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26. Juni 2022

Neue Mitte Monheim: Eine Innenstadt im Relaunch

DIE PROJEKTENTWICKLER BÖNING UND GLATZEL REALISIEREN MIT HEINE ARCHITEKTEN EIN JAHRHUNDERTPROJEKT IN MONHEIM
In Monheim-Mitte erfolgt der Umbau der kompletten Innenstadt.
Das Vermietungskonzept sieht einen optimierten Mietermix aus Bekleidung, Schuhen, Schmuck, Schreibwaren, Blumen, Gesundheit, Körperpflege, Dienstleistung sowie Nahrungs- und Genussmittel vor.
Im zweiten Bauabschnitt wird das Monheimer Tor um drei Stadthäuser erweitert. In Richtung Busbahnhof entstehen neue Einzelhandelsflächen und Freizeiteinrichtungen.
Vor dem Richtkranz: Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann, die Poliere Bastian Kestner und Roger Spies, Projektentwickler Matthias Boening und MEZ-Geschäftsführerin Isabel Port (von links).
Das Hotelgebäude mit attraktiver Fassadengestaltung markiert künftig den Eingang in die Neue Mitte Monheim.

Vor knapp fünf Jahren wurde für die Projektentwickler Matthias Böning und Dr. Christof Glatzel - BöningGlatzel GmbH aus NRW - ein lang gehegter Wunsch endlich Realität: der Umbau einer kompletten Innenstadt. In Monheim am Rhein wurden beziehungsweise werden bestehende Einkaufszentren abgerissen und entkernt, geöffnet und umgebaut, Straßenzüge modernisiert und moderne Flächen geschaffen sowie Plätze neu geordnet. 

Dieses städtische Jahrhundertprojekt wird alles in allem über 300 Millionen Euro kosten - von der Stadt selbst finanziert, aber den Standort aller Voraussicht nach erheblich aufwerten. Das Richtfest fand bereits Ende vorigen Jahres statt. 2024 soll alles fertig sein.

Gewaltige Neugestaltung

Im Wesentlichen geht es bei der gewaltigen Neugestaltung, die auch von den Architekten und Ingenieuren von Heine Plan aus Düsseldorf maßgeblich begleitet wird, darum, das in die Jahre gekommene Rathauscenter umzukreieren und so Monheims Mitte im Zusammenspiel mit der zweiten großen Handelsdestination, dem Monheimer Tor, rund um den Busbahnhof noch einmal neu und erstmals aus einem Guss zu gestalten. Monheim am Rhein mit seinen gut 40.000 Einwohnern hatte eine schwierige Ausgangsposition: eine Pendlerstadt für die Großstädte Düsseldorf und Köln, eingepfercht zwischen Wuppertal, Solingen, Hilden, Langenfeld und Leverkusen. Keine S-Bahn-Anbindung und durch den Rhein auch kein westliches Einzugsgebiet.

 

Lösung aus einem Guss

Nachkriegshistorisch belastet durch eine gesellschaftliche Spaltung zwischen dem Berliner Hochhausviertel mit Einkommens- und Migrationsproblemen sowie einem wirtschaftlich besser situierten Bürgertum mit hochwertigen Arbeitsplätzen zum Beispiel in der Pharmabranche. Dennoch bestehen Chancen, wenn Politik, Verwaltung und Immobilienwirtschaft gemeinsam ein glaubwürdiges Ziel und eine Umsetzungsstrategie entwickeln. Matthias Böning, der auf der anderen Rhein-Seite in Dormagen wohnt und lange Jahre in leitender Funktion bei Hochtief und der mfi AG - heute Unibail-Rodamco-Westfield Germany - arbeitete, sieht das so: „Die Voraussetzungen für erfolgreichen Einzelhandel hat Monheim sicher schon früher geboten. Was aber bislang noch fehlte, ist die richtige Plattform für die Mieterinnen und Mieter. Damit meine ich Gebäude, die den Handel auch tatsächlich zeigen und Mieterinnen und Mietern solche Flächen bieten, die sie wirklich suchen, um ihre Kundschaft abholen zu können.“

Stadt und Entwickler an einem Strang

Die Lösung wird wie folgt aussehen:  Der Rathausplatz – sowohl optisch als auch funktional zur ersten Einkaufsadresse in der Stadt aufgewertet – und die Heinestraße sollen erstmals sinnvoll in das Stadtzentrum eingebunden werden. Und auch Kunst soll nennenswert mit berücksichtigt werden – alles in allem eine klare Kampfansage an die dortigen Leerstände der letzten Jahrzehnte. Unter anderem wird dafür zwischen Eierplatz und Centerbogen ein Durchgang geschaffen, sodass dort künftig angesiedelte Gastronomieangebote und Geschäfte bereits vom Busbahnhof aus sichtbar werden. Neue moderne Schaufensterfronten und größere Ladenlokale mit zeitgemäßen Zuschnitten werden kommen. Monheims Zentrum wird weiter und offener gedacht als je zuvor.

Erste Eröffnungen im Herbst

Im Herbst sollen die ersten Geschäfte und Gastronomiebetriebe eröffnen – im November die Eislaufbahn auf dem neuen Eierplatz befahren werden. Die gesamte Baumaßnahme soll dann 2024 abgeschlossen sein. Aktuell arbeiten die Baufirmen im Rathauscenter mit der zuletzt nochmal verdoppelten Anzahl an Arbeiterinnen und Arbeitern, um diesen ambitionierten Zeitplan einzuhalten.

Christian Heine, Gründer der Hamburger Architektur- und Generalplanungsgesellschaft Heine, ist selbst in Monheim aufgewachsen und freut sich nun daher ganz besonders darauf, wieder in und für seine alte Heimat tätig werden zu können: „Monheim am Rhein hat durch die hier in den letzten Jahren etablierte Innovations- und Finanzkraft als eine der ganz wenigen Städte in Nordrhein-Westfalen überhaupt die Chance, das Stadtbild so aktiv und modern gestalten zu können - und diese Chance nimmt die Stadt unter Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger tatsächlich auf bewundernswerte Weise wahr. Ich bin absolut beeindruckt, was sich hier in den letzten Jahren getan hat. Wir sind sicher, dass wir mit der Neugestaltung von Monheims Mitte auch den Einzelhandel hier nochmal ein  entscheidendes Stück voranbringen können.“

Cooles Mixed-Use-Konzept

Insgesamt sollen 18.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und Gastronomie geschaffen werden. Außerdem wird das Monheimer Tor für 135 Millionen Euro umgebaut beziehungsweise erweitert. Es entstehen drei Erweiterungsbauten, so genannte Stadthäuser mit jeweils fünf Geschossen: Das erste Stadthaus, das „Haus am Platz“ gegenüber des Busbahnhofs, soll im Erdgeschoss und in der ersten Etage Einzelhandel beherbergen. In den darüber liegenden Geschossen könnten Freizeitnutzungen wie Kino und Fitnessstudio unterkommen. Ein neues Hotel entsteht am zweiten Stadthaus, dem Tor zur Stadt an der Einmündung der Opladener Straße in den Rathausplatz. Je nach Bedarf kann das Hotelgebäude auch für Büros genutzt werden. Das dritte Stadthaus, das Park-Haus, entsteht am Berliner Ring und wird sich dem Berliner Viertel öffnen. Dort wird sich im Erdgeschoss ebenfalls Einzelhandel ansiedeln. Die vier Geschosse darüber werden Parkraum. Einige Geschäfte sind bereits umgezogen – unter anderem ins Monheimer Tor und an den Busbahnhof.

Fokus auf Umweltschutz

Großer Wert wird in Monheim auf Umweltschutz, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit gelegt. Aber die Praxis muss auch funktionieren. Projektentwickler Dr. Christof Glatzel: „Dass alle Bus oder Fahrrad fahren, hört sich gut an, hilft dem Handel aber nicht. Ausnahmen, aber nicht Vorbild für alle sind privilegierte Städte mit touristischen Standortvorteilen wie Freiburg, Konstanz oder Münster – selbige haben mehr Spielraum, da auch in Nebenlagen die kleinste Fläche vermietbar ist. Viele Kunden fordern nach wie vor gute Erreichbarkeit mit dem eigenen Auto und preiswerten Parkraum. Monheim fördert das Fahrradfahren  - Fahrradwege, E-Bikes Verleih - und die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei und unter anderem autonom fahrende Busse, aber vergisst darüber nicht den motorisierten Individualverkehr.“ Stimmt, denn für Autofahrer stehen ab 2024 über 700 Parkplätze zur Verfügung, die einfach zu erreichen sind, mithilfe von Kameratechnologie auf Schrankenbarrieren verzichten und für die ersten drei Stunden kostenlos sind.

Kurzzeitparken ist wichtig

Eine ehemals für Autofahrer gesperrte Straße wird zur Mischverkehrsfläche umgebaut, um den Autofahrern Kurzzeitparken vor den Türen des Einzelhandels zu ermöglichen. Glatzel: „Händler müssen spüren, dass sich die Stadt um sie bemüht und Hilfestellung liefert. W-LAN in der Innenstadt und Plattformen für Social-Media sowie Screens im öffentlichen Raum sind nur einige Beispiele, wie Monheim das umsetzt.“ Bürgermeister Daniel Zimmermann blickte in seiner Rede zum Richtfest nicht nur nach vorn, sondern auch über 30 Jahre zurück. 1987 sei das alte Rathauscenter mit seinen innenliegenden Geschäften eröffnet worden. Jetzt werde es komplett umgebaut. „Wir müssen mit der Zeit gehen“, sagte er. 1950 habe der erste kleine Supermarkt in Monheim an der Parkstraße eröffnet. Seitdem hätten sich die Strukturen der Geschäfte und das Einkaufsverhalten der Kunden sehr verändert. „Wir müssen heute andere Flächen anbieten.“

In den Kauf der neuen Einkaufszentren sowie in weitere Projekte und den Umbau des Berliner Rings in der Innenstadt investiere die Stadt 320 Millionen Euro. „Nur 100 Millionen Euro sind durch Kredite finanziert“, betonte Zimmermann. Nach der Fertigstellung und Eröffnung der Geschäfte werde man in der Stadt eine hundertprozentige Kaufkraftbindung erreichen. Seien es 2001 noch 59 Prozent gewesen, habe man sich bereits jetzt schon auf 95 Prozent steigern können.

Müssen mit der Zeit gehen

Die Neubauten sind in den vergangenen Monaten schnell gewachsen. Aus dem verschachtelten Rathauscenter entsteht nun ein offenes Quartier. „Es wird überwiegend Geschäfte mit hohen, hellen Schaufenstern und Gastronomie im Erdgeschoss geben, darüber 6000 Quadratmeter Bürofläche, die teilweise von der Stadtverwaltung genutzt werden", berichtet Isabel Port, Geschäftsführerin der Einkaufszentren. Der Eierplatz soll „der“ zentrale Sonnenplatz in der City werden – mit viel Fläche für Veranstaltungen und Gastronomie. Die Menschen sollen die neue Innenstadt ja auch wirklich genießen können, dort spazieren gehen, im Café sitzen und Kunst hautnah erleben. Die neue Mitte wird mit kreativen, zeitgenössischen Werken bestückt. 

Kunst hautnah erleben

Auf der Heinestraße soll‘s von Mischa Kuball aus Köln einen ungewöhnlichen Lichtkubus geben, der umso heller leuchtet, je mehr Menschen ihn durchwandern. In seiner Mitte werde man immer neuen Klängen lauschen können. Das einstige metallene Ei wird es nicht mehr geben. Es ist aber ein Wasserpavillon in Eiform geplant, unter den man sich stellen kann, ohne nass zu werden. Der Künstler der Wasserspiele, Jeppe Hein, wird auch einen Spielplatz für die „Stadt der Kinder“ kreieren. Alte Straßenlaternen sollen sich durch den Boden winden und zu Spiel- und Sitzgeräten umfunktioniert werden. Zwischen Busbahnhof und Monheimer Tor werden drei zusammengehörende Bronze-Skulpturen des Bildhauers Tony Cragg aufgestellt. Durch den Wechsel von Richtung und Volumen scheine es, als wären sie in Bewegung.  Ganz sicher in Bewegung ist das Jahrhundertprojekt „Neue Mitte“, und es wird in nächster Zeit noch reichlich für Schwung sorgen.

 

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