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Shopping Center können es kaum noch abwarten, dass endlich die Normalität zurückkehrt. Aber was heißt in diesem Zusammenhang schon "normal"? HI HEUTE-Chefredakteur Thorsten Müller sprach mit Michael Bünnagel, der bei der DI-Gruppe für das Centermanagement verantwortlich ist, wie sich sein Arbeitgeber auf das Besucher- und Erlebniscomeback vorbereitet.
HI HEUTE: Die Corona-Pandemie scheint ihren negativen Höhepunkt überschritten zu haben. Zeit, Pläne für die Rückkehr zur (neuen) Normalität zu entwickeln. Wie ich hörte, haben Sie aktuell für das von Ihnen gemanagte City Galerie Aschaffenburg eine komplett neue Weihnachtsbeleuchtung in Auftrag gegeben. Was war der Anlass und wie schwierig war es, dies angesichts knapper Budgets durchzusetzen?
Michael Bünnagel: Ich freue mich zunächst, dass Sie genauso zuversichtlich wie wir sind, dass es nun endlich wieder bergauf geht. Wir sind sicher, dass wir mit den von uns gemanagten Centern auch für die Zukunft gut aufgestellt sind. Neben den vielen Themen, die wir in den letzten knapp eineinhalb Jahren mit Eigentümern, Mietern, Dienstleistern und Behörden zu diskutieren hatten, haben wir natürlich auch versucht, die Zeit der Lockdowns sinnvoll zu nutzen, um gestärkt aus der Krise herauszugehen.
Die Planungen und die ersten Arbeiten für die Modernisierung der „City Galerie Aschaffenburg“ sind natürlich bereits vor Corona gestartet worden. Wenn wir der Pandemie denn irgendetwas positives abgewinnen wollen, dann war das Modernisieren im Bestand etwas leichter, weil es im Tagesgeschäft kaum jemanden störte.
Das neue Design des Centers, das zum Shopping Center D Fonds von Principal gehört, hat zur Konsequenz, dass auch die Weihnachtsdekoration den Designvorgaben angepasst werden muss. Hier hatten wir in einem Pitch tolle Entwürfe sehen können, bei der sich das durchgehend überzeugende Konzept der Firma First Christmas durchgesetzt hat.
Wir sehen in einer eindrucksvollen Choreographie der Weihnachtsdekoration gerade in Zeiten der Digitalisierung einen wichtigen Faktor dafür, unsere Kunden, egal welchen Alters, emotional im Center abzuholen. Dazu vielleicht ein Beispiel aus den letzten Wochen, an das ich mich gerne erinnere. Wir hatten mit unseren Centermanagern vereinbart, dass wir egal, was kommt, eine Frühjahrsdekoration in unseren Centern aufbauen. Bei einem Besuch im Center konnte ich ein Gespräch zweier Besucherinnen verfolgen, die sich über die Dekoration unterhielten. Der Satz, der dabei fiel „Mensch, das ist jetzt mal richtig schön!“ kam von Herzen. Ein solches Feedback tut uns Centermanagern in diesen Zeiten auch mal gut.
Natürlich ist es aktuell schwer, Budgets für neue Weihnachtsdekorationen aufzubringen, aber wir hatten Glück. Die neue Weihnachtsdekoration ist Teil des Modernisierungsbudgets und muss daher nicht von der Werbegemeinschaft getragen werden. Eine weitsichtige Entscheidung von Eigentümer und Management.
HI HEUTE: Was zeichnet die neue Weihnachtsdeko denn aus?
Michael Bünnagel: Unsere neue Weihnachtsdeko ist in Anlehnung an das neue Interieur entwickelt worden, an die neue Farb- und Formensprache der Ladenstraße, und unterstreicht die neue Innenarchitektur. Die neuen warmen Farben und die neue Grundform der Raute spiegeln sich in allen Dekorationselementen wider. Die Highlights sind die zentralen Hängedekorationen in den Lichthöfen, die mit einer Größe von 3,5 bzw. 5 Metern eigens entwickelt und angefertigt werden.
HI HEUTE: Kennen Sie den Anbieter First Christmas schon länger?
Michael Bünnagel: Ja. Ich selbst habe erstmals vor ziemlich genau 20 Jahren mit First Christmas in Köln zusammengearbeite. Daher weiß ich auch, dass wir in der City Galerie Aschaffenburg auf ein kreatives und zuverlässiges Team vertrauen können.
HI HEUTE: Welche anderen Ideen haben Sie, den hoffentlich bald in großen Mengen wieder zurückkehrenden Center-Besuchern etwas Besonderes zu bieten?
Michael Bünnagel: Wir hoffen in der Tat darauf, dass wir an alte Frequenzen anschließen können. Erfreulicherweise ist es uns als DI-Gruppe gelungen, auch in Pandemiezeiten eine große Anzahl von Mietverträgen langfristig zu verlängern, aber auch neue Konzepte für die Center zu finden, die zukunftsfähig sind. Darüber hinaus haben einige unserer Bestandsmieter die Schließungszeit genutzt, ihre Läden zu refreshen bzw. komplett zu modernisieren. Wir und die Geschäfte freuen uns also, uns den Kundinnen und Kunden frisch zu präsentieren, natürlich nach den gebotenen Regeln.
Und eins ist auch sicher: Die Verkäuferinnen und Verkäufer freuen sich wahnsinnig auf ihre Kundschaft und sind hoch motiviert.
Unsere Kunden dürfen aber auch auf Entertainment im Center gespannt sein. Ich bin mir auch sicher, dass es einen Run auf Geschäfte und Restaurants geben wird, nachdem wir lange nur am Bildschirm bestellen und aus Plastikgeschirr To-Go-Essen zu uns nehmen durften. Unsere Center sind ja auch Treffpunkte, an denen man sich mit Freunden trifft, gemeinsam zum Shoppen geht. Aber auch ein Gläschen zusammen zu sich nehmen oder das nächste Wochenende oder sogar den Urlaub zu planen gehört dazu. Vor eineinhalb Jahren alles ganz normal und nicht der Rede wert. Heute aber freut man sich wahnsinnig auf derlei kleine Freiheiten, die unser Leben schöner machen.
HI HEUTE: Wie gestaltet sich gerade jetzt in einer so schwierigen Zeit für Sie und die von Ihnen gemanagten Center die Zusammenarbeit mit den Eigentümern?
Michael Bünnagel: Mit Beginn der Corona-Pandemie ging es erst einmal darum, die organisatorischen Themen zu klären und Hygienemaßnahmen zu verstärken. Unsere Eigentümer wollten eng darüber informiert sein, welche Dinge als nächstes umzusetzen sind, um die Center in Betrieb zu halten. Als sich abzeichnete, dass es sich nicht um ein Strohfeuer mit kurzer Schließung der Geschäfte und Restaurants handelt, wurde die Zusammenarbeit zwischen Eigentümern, Management und Mietern immer enger, und wir suchten nach gemeinsamen Lösungen, wie alle die Pandemie überstehen können. Wichtig für uns als Managementunternehmen, das Mittler zwischen Eigentümer und Mieter ist, war und ist es, das gegenseitige Verständnis für die Bedürfnisse und unternehmerischen Notwendigkeiten der jeweils anderen Seite zu wecken.
Die bisherige Bilanz zeigt uns, dass uns das gut gelungen ist.
HI HEUTE: Wann rechnen Sie persönlich wieder mit einem normalen Centerbetrieb ohne Masken und Abstandspflicht oder ist das gar eine Utopie?
Michael Bünnagel: Ich bin sicher, dass es wieder zu einem normalen Centerbetrieb kommen wird, allerdings mit vielen Neuerungen hinsichtlich Digitalisierung, Hygiene und Mieter- bzw. Branchenmix. Eine Prognose werde ich aber nicht abgeben, wann die Masken- und Abstandpflicht fällt. Dazu haben wir in den letzten Monaten zu viele, zum Teil für den Handel nicht nachvollziehbare Entscheidungen und Einschränkungen erlebt. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass sich so viele Bürger und Bürgerinnen impfen lassen wie möglich. Nur dann kann ich mir vorstellen, dass eine Masken- und Abstandpflicht bald endet. Auch daran müssen sich die Menschen dann wieder gewöhnen, werden das aber mit Freude tun.
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