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14. Dezember 2023

„Für jede Standort-Herausforderung haben wir ein maßgeschneidertes Konzept“

INTERVIEW MIT SUSANNE GEHLE (KAUFLAND IMMOBILIEN DEUTSCHLAND)
Susanne Gehle
Foto: Kaufland

Supermärkte und SB-Warenhäuser haben in den letzten Jahren bei der Immobilienentwicklung einen starken Veränderungsprozess durchlebt und sind vielfach auch neue Wege gegangen. Kaufland zählt hier zu den Vorreitern. HI HEUTE-Chefredakteur Thorsten Müller sprach dazu mit Susanne Gehle, die bei Kaufland auch für die Immobilienentwicklung Verantwortung trägt.

HI HEUTE: Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen. Was waren die Schwerpunkte in 2023 für Sie? 

Susanne Gehle: Die wesentlichen Schwerpunkte in 2023 lagen, wie auch schon das Jahr zuvor, auf dem Wachstum unseres Filialnetzes und auf der Revitalisierung unserer Bestandsimmobilien.

HI HEUTE: Kaufland hat in den letzten Jahren mit seinen Immobilien viele neue Wege beschritten. Welche Ideen haben sich dabei vor allem durchgesetzt?

Susanne Gehle: Im Zeitraum von nicht einmal zwei Jahren haben wir zuletzt beispielsweise aus über 90 ehemaligen Real-Märkten attraktive Kaufland-Filialen geschaffen. Eines unserer Highlight Projekte im Jahr 2023 war unsere Revitalisierung des RemsPark in Waiblingen.  Auf über 22.000 Quadratmetern haben wir das neue Vermietungskonzept inklusive der Kaufland Filiale inhouse entwickelt. Nach zwölf Monaten Bauzeit feierten wir am 7. Dezember 2023 die Neueröffnung der Kaufland Filiale im Center und die Wiedereröffnung des Centers. Auf das Ergebnis sind wir stolz. Neben unserem neuen Kaufland finden die Kunden unter anderem Fachmärkte wie Decathlon, Smyth Toys und dm Drogeriemarkt. Ergänzt wird das Fachmarktkonzept um viele weitere Shops und Dienstleistungen. Das kulinarische Highlight bildet der neu geschaffene FoodCourt ab, der zum Genießen und Verweilen einlädt.

Wir betreiben mittlerweile über 770 Filialen in Deutschland und sind auch in Zukunft auf Wachstum ausgerichtet. Dabei setzen wir fokussiert auf die Neuentwicklung und Revitalisierung von bestehenden Handelsstandorten.

HI HEUTE: Was wird sich in naher Zukunft noch verändern bzw. weiterentwickeln?

Susanne Gehle: Der Schwerpunkt wird sich noch mehr vom Neubau auf die Neustrukturierung bestehender Handelsimmobilien verlagern, allein schon aufgrund der Vielzahl an gesetzlichen Regularien, die sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene vorhanden beziehungsweise im Gespräch sind. Viele Shoppingcenter oder innerstädtische Immobilien haben zwar einen großen Revitalisierungsbedarf, die Standorte an sich sind aber etabliert. Hier liegen enorme Entwicklungschancen.

HI HEUTE: ESG spielt bei Neurealisierungen, aber ebenso im Betrieb von Bestandsimmobilien eine immer größere Rolle, steckt aber gefühlt noch in den Kinderschuhen. Wie erleben Sie das derzeit? Was tut Kaufland auf diesem Gebiet? 

Susanne Gehle: Gerade im Bestand steckt ein großer Bedarf für ESG-Maßnahmen. In der Branche herrscht unseres Erachtens eine große Sensibilität für das Thema. Das engagierte Handeln bei der Realisierung von ESG-konformen Maßnahmen muss jedoch vor allem bei Immobilieneigentümern der erklärte Anspruch sein oder werden. Als Eigentümer wie als Mietpartner spielt ESG für die weitere Expansion als auch das Management unseres Bestandsportfolios eine zentrale Rolle. Als Nahversorger der Zukunft stellen wir uns ökonomischen, sozialen und geopolitischen Herausforderungen mit innovativen Ansätzen und setzen dabei auf Revitalisierung sowie einen zeitgemäßen Nutzungsmix. Als moderner Nahversorger gehen wir aktiv und unternehmensübergreifend Themen der Nachhaltigkeit, ESG und CSR an.

Ein wegweisendes Projekt ist aktuell beispielsweise die Kaufland-Filiale in Bad Tölz. Seit vergangenem Jahr waren wir dort intensiv dabei, das Gebäude, welches Anfang der 70er-Jahre errichtet worden ist, mit Umbauten und Erweiterungen zu modernisieren.

Wir haben mit der Revitalisierung in Bad Tölz aufgezeigt, dass es nicht immer ein Abriss und Neubau sein muss und wie trotzdem ein nachhaltiges Zukunftskonzept entstehen kann.

HI HEUTE: Der Erhalt einer lebendigen Innenstadt ist für den stationären Einzelhandel von existentieller Bedeutung. Was kann ein Unternehmen wie Ihres dafür tun bzw. tut es bereits?

Susanne Gehle: Als Frequenzbringer belegen wir alle Einzelhandelsstandorte, vom alleinstehenden Supermarkt, über Fachmarkt- und Einkaufszentren bis hin zu innerstädtischen Lagen. Davon profitieren auch lokale Dienstleister, der Handel oder die Gastronomie vor Ort. Kaufland fungiert als starker Partner vor Ort, der für jede Herausforderung am Standort eine individuelle Lösung und ein maßgeschneidertes Konzept findet. Gerade bei innerstädtischen Lagen bieten sich auch besonders bei Einkaufszentren optimale Revitalisierungschancen für uns.

HI HEUTE: Online und Offline sind längst keine Feinde mehr. Würden Sie das unterschreiben und mit einem Beispiel aus Ihrem Hause belegen können? 

Susanne Gehle: In unserer Düsseldorfer Filiale am Hilde-und-Joseph-Neyses-Platz testen wir seit Juni einen offenen Showroom im Eingangsbereich mit exklusiven Produkten unseres Marktplatzes Kaufland.de und bieten so ein Stück Online-Welt zum Anfassen. So bekommt der Marktplatz auf der Verkaufsfläche noch mehr Sichtbarkeit und unsere Kunden können bequem während des Wocheneinkaufs ausgewählte Marktplatz-Produkte direkt vor Ort entdecken, statt diese ausschließlich online zu sehen. Es ist ein weiteres Beispiel wie Filialen und Online-Plattform mehr und mehr zu einer Kaufland-Welt verschmelzen.

 


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