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Das Softwareunternehmen Yardi, das auch im Bereich der Handelsimmobilienwirtschaft zahlreiche namhafte Unternehmen als Kunden besitzt, präsentiert sich aktuell mit eigenem Stand auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes. HI HEUTE-Chefredakteur sprach dazu mit Europa-Chef Richard Gerritsen.
HI HEUTE: Herr Gerritsen, nach Beendigung der Corona-Pandemie hat sich in vielen Unternehmen der Büroalltag wieder normalisiert. Wie ist das bei Ihnen? Gibt es noch viel Home-Office?
Richard Gerritsen: Yardi ist ein innovatives, globales Unternehmen und wir gehen auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter ein. Im letzten Jahr haben wir damit begonnen, wieder ins Büro zu gehen, aber an vielen Standorten haben wir auch unsere Büros verkleinert und sind zu flexibler Arbeit übergegangen. Bei unserem Geschäft steht der Mensch im Mittelpunkt, deshalb steht es unseren Mitarbeitern frei, ins Büro zu gehen oder von zu Hause aus zu arbeiten. In der Regel sind wir alle zwei Wochen im Büro, bei Bedarf auch öfter, wenn wir an Projekten arbeiten. Wir möchten, dass unsere Kollegen dort arbeiten, wo sie sich am produktivsten fühlen – sei es zu Hause oder im Büro.
HI HEUTE: Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Bereitschaft zur Digitalisierung bei den Retail-Unternehmen verändert? War Corona ein Treiber?
Richard Gerritsen: Die Pandemie hat viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Strategien zu überdenken, und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. In der Proptech-Umfrage von EPRA und Yardi aus dem Jahr 2022 haben wir festgestellt, dass 46 % der Unternehmen der Einführung von Proptech im Vergleich zu anderen Geschäftsinitiativen keine hohe Priorität einräumen. Allerdings erkennen fast 70 % der Teilnehmer an, dass die Einführung von Technologie heute ein wichtiges Geschäftsthema ist. Bei den Unternehmen wird zunehmend erkannt, dass mithilfe der Technologie die Geschäftsabläufe verbessert werden können.
Doch obwohl die Menschen in der Branche die Bedeutung der Technologie für die Geschäftsentwicklung erkannt haben, stufen fast 46 % dieses Thema als niedrige Priorität ein – sie glauben, dass sie noch nicht für die Digitalisierung bereit sind. Das ist das grundlegende Problem, das wir ändern müssen. Die eigentliche Frage ist ja, was kostet es mich, wenn ich nicht investiere?
Digitalisierung ist eine strategische Geschäftsentscheidung, die die Zukunft eines Unternehmens bestimmt. Investitionen in Technologie sind von grundlegender Bedeutung, aber die Unternehmen müssen bereit sein, diesen Prozess zu durchlaufen, bevor sie die Vorteile der Innovation ausschöpfen können.
HI HEUTE: Künstliche Intelligenz und ChatGPT sind aktuell so populär wie nie zuvor. Wie setzen Sie KI bei sich ein?
Richard Gerritsen: Wir setzen KI und maschinelles Lernen in unseren Lösungen ein, z. B. in der Residential Suite und in der Commercial Suite. Bei diesen Asset-Management-Lösungen werden Betriebsdaten analysiert und dem Benutzer nicht nur präsentiert, sondern auch für Prognosen und Empfehlungen genutzt. Diese intuitiven Lösungen tragen zur Steigerung der Portfolioperformance bei, indem Kosten gesenkt, Risiken ausgeglichen und Erträge gesteigert werden.
Auf unserer Plattform werden alle Prozesse digitalisiert, unabhängig davon, ob es sich um Wohn-, Einzelhandel-, Gewerbe- oder sogar Coworking-Immobilien handelt. Wir haben festgestellt, dass Kunden und Auftraggeber ihre Daten an verschiedenen Stellen sammeln und sich nicht auf eine solide Datengrundlage konzentrieren. Aber sie kann für KI, prädiktive Analysen und die Geschäftsentwicklung genutzt werden.
Wenn ich beispielsweise die Miete erhöhen oder senken möchte, können die von der KI gelieferten KPIs und prädiktiven Analysen dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und zwar unter Berücksichtigung aller Faktoren. Wir sind daher der Meinung, dass Unternehmen, die über eine solide Datengrundlage verfügen und diese Daten zusammenführen, produktiver arbeiten und in Zukunft bessere Entscheidungen treffen können.
HI HEUTE: Was gibt es ansonsten Neues aus Ihrem Unternehmen zu berichten, was auf die Handelsimmobilienbranche Auswirkungen hat oder haben könnte?
Richard Gerritsen: Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Lösungen ihren Anforderungen entsprechen. Da sich der Markt und damit auch die betrieblichen Anforderungen ändern, müssen unsere Lösungen flexibel und anpassungsfähig sein.
Mit der Yardi Retail Suite konnten Kunden bereits mehr als 30 Stunden bei der Datenerfassung und strategischen Planung einsparen, den Vermietungszyklus um 40 % verkürzen und die Erstellung von Berichten durch Automatisierung doppelt so schnell erledigen. Die End-to-End-Lösung ermöglicht es, die aktuelle und zukünftige Belegung anhand visualisierter Grundrisse zu bewerten, Interessenten leichter zu erreichen, das Kundenerlebnis zu verbessern und genauere Analyseergebnisse zu liefern – und das alles mit nur einem Mausklick.
Unsere Technologie hilft unseren Kunden, ihr Geschäft zu skalieren und durch Automatisierung Zeit zu sparen. Der Einzelhandel generiert jeden Monat mehr Daten als die meisten vertikalen Immobilienmärkte. Unternehmen müssen sich von Spreadsheets verabschieden, da sie keine wertvollen Einblicke in ihre Daten oder Trends bieten. Damit ist es schwierig, die richtigen Informationen zu finden, und es sind viele manuelle Eingaben erforderlich.
Automatisierung ist der Schlüssel zum Erfolg, denn dadurch können die Einnahmen des Einkaufszentrums gesteigert werden. Proptech-Lösungen wie die von Yardi, die auf die Anforderungen von Handelsunternehmen zugeschnitten sind, helfen dabei, manuelle Prozesse zu eliminieren, das Kundenerlebnis zu verbessern und neue Kunden zu gewinnen.
HI HEUTE: Was sind Ihre unternehmerischen Ziele bis Ende des Jahres?
Richard Gerritsen: Mit Blick auf das Jahr 2023 bleiben Daten und Technologie nach wie vor wichtige Faktoren in der Immobilienbranche. Wie bereits erwähnt, erkennen die Unternehmen an, dass Proptech ein wichtiger Faktor für ihr Geschäft ist. Sie müssen jedoch den tatsächlichen ROI der Technologie verstehen.
Man sollte sich nicht auf veraltete Software verlassen, die viele manuelle Eingaben erfordert, während man mit Proptech allein durch Automatisierung 50 % der Zeit einsparen kann. Ohne Investitionen in Technologie geht es nicht, vor allem nicht bei Expansionsvorhaben, da viele Gemeinkosten anfallen. Technologie hilft, Kosten zu senken und Unternehmen zu skalieren.
Auch in diesem Jahr wollen wir der Branche den Mehrwert einer zentralen, vernetzten Lösung demonstrieren. Wir bieten ein starkes Angebot an gewerblichen Lösungen wie Retail Manager und Deal Manager, die für die Bedürfnisse von Nischenmärkten entwickelt wurden. Wir werden auch in Zukunft dazu beitragen, dass Immobilienunternehmen mithilfe einer integrierten Lösung und einer zentralen Informationsquelle florieren. Immobilieneigentümer und -betreiber können ihre Geschäftsprozesse revolutionieren, indem sie in die richtige Technologie investieren und den tatsächlichen ROI verstehen.
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