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12. Mai 2024

Diskussion um Verkaufswelten im Umbruch

AUSSTELLUNG ZU HANDELSARCHITEKTUR IN DER DRAIFLESSEN COLLECTION METTINGEN
Architekturmodell Düsseldorf um 1989.
Foto: HGEsch

Seit Mitte Mai 2024 zeigt die Draiflessen Collection im westfälischen Mettingen mit der Ausstellung „MAßSTÄBLICH“ zahlreiche Architekturmodelle von C&A-Kaufhäusern in Deutschland. Bis zum 20. Oktober 2024 können Interessierte einen Eindruck bekommen, wie sich die Architektur der C&A-Bauten im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.

Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung findet am 4. Juli ab 19 Uhr eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Verkaufswelten im Umbruch. Hat die Kaufhausarchitektur noch eine Zukunft?“ im Foyer der Draiflessen Collection statt. Die Veranstaltung startet mit einem Impulsvortrag des BDA- und SIA-Architekten Thomas Höxtermann über die Revitalisierung und Umnutzung von Handelsarchitekturen, im Speziellen über C&A-Kaufhäuser. Gemeinsam mit dem BDA-Architekten Heinz-Georg Guth ist Höxtermann Geschäftsführer und Mitinhaber von Nattler Architekten. Das Essener Architekturbüro arbeitet bereits seit 1948 mit dem traditionsreichen Familienunternehmen Brenninkmeijer zusammen und hat seither rund vier Millionen Quadratmeter Verkaufsflächen für C&A-Häuser geplant und umgesetzt. Als Architekten und Stadtplaner arbeiten sie heute daran, C&A-Kaufhäuser kleinteiliger zu organisieren und einen raschen Umbau sowie zeitnahen Nutzungswandel zu ermöglichen.

Experten auf dem Podium

An der anschließenden Diskussion, in der es um die Anforderungen an die Stadtplanung und die Architektur durch den Wandel im stationären Handel gehen soll, nehmen neben Höxtermann auch Nina Hangebruch und Lars Hesse teil. Nina Hangebruch ist Raumplanerin und forscht an der TU Dortmund zur klima- und ressourceneffizienten Umnutzung von Einzelhandelsgroßimmobilien der 1950er bis 1970er Jahre. Lars Hesse ist Geschäftsführer DACH bei der Redevco Services Deutschland GmbH und unter anderem verantwortlich für die Bereiche Investment und Redevelopment von C&A-Handelsimmobilien. Moderiert wird die Gesprächsrunde von Dr. Stephan Zech, Architekt und Erster Vorsitzender des Vereins für Baukultur Osnabrück. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Führung im Angebot

Vor der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung haben Interessierte ab 18 Uhr die Möglichkeit an einer Kuratorführung durch die Ausstellung „MAßSTÄBLICH“ teilzunehmen. In diesem Rundgang besteht die Möglichkeit, Hintergründe und Einblicke zur Entstehung der Ausstellung zu erhalten und der Kuratorin Dr. Julia Cwojdzinski Fragen zu stellen. Da an der Führung nur 20 Personen teilnehmen können, ist eine Anmeldung bis zum 27. Juni 2024 unter anmeldung@draiflessen.com erforderlich.

Erlebbare Geschichte

In der Sammlung der Draiflessen Collection befinden sich rund einhundert Architekturmodelle. Die meisten von ihnen zeigen C&A-Kaufhäuser und stammen größtenteils vom Architekturbüro Nattler in Essen, ehemals E. A. Gärtner/R. Stiens. Im Laufe der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen C&A und dem Essener Büro sind seit den 1950er-Jahren über 170 Kaufhäuser entworfen und gebaut worden, die bis heute mehrfach umgebaut und teilweise bereits umgenutzt oder abgerissen worden sind. Die Ausstellung MAßSTÄBLICH zeigt rund 30 Architekturmodelle aus dem Bestand, von denen die Häuser in Berlin, Hamburg, Essen, Celle und Frankfurt am Main intensiver beleuchtet werden. Historische Fotografien der ersten Häuser, die vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, führen in die Geschichte ein. Dem gegenübergestellt ist das jüngste, von Sauerbruch Hutton stammende Modell aus der Sammlung, der Alea-101-Komplex, der auf dem Gelände gebaut wurde, auf dem sich einst das so genannte C&A-Stammhaus an der Berliner Königstraße befand.

Kontinuität der Zusammenarbeit

Die Brüder Clemens und August Brenninkmeijer legen am 1. Januar 1841 mit Gründung der Firma C&A Brenninkmeijer im niederländischen Sneek den Grundstein für den Konzern, der bis heute international tätig ist. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hat das Unternehmen unter den Söhnen in die niederländischen Großstädte mit mehreren Filialen expandiert. Im Jahr 1911 schließlich eröffnet  die erste Filiale in Deutschland auf der Königstraße in Berlin –  dem Zentrum der Herstellung von Konfektionswaren. Die Kontinuität der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen C&A Brenninkmeijer und dem heutigen Architekturbüro Nattler beginnt bereits im frühen 20. Jahrhundert mit dem Architekten Sepp Kaiser (1872–1936), der für die ersten rund 20 Kaufhäuser in Deutschland verantwortlich ist. In den 1930er-Jahren übergibt Kaiser die Leitung des Berliner Architekturbüros an seinen Schwiegersohn Karl Fezer (1900–1984), der später wiederum den Architekten Ernst August Gärtner (1905–1983) zum Bürochef erklärt. Ab 1948 nimmt Gärtner, nun ansässig in Essen (Ruhr), die Arbeit für C&A wieder auf. Zusammen mit Ric Stiens (*1930) ‒ besonders aber unter dessen späterer alleiniger Leitung ‒ entstehen zahlreiche weitere Neu- und Umbauten, die ab 1994 unter dem Namen Nattler Architekten fortgeführt werden.

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