Cookie-Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies, um die Bedienfreundlichkeit zu erhöhen.

Informationen zum Datenschutz

19. Oktober 2023

Schlussverkäufe gab es fast 100 Jahre

Schlussverkäufe waren einst im Einzelhandel der große Hit. Im Jahr 1909 fing in Deutschland alles an. 2004 kam dann das offizielle Aus. Aufgrund des eingeführten Rabattgesetzes können sich seidem Händler jederzeit Preisschlachten liefern. Die zweiwöchigen Sommer- und Winterschlussverkäufe waren für die Nation eine Zeit des frühen Aufstehens, unerbittlicher Kämpfe mit gespitzten Ellbogen und Freude über schöne Schnäppchen.

Die Geschichte der Schlussverkäufe begann am 7. Juni 1909 - ebenfalls mit einer UWG-Neufassung. Jahrelang hatte der Textilhandel über zunehmenden Behörden- und Werkhandel geklagt. Beamte und Werksangestellte bekamen günstige Waren oder Einkaufsmöglichkeiten. Zudem nahmen Sonderveranstaltungen wie Mantel- oder Kostüm-Wochen überhand. Die Verbraucher deckten ihren Bedarf nur noch bei Sonderaktionen - eine vernünftige Preisorientierung gab es nicht mehr. Um der Wettbewerbsverwilderung ein Ende zu setzen, wurde das bereits 1896 erlassene UWG geändert.

Die Neufassung regelte Zahl, Zeit und Dauer der Saisonverkäufe. Auch das Sortiment wurde festgelegt. Vor allem Textilien, Schuhe, Lederwaren und Sportartikel wurden seitdem reduziert. 1911 empfahl der Textilverband, die Saisonverkäufe im Januar und Juli zu starten und 14 Tage dauern zu lassen: WSV und SSV waren geboren. Die Schlussverkäufe durchlebten längst eine tiefgreifende Wandlung weg vom Grundgedanken, die Lager zum Saisonwechsel von Winter- oder Sommerware freizuräumen. Die Modedesigner begannen, mehr als zwei Kollektionen pro Jahr herauszubringen. Reisen wurde zum Volkssport, an Badehosen musste auch im Herbst das rote Preisschild hängen.

Unsere Werbepartner

Impressum Datenschutz Cookie-Einstellungen Über uns

HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.