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06. Oktober 2022

Mehr Chance oder mehr Risiko?

LAGEBILD AM INVESTMENTMARKT FÜR HANDELSOBJEKTE – HI HEUTE FÜHRTE DURCH EXPERTENPANEL AUF DER EXPO
Die Podiumsteilnehmer (v.l.): Dr. Johannes Berentzen (BBE), Axel Schulz (REAL I.S.), Moderator Thorsten Müller (HI HEUTE), Kurt Levy (Universal Investment) und Jürgen Kreutz (IPH Transact). Foto: HI HEUTE
Die Expertendiskusssion stieß beim Publikum auf breite Resonanz. Foto: PB3C

Der Investmentmarkt für Handelsimmobilien steht unter Druck: erst die Pandemie, dann Zinswende und Inflation. Dementsprechend ist der Markt von Unsicherheit geprägt. Doch es gibt auch Chancen und Lösungswege – für die es jetzt aber vor allem eines braucht: den gemeinsamen Dialog. Aus diesem Grund hat HI HEUTE zum Auftakt der EXPO REAL in München ein interdisziplinäres Panel organisiert.

 

Am Panel waren hochkarätige Branchenvertreter beteiligt. Axel Schulz brachte als Managing Director bei der Real I.S. Group die Sicht eines Investmentmanagers für institutionelle Fonds mit. Dr. Johannes Berentzen, CEO der BBE Handelsberatung, ist Einzelhandelsexperte. Geschäftsführer der IPH Transact GmbH, Jürgen Kreutz, beleuchtete die Thematik als Transaktionsmanager mit Fokus auf dem Einzelhandel. Kurt Jovy, Director und Head of Product Management bei Universal Investment, steuerte die Perspektive einer Service-KVG bei. Moderiert wurde die Veranstaltung von Thorsten Müller, Chefredakteur von HI HEUTE.

Neue Akteure zieht es in die Innenstädte

Wer über Handelsimmobilien spricht, kann die steigenden Leerstände der Innenstädte nicht unkommentiert lassen. Die Corona-Pandemie hat insbesondere in B- und C-Städten für viele Leerstände gesorgt. Für Handelsexperte Dr. Berentzen eine alarmierende Entwicklung: „Ich sehe hier enormen Handlungsbedarf. Neue Händler müssen in diese Lücken einspringen.“ Dazu braucht es kreative Lösungen. Der traditionelle Einzelhandel allein kann das Versprechen belebter Innenstädte und stabiler Mieten vielerorts nicht mehr einhalten.

Stattdessen öffnet sich derzeit in den Innenstädten die Tür für Online-Player, die neue Wege gehen wollen. „Die Highstreet ist nicht tot“, betont auch Jürgen Kreutz und ergänzt: „Oft steckt für Händler ein Branding-Gedanke hinter einer Ansiedlung. Gerade internationale Marken suchen nach wie vor nach einem sichtbaren Standort, weshalb sie bei den Mietpreisverhandlungen nicht auf die letzte Nachkommastelle achten.“ Zwar hat der Markt das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht, dennoch bieten die Innenstädte ein hohes Maß an Visibilität, das seinesgleichen sucht.

Kurt Jovy sieht vor allem Fachmarktzentren und Nahversorger weiterhin als geeignetes Produkt für institutionelle Investoren. Shopping-Center sieht er teilweise etwas kritischer, doch auch hierbei sieht er klare Chancen – vor allem mit Blick auf die USA: An der Ostküste der USA habe der Turnaround leer stehender Malls mit mehr Food-Courts und einem Fokus auf Freizeitnutzungen funktioniert, erläutert Jovy. „In den USA erleben wir heute, was in fünf Jahren in den deutschen Shopping-Centern Realität wird. Und es zeigt sich: Es gibt praktikable Lösungen.“

Investoren sind weiterhin interessiert

Aber wer kauft im Moment Handelsimmobilien? Besonders eigenkapitalstarke Käufergruppen mit überdurchschnittlichen Performance-Erwartungen seien nach wie vor an Highstreet-Immobilien interessiert, sagt Axel Schulz. Daneben blieben konjunkturunabhängige Konsumgüter bei Investoren nachgefragt, auch wenn die Multiplikatoren rückläufig seien, so Schulz. Institutionelle Investoren müssen sich jedoch daran gewöhnen, dass andere Investorentypen bei Handelsimmobilien an ihre Seite treten.

Investition in eine nachhaltige Zukunft

ESG ist das Maß aller Dinge, da sind sich alle vier Experten einig. Jürgen Kreutz erklärt, dass sich Investoren Klarheit darüber verschaffen müssen, welchen Betrag sie für entsprechende Investitionen in die Hand nehmen wollen, ohne sie gehe es nicht. Für den Erfolg einer Handelsimmobilie führt für Schulz kein Weg an der ESG-Konformität vorbei – insbesondere jetzt, mit Blick auf steigende Nebenkosten, stehen Investoren in der Pflicht, Immobilien effizient zu gestalten.

 

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