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03. Mai 2023

„Shop around the clock“

„Shop around the clock“ - Das forderte die Junge Union im Jahre 1995, und sie begründete es unter anderem damit, die Attraktivität unserer Innenstädte zu steigern. In Schweden gibt es seit 1972 keine gesetzlich geregelten Ladenöffnungszeiten mehr, in Großbritannien und Spanien gibt es keine zeitlichen Restriktionen an den Werktagen, in den USA gibt es bis auf wenige Ausnahmen keine gesetzlichen Regelungen, Ungarn kennt keine vorgeschriebenen Ladenschlusszeiten, Tschechien nicht, Portugal praktisch auch nicht. Die Liste ließe sich vermehren. Was ist los in Deutschland? War das einfach schon immer so?

Keineswegs. Im 19. Jahrhundert hatten die Geschäfte in der Regel an sieben Tagen der Woche zwischen 5:00 und 23:00 Uhr geöffnet. Der Gesetzgeber reagierte auf die veränderte Struktur des Verkaufspersonals infolge der ersten Warenhäuser in Deutschland in den 1880er Jahren. 1891 wurde beschlossen, dass sonntags nur noch fünf Stunden lang verkauft werden dürfe, 1900 folgte dann das erste Ladenschlussgesetz und begrenzte die Öffnungszeiten auf 5:00 bis 21:00 Uhr an Werktagen. 1919 wurde die Öffnungszeit weiter reglementiert und die Sonntagsruhe eingeführt. In der NS-Zeit wurde dann die bis 1996 geltende 18:30 Uhr-Regelung eingeführt. Irgendwann folgte dann der lange Donnerstag, 1996 wurden die  Ladenöffnungszeiten erneut gelockert, 2003 dann noch mal, und 2006 war man sich dann einig, den Ladenschluss in die Kompetenz der Länder zu übertragen. Und da ringen dann die Einzelhandelsverbände mit den jeweiligen Landesregierungen über jeden einzelnen verkaufsoffenen Sonntag, die Gewerkschaften ziehen sich gelbe Westen an und die Kirchen warnen vor dem Ende des christlichen Abendlandes.

Bitte sehen Sie hierzu in dieser Ausgabe von HI HEUTE auch unsere Abstimmung.


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