HI-History

Die berühmte britische Kaufhauskette Debenhams musste im Mai 2021 nach 243 Jahren ihre letzten Filialen schließen. Dem Traditionsunternehmen, das vor dem Beginn der Pandemie noch 20.000 Mitarbeiter beschäftigte, waren in den vergangenen Jahren durch veränderte Kaufgewohnheiten der Briten nach und nach die Umsätze weggebrochen. Die coronabedingte vorübergehende Schließung der Läden im vergangenen Jahr gab dem Warenhaus dann den Rest.

Gegründet wurde das Unternehmen von William Clark im Jahr 1778. Er begann mit einem kleinen Textilgeschäft in London, in dem hochwertige Stoffe, Hauben, Handschuhe und Sonnenschirme verkauft wurden. Der Aufstieg zur Kaufhauskette wurde im Jahr 1813 von dem Investor William Debenham eingeleitet, nach dem das Unternehmen später benannt war. 1818 kam eine Niederlassung in Cheltenham dazu. Den größten Teil seines Umsatzes machte das Geschäft mit viktorianischer Trauerkleidung, denn zu dieser Zeit galten für Witwen und andere weibliche Trauernde sterenge Kleidungsvorschriften. Während sich Debenham ganz auf dieses Geschäft konzentrierte, gründete Thomas Clark einen weiteren Laden: "Cavendish House", das später in der schottischen Warenhauskette House of Fraser aufging.

Schritt für Schritt wuchs das Unternehmen, das kurz darauf erst "DEbenham & Freeebody" und später nur noch "Debenhams" hieß.  Bis in die 50er Jahre entwicklete sich Debenhams zur größten warenhauskette in Großbritannien und wuchs auch weiterhin. Debenhams umfasste zwei Jahren vor seiner Schließung 165 Filialen weltweit. Der Umsatz betrug 2011 etwas mehr als 2,5 Milliarden Pfund Sterling und das Unternehmen beschäftigte etwa 29.000 Mitarbeiter. Gegründet wurde das Unternehmen ursprünglich als Flint & Clark, ab 1813 hieß es Clark & Debenham. Der Hauptsitz lag in London. Im Geschäftsjahr 2010/2011 betrugen die Online-Umsätze 92,3 Mio. Pfund. Debenhams war in Deutschland mit einem Onlineshop, aber nicht mit lokalen Filialen vertreten.

Die Marke Debenhams wurde vom Onlinehändler Boohoo übernommen.