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21. Dezember 2023

Weihnachtsmärkte gab es schon im Mittelalter

In Deutschland erleben die Weihnachtsmärkte aktuelle ihre Hochphase. Die Tradition eines vorweihnachtlichen Marktes reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals dient er der Versorgung, mittlerweile steht geselliges Beisammensein im Vordergrund. Die ersten Weihnachtsmärkte im deutschsprachigen Raum finden bereits vor mehr als 600 Jahren Erwähnung. So soll der Bautzener Wenzelsmarkt schon 1384 stattgefunden haben. Der Dresdener Striezelmarkt wird 1434 urkundlich genannt. Ähnlich lange gibt es den Nürnberger Christkindlesmarkt oder den Augsburger Lebzeltermarkt. Ein Wiener "Wintermarkt" geht gar auf das Jahr 1382 zurück.

Allerdings haben die Märkte im Mittelalter wenig mit unseren heutigen Vergnügungsveranstaltungen zu tun. Die mittelalterlichen Stadtbewohner konnten sich dort mit Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen für den anstehenden Winter und das Weihnachtsfest eindecken. Neben den Händlern erhielten Handwerker wie Korbflechter, Schuster und allmählich auch Spielzeugmacher das Recht, auf den Märkten ihre Waren anzubieten. Kuchenbäcker durften vielerorts für das leibliche Wohl sorgen. Oft waren schon im Mittelalter fahrende Musikanten für musikalische Untermalung zuständig.

18. Jahrhundert: Treffpunkt für geselliges Beisammensein

Der Übergang vom Versorgungsmarkt zum stimmungsvollen Vergnügen beginnt im 17. und 18. Jahrhundert. In dieser Zeit vollzieht sich ein Wandel des Weihnachtsfests vom rein religiösen hin zu einem bürgerlichen Familienfest. Geselliges Beisammensein und Geschenke für die Kinder gewinnen an Bedeutung für die Mittel- und Oberschicht. Auf den vorweihnachtlichen Märkten sind vermehrt Speisen und Getränke im Angebot, aber auch Spielzeug. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, Krippen aufzustellen. Die ersten Krippen kamen zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus Italien. "Lebende Krippen" mit Schafen, Ziegen und Eseln findet man manchmal noch heute vor allem auf ländlichen Märkten.

Weihnachtsmärkte spiegeln gesellschaftlichen Wandel

Mit dem gesellschaftlichen Wandel durch die Industrialisierung ändern sich im 19. Jahrhundert auch viele Weihnachtsmärkte. Berichte über Zusammenstöße beispielsweise auf dem Berliner Weihnachtsmarkt weisen auf soziale Konflikte hin. Mit dem Aufkommen der Kaufhäuser ab 1920 verschwinden viele Waren von den Märkten, weil sie in den Warenhäusern günstiger und in größerer Auswahl zu haben sind. Dafür erlebt die folkloristische Ausrichtung der Märkte einen Aufschwung. Tannenbäume und Lichter sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Traditionell gestaltete Buden, feierliche Zeremonien und Musik sowie Vergnügungen wie Karussells bestimmen zunehmend das Geschehen. Ausnahmen sind einige katholische Gegenden, in denen die Adventszeit als Fastenzeit gilt.

Kaum Märkte während Zweitem Weltkrieg und Nachkriegszeit

Unter den Nationalsozialisten werden die Weihnachtsmärkte zum heidnischen Winterfest umgedeutet und im Sinne des Nationalsozialismus ideologisiert. Allerdings setzt der Zweite Weltkrieg dem Treiben bald ein Ende. Auch in der Nachkriegszeit finden aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage kaum Märkte statt. Erst mit dem wieder aufkeimenden Wohlstand in den 1960er-Jahren nimmt auch die jahrhundertealte Tradition wieder an Fahrt auf.

Allein in Deutschland finden mittlerweile jährlich mehr als 2.500 Weihnachtsmärkte statt. Der Leipziger Weihnachtmarkt gilt mit seinen rund 300 Ständen als einer der größten des Landes. Neben den großen Weihnachtsmärkten mit Hunderten Buden und einem bunten Rummelangebot wie Fahrgeschäften oder Eisbahnen entstehen auch immer mehr kleine Märkte - beispielsweise in städtischen Hinterhöfen oder auf abgelegenen Gutshöfen. Sie heißen Weihnachts-, Christkindl- oder Adventsmarkt. Auch die Bezeichnung Wintermarkt findet in Zeiten, in denen die christliche Tradition in den Hintergrund tritt, immer mehr Anklang.

Historisch anmutende Stände, mit Rindenmulch ausgelegter Boden und traditionelles Kunsthandwerk liegen im Trend. Zum obligatorischen Glühwein gibt es - neben regionalen Spezialitäten - noch immer Lebkuchen oder Zuckerwatte. Auch weihnachtliche Blasmusik und frisch gebackene Waffeln gehören für Viele zum Erlebnis Weihnachtsmarkt.



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