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04. Januar 2024

Die einst bedeutendste Warenhauskette der DDR

Centrum war die einst bedeutendste Warenhauskette der DDR. Dabei handelte es sich um eine Tochtergesellschaft der Handelsorganisation HO. Die Warenhäuser befanden sich in Ober- und Mittelzentren der DDR und waren zumeist größer als die Konsument-Kaufhäuser der Konsum-Genossenschaft. Viele während des Bestehens der DDR errichtete Gebäude besaßen als gemeinsames Merkmal rasterartig ornamentierte Metallfassaden, die sich stilistisch an Horten-Kacheln orientierten. Die ersten Centrum Warenhäuser entstanden in bereits bestehenden Kaufhausbauten, so in Chemnitz in den ehemaligen Kaufhäusern Schocken (bereits 1965) und Tietz und in Görlitz im HO-Warenhaus. In Dresden wurde der zum Altmarkt mit einem Eckbau ergänzte 1950er Bau an der Ernst-Thälmann-Straße zum Centrum-Warenhaus umfirmiert.

Im August 1965 erfolgte der erste Spatenstich zur Errichtung des ersten Warenhausneubaus der VVW Centrum in Montagebauweise der DDR in der Neustadt von Hoyerswerda (am heutigen Lausitzer Platz). Weitere Neubauten wie beispielsweise das "alte" Centrum am Altmarkt in Dresden entstanden im damals vorherrschenden Stil des Sozialistischen Klassizismus. Teile der Kelleranlagen bei den Neubauten wurden als Zivilschutzraum für die Mitarbeiter angelegt, so im Centrum Warenhaus Suhl und Berlin (Anton-Saefkow-Platz).

Ab 1970 wurden Kaufhausneubauten im Stil der Klassischen Moderne geplant, die z. B. in Berlin am Alexanderplatz, in Dresden an der Prager Straße und in Magdeburg, Breiter Weg mit einer neuartigen Fassade aus Aluminiumelementen errichtet wurden. Dabei wurden auch Konstruktionen aus Stahlbeton verwendet, wie z. B. an statische Lastverläufe angepasste Decken (Dresden). Der Entwurf der Aluminiumfassade des Suhler Centrum stammte von Fritz Kühn. Das größte und modernste Centrum Warenhaus eröffnete im Jahr 1979 am Berliner Ostbahnhof.

Die experimentellen Metallfassaden stellten ein wiederkehrendes Element und Markenzeichen der Warenhauskette dar, ähnlich wie die Hortenkachel der früheren Horten AG in Westdeutschland – waren aber individuell für jeden Bau gestaltet. Trotz lokaler Initiativen für den Erhalt wurden die meisten Metallfassaden nicht unter Denkmalschutz gestellt und in der Regel von den neuen Eigentümern der Häuser ersetzt (Kaufhof, Berlin-Alexanderplatz) oder mit dem Gebäude abgerissen (Karstadt Dresden und Centrum Warenhaus Suhl[2]); das Magdeburger Centrum Warenhaus (seit 1991 Karstadt) hingegen befindet sich äußerlich noch weitestgehend im Originalzustand.

Nach 1990 wurden die damals betriebenen 14 Centrum Warenhäuser durch Entscheidung der Treuhandanstalt unter den westdeutschen Kaufhausketten aufgeteilt: Karstadt sollte 6, Kaufhof 5 und Hertie 3 Standorte übernehmen.

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