Stadt & Handel

Der Einzelhandel in den Innenstädten hat laut EHI Grund für verhaltenen Optimismus.

Symbolbild: Pixabay /WorldInMyEyes

EHI-Geschäftsführer Michael Gerling hat zusammen mit Handelsimmobilien-Expertin Lena Knopf und Jan Schwarze, Director und Team Leader Research bei CBRE, im Rahmen der Übergabe des ZIA-Frühjahrsgutachtens an Bauminister Klara Geywitz die Lage des Einzelhandels analysiert.

Michael Gerling berichtet bei der Vorstellung des Gutachtens von einer gespaltenen Lage. „Während der Blick auf die Umsätze ein eher positives Bild von der Lage des Einzelhandels gibt, offenbaren sich dramatische Veränderungen bei den Margen und Kosten“, sagt er. Deutliche Veränderungen der Nachfrage zeigen sich nach Einschätzung des Experten in einem zunehmenden Verkauf von preiswerteren Eigenmarken und in einem starken Zuwachs des Aktionsgeschäftes.

Verhaltener Optimismus

„Dennoch gibt es auch beim Blick in das Jahr 2024 Anlass zu verhaltenem Optimismus in der Handelsbranche“, blickt Gerling in die Zukunft. „Der Rückgang der Inflation wird sich wohl fortsetzen, und in Kombination mit deutlich gestiegenen Löhnen werden sich die Reallöhne deutlich positiv entwickeln. Das dürfte am Ende auch die Konsumstimmung und die Umsätze im Einzelhandel begünstigen.“

Frage zur Nachnutzung

Nach jahrelangem Rückgang nahmen die Insolvenzen aber auch im Handel mit einem Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Die Schließung eines innerstädtischen Warenhauses war für viele Städte lange eine eher theoretische Möglichkeit, in den vergangenen Jahren wurde sie vielerorts Realität. „Es stellt sich die komplexe Frage der Nachnutzung dieser zentral gelegenen, großflächigen Handelsimmobilien“, so Gerling. „Wenngleich Mixed-Use-Konzepte für die Städte anspruchsvoll in der Planung und Umsetzung sind, sind genau diese Konzepte oft im Hinblick auf langfristige positive Impulse für lebendige Innenstädte als besonders erfolgversprechend anzusehen.“

Zum ZIA-Frühjahrsgutachtender Immobilienweisen hatte Präsident Dr. Andreas Mattner unter anderem festgestellt:  „Die Branche legt buchstäblich Fundamente für ökonomische Stärke und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und der braucht zwingend Stabilität. Im Jahr 2024 mehr denn je.“