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22. September 2021

Nachhaltige Mode liegt voll im Trend

EXKLUSIVER GASTBEITRAG VON DREES & SOMMER ZUM THEMA „GRÜNE KLEIDUNG“
Grüne Kleidung setzt einen Trend und schont die Umwelt. Foto: Francesco Carta fotografo

Friederike Priebe, Head of C2C Textiles, EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer, und York Stahlknecht, Head of Retail, Drees & Sommer SE, beleuchten in einem exklusiven Gastbeitrag das Thema „Grüne Kleidung”.

Im Schnitt kauft jeder Deutsche 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr. Hiervon landet mehr als die Hälfte nach spätestens drei Jahren auf der Müllhalde, der Rest wird verbrannt und verbleibt in der Natur. Viele Hersteller werben heutzutage mit Kleidung aus Plastikmüll. Generell besteht 60 Prozent des Weltfaseranteils aus neu produzierten synthetischen Fasern, deren Rohstoff Erdöl ist. Ist die Verwendung von recyceltem Plastik dafür die Lösung? Das klingt zwar erst einmal positiv, löst aber noch lange nicht das weltweite Plastikproblem, das unsere Weltmeere stark verschmutzt.

Modebranche unter Zugzwang

Keine Frage: Der Klimawandel setzt der Erde zunehmend zu, sodass nun auch die Modebranche unter großen Zugzwang gerät, etwas zu ändern. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt für die Modewelt? Die Optionen sind vielfältig, doch in erster Linie sollte bereits in der Produktion bedacht werden, welchem Kreislauf das Textil am Ende zugeführt werden kann, damit alle Bestandteile restlos verwertbar sind. Trigema und Lidl jedenfalls machen es vor und brachten ein nach dem Cradle to Cradle® Certified™ Produktstandard zertifiziertes T-Shirt sowie eine Bio-Pyjamakollektion auf den Markt.

 

Recyceltes Plastik keine Lösung

Bei einem Shirt aus recycelten PET-Flaschen denkt man zunächst an effiziente, umweltschonende Wiederverwendung. Was einige Hersteller dabei jedoch nicht bedenken: Das Plastik landet trotzdem in der Natur. Beim Waschen der Kleidung lösen sich nämlich winzige Partikel, und so genanntes Mikroplastik gelangt ins Abwasser. Dies können weder Kläranlagen herausfiltern, noch wird es biologisch abgebaut. Somit verbleibt das Mikroplastik im Wasserkreislauf, was wiederum verhehrende Folgen für die Umwelt mit sich bringt. Generell wird weniger als ein Prozent der Textilien nach der Nutzung überhaupt recycelt. Das liegt oftmals am aufwändigen Recyclingprozess sowie am energie- und kostenintensiven Recycling und dem Verschmutzungsgrad des Plastikmülls. Zusammengefasst: Es ist also nicht ohne weiteres möglich, die Schadstoffe aus dem Material zu trennen. Deshalb muss eine andere langfristige und vor allem eine ganzheitliche Lösung für Mensch und Umwelt her.

Cradle-to-Cradle-Konzept

Vom Gewebe über die Garne bis hin zu den Druckfarben - damit wir die Umwelt nicht unnötig zusätzlich belasten, muss bei der Herstellung der Kleidung jedes Material vollständig recycelbar und nach dem Cradle to Cradle®-Prinzip vollständig in den biologischen oder technischen Kreislauf zurückzuführen sein.  Das bedeutet: Produkte, die nach dem Cradle to Cradle®-Prinzip hergestellt sind, berücksichtigen nicht nur den Faktor Wiederverwendbarkeit und Materialgesundheit, sondern ebenso saubere Luft und Klimaschutz, Wasser- und Bodenverantwortung sowie soziale Fairness.

Sortenreine, nachhaltige Produkte

Was ziemlich komplex klingt, ist mit dem C2C-Konzept (Cradle to Cradle®; zu Deutsch: von der Wiege zur Wiege) bereits möglich. Wenn Textilhersteller und Modelabels ihre Produktionen nach dieser Vorgehensweise ausrichten, erhalten sie schadstofffreie, sortenreine, trennbare und maximal kreislauffähige und damit nachhaltige Produkte. Diese landen nach ihrer Nutzung nicht auf dem Müll, sondern können neu als Rohstoff genutzt werden. Mit diesem Konzept kann die Retailbranche  zumindest ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Natur künftig zumindest ein Stück weit von den Strapazen der vergangenen Jahre erholt. Da C2C weitaus mehr als nur die oberflächlichen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, ist es das anspruchsvollste Zertifikat auf dem Markt.

Trend setzt sich durch

Laut verschieden Umfragen achten junge Menschen beim Einkaufen immer mehr auf faire und ökologisch produzierte Ware – und sie sind sogar dazu bereit, mehr Geld dafür auszugeben. Dabei ist wirklich nachhaltige Kleidung auch durchaus für Verbraucher mit kleinerem Geldbeutel erschwinglich. Vorreiter auf dem Markt ist beispielsweise Lidl: Der Discounter bietet einen Bioschlafanzug für 8,99 Euro an, welcher nach dem C2C-Prinzip hergestellt ist. Auch hinsichtlich der Optik gibt es bei dieser Herstellungsmethode keine Einbußen, da die Mode auch nach dem C2C-Konzept beliebig designed werden kann. Knackpunkt wird künftig aber höchstwahrscheinlich der Preis bei der Herstellung bleiben. Um Öko-Mode nachhaltig erschwinglich zu gestalten, muss die Produktion industrieweit in globalen Lieferketten umsetzbar sein – dann allerdings bedingungslos mit C2C-Standards.

 

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