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02. Juni 2022

Luxuseinzelhandel erholt sich von der Pandemie

SAVILLS HAT DIE LAGE IN EUROPA UND WELTWEIT ANALYSIERT
Die Luxusmeilen sind auf Erholungskurs. Symbolbild: Pixabay / Erich Westendarp

Nachdem der europäische Markt für Einzelhandelsgeschäfte im Luxussegment seit Beginn der Covid-19-Pandemie einen deutlichen Rückgang von Filialeröffnungen verzeichnete, könnte er sich laut des aktuellen Savills Global Luxury Retail Reports nun langsam wieder erholen.

Im Zeitraum zwischen 2019 bis 2021 sank demnach der Anteil der in Europa eröffneten Luxusstores im weltweiten Vergleich von 35 auf 14 Prozent. Ein wichtiger Treiber für diese Entwicklung war die eingeschränkte Reisetätigkeit internationaler Touristen, die als wichtige Zielgruppe für das Luxussegment gelten und in den vergangenen zwei Jahren den europäischen Zielmärkten pandemiebedingt fernbleiben mussten. Hinzu kommt, dass die Mehrheit der Luxusmarken in Europa bereits ein Filialnetz mit einer hohen Marktabdeckung pflegt und somit dort weniger Eröffnungen als beispielsweise in China realisiert werden.

Neue Möglichkeiten in Sicht

Positiv fällt insbesondere der Blick auf Deutschland aus. „Der Luxusmarkt zeigte sich hierzulande äußerst resilient. Besonders Düsseldorf und München stechen als Standorte hervor. Hier waren zuletzt vor allem Hersteller von Luxusuhren bei der Flächensuche aktiv. Dies hat die Nachfrage und auch den Wettbewerb um kleinere Retail-Flächen in den Top-Lagen verstärkt. Zahlreiche Projektentwicklungen versprechen für die kommenden Jahre zudem neue Möglichkeiten“, sagt Daniel Kroppmanns, Director und Head of Retail Agency Germany bei Savills. Die Mieten in den deutschen Kernmärkten konnten so in den vergangenen zwei Jahren ihr Vorpandemie-Niveau halten. Und auch für Europa fällt die Gesamtprognose günstig aus: Savills rechnet bis 2023 wieder mit einem Mietwachstum im Luxussegment.

 

China führt den Markt an

In der globalen Gesamtbetrachtung entfiel die Mehrheit der Filialeröffnungen 2021 im Luxussegment (55 Prozent) auf China, das seinen Anteil als einziger untersuchter Markt steigern konnte. China profitierte dabei von einer sehr starken inländischen Nachfrage: Laut dem Beratungsunternehmen Bain & Company wurden dort 21 Prozent aller weltweiten Ausgaben für persönliche Luxusgüter getätigt. Der nordamerikanische Markt liegt nach einem Rückgang neu eröffneter Luxusfilialen von 25  auf 14 Prozent im Jahr 2021 gleichauf mit Europa. Mit drei Prozent macht der Nahe Osten darüber hinaus nur einen Bruchteil an den Gesamteröffnungen aus. Viele Luxusmarken wurden dort bisher als Mono-Label-Stores von Franchisenehmern vertreten, gesetzliche Regularien erschwerten zudem die Expansion. Mit zunehmender politischer Öffnung verzeichnet die Region aber steigendes Interesse seitens der Luxusunternehmen, vor allem in Städten mit hoher Kaufkraft wie Dubai oder Riad.

Relevante Labels

Im vergangenen Jahr dominierten mit LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton, Kering und Compagnie Financière Richemont drei Konzerne den Weltmarkt für Luxusgüter. 41 Prozent aller Filialeröffnungen entfielen auf die Branchengrößen, die durch die Übernahmen anderer Marken ihren Anteil von 33 Prozent im Jahr 2019 so noch einmal steigern konnten. Verstärkte Fusions- und Übernahmeaktivitäten dieser Konzerne in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten deuten darauf hin, dass ihre Filialpräsenz ausgeweitet und ihre Dominanz damit weiter zunehmen dürfte.

Herausforderungen der Branche

„Es gibt natürlich auch weiterhin einige Herausforderungen für die Branche. In der ersten Jahreshälfte 2022 könnte es weniger Expansionsbestrebungen geben, wobei potenzielle Lockdowns in China wahrscheinlich ebenso eine Rolle spielen werden wie die steigende Inflation und ihre Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum. Zusammen mit der geopolitischen Unsicherheit, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, könnte dies in einigen Fällen das Vertrauen in neue Geschäfte schmälern. Dennoch erwarten wir, dass der mittelfristige Ausblick positiv bleiben wird“, sagt Marie Hickey, Director Commercial Research bei Savills.

 

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