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GARBE Industrial Real Estate mit Sitz in Hamburg zählt hierzulande zu den bekanntesten und größten Managern von Logistikimmobilien und blickt inzwischen auf eine über 50-jährige Firmengeschichte zurück.
HI HEUTE: Herr Hempel: Worauf basiert im Wesentlichen der enorme Ausbau Ihres Portfolios?
Jan-Dietrich Hempel: Der Erfolg basiert im Wesentlichen auf zwei Faktoren: Wir haben vor rund 20 Jahren entschieden, uns klar auf diese Assetklasse Logistikimmobilien zu fokussieren. Zudem bilden wir mit unserem aktiven 360-Grad-Management-Ansatz die komplette Wertschöpfungskette sowie unsere umfassende Logistikimmobilien- und Marktexpertise inhouse ab. Das beinhaltet sowohl das Fonds- und Portfoliomanagement, das Property- und Assetmanagement als auch einen eigenen Projektentwicklungsbereich. Daher können wir als absoluter Logistikspezialist nicht nur Core, sondern vor allem auch im sehr renditestarken Core Plus und Value Add Produkte anbieten – und das auch paneuropäisch. Zudem haben wir konsequent in Personal investiert und viele erfahrende Experten angebunden. In Kombination mit unseren auf Logistik spezialisiertem Personal hilft uns das in diesen fordernden Zeiten.
HI HEUTE: Als Fachmedium für die Handelsimmobilienbranche interessiert uns natürlich besonders Handelslogistik. Wie groß ist deren Anteil in Ihrem Unternehmen und wie sieht Ihre diesbezügliche Expansionsstrategie aus?
Jan-Dietrich Hempel: . Geschätzt machen die auf Handel ausgerichteten Firmen rund 30 Prozent unser gesamten Mieterschaft aus. Fast alle großen Lebensmittelanbieter sind bei uns Mieter, aber natürlich auch Textiler- und Sportartikelanbieter. Ein besonderer Fall ist z.B. Decathlon. Der Sportartikelanbieter steht für eine Mischform, weil er in unseren Hallen sowohl Waren für den Onlinehandel als auch das stationäre Geschäft lagert und für die Auslieferung vorbereitet. Für uns sind Mieter aus dem Handelattraktiv und werden das auch bleiben. Eine gezielte Expansionsstrategie bezogen auf diese Branche verfolgen wir allerdings nicht. Unser hervorragendes Netzwerk führt dazu, dass wir im Grunde regelmäßig interessante Anfragen erhalten und so kontinuierlich wachsen können.
HI HEUTE: Wie sehen Sie die Entwicklung im Einzelhandel und das Zusammenspiel mit Logistik-Angeboten?
Jan-Dietrich Hempel: Der Markt wird sich weiter differenzieren. Einige Pure-Player denken verstärkt darüber nach, ob sie am Stadtrande Hybrid-Angebote anbieten sollen. Umgekehrt weiten die stationären Anbieter ihre Online-Aktivitäten massiv aus. In den letzten drei Jahren konnten wir im Bereich E-Commerce sehr gute Umsätze verbuchen, aber auch der stationäre Handel liegt nicht weit dahinter. In Bezug auf Logistik ist die größte Veränderung die anhaltende verstärkte Vorbereitung der Automatisierung.
HI HEUTE: Welche Effekte haben Corona und der Ukraine-Krieg bislang auf Ihr Unternehmen gehabt?
Jan-Dietrich Hempel: Es ist kein Geheimnis, dass die Logistikbranche einer der Profiteure der Corona-Krise war – und damit auch wir. Viele Unternehmen machen Sie zudem derzeit Gedanken über vermehrte Lagerhaltung oder Rückverlagerung, was die Nachfrage weiter treigt. Allerdings spüren wir, genauso wie die gesamte Branche, die negativen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
HI HEUTE: Worin liegen in Ihrer Branche derzeit die größten Herausforderungen?
Jan-Dietrich Hempel: Für uns als Anbieter von Logistikimmobilien und Logistikfonds liegen sie vor allem in den momentanen Zinsveränderungen, die negative Auswirkungen auf Kaufpreise und Renditen haben. Angebot und Nachfrage finden derzeit noch etwas schwerer zusammen. Die Multiplikatoren müssen sich daher neu einpendeln. Im nächsten Jahr dürften wir eine Verstetigung der Zinsen sehen und damit dann auch eine Verstetigung der Multiplikatoren – unter Umständen jedoch auf etwas niedrigerem Niveau als in den Boom-Jahren.
HI HEUTE: Welche Bilanz ziehen Sie für das nun fast abgeschlossene Jahr und welches werden Ihre wichtigsten Ziele für 2023 sein?
Jan-Dietrich Hempel: Wir blicken auf ein erneut sehr erfolgreiches Jahr. Die grundsätzliche Ausrichtung unserer Produkte stimmt. Wir passen lediglich Details den sich veränderten Umständen an. Unsere Bestandsimmobilien generieren stabile Umsätze. Auch wenn vielleicht Projektentwicklungen etwas im Volumen abnehmen könnten, so haben wir doch reichlich Potenzial in anderen Bereichen, zum Beispiel mit Blick auf die Nachverdichtung im Bestand.
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