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17. August 2023

"Wir wollen eines der nachhaltigsten Quartiere der Welt schaffen!"

MILLIARDENPROJEKT AM BEHRENS-UFER IN BERLIN – INTERVIEW MIT DIEAG-CEO ROBERT SPRAJCAR
Robert Sprajcar (Foto: DIEAG)
Milliarden-Projekt in Berlin: Das Behrens-Ufer verbindet verschiedenste Elemente aus Städtebau, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur. Foto:DIEAG

Zwischen Alexanderplatz und Flughafen Berlin plant die in Berlin ansässige DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG (DIEAG) den Bau eines der innovativsten und nachhaltigsten Gewerbestadtquartiere der Welt: Mehr als 1,1 Milliarden Euro werden in das zehn Hektar große ehemalige Industrieareal investiert. Auch Einzelhandel und Gastronomie werden hier zukünftig zu finden sein. HI HEUTE-Chefredakteur Thorsten Müller sprach dazu mit CEO Robert Sprajcar.

 

HI HEUTE: Herr Sprajcar, Sie verantworten am Behrens-Ufer ein Milliardenprojekt mit verschiedenartigsten Realisierungen. Wie ist es eigentlich die Idee dazu entstanden und was ist die Vision dabei? 

Robert Sprajcar: Die Historie des Standorts hat uns inspiriert. Mit dem weltweit ersten Drehstromkraftwerk sind 1895 die Grundlagen nicht nur für die Elektrifizierung Berlins, sondern auch für die Ansiedlung innovativer Produktionsbetriebe gelegt worden. Schon vor über 100 Jahren eilte der gesamte Industriegürtel der Entwicklung voraus. Damals Zukunftsstandort, heute Zukunftsstandort. Die fortschrittlichen Gedanken zur Vermählung von Funktionalität und Ästhetik, von Produktivität und Sozialem, wie sie der Werkbund Anfang des 20. Jahrhunderts vertritt, spiegeln sich bis heute in der einzigartigen Industriearchitektur des Standorts. Wir knüpfen daran an und denken die Quartiersgestaltung vom Nutzer, also vom Menschen her. Daraus ergeben sich zwangläufig alle relevanten Entwicklungsrichtungen, die gewährleisten, das das Behrens-Ufer als urbanes Technologiequartier zukunftssicher errichtet wird. Unsere Vision ist es daher auch, nichts weniger als eines der weltweit nachhaltigsten Gewerbestadtquartiere zu errichten, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht.

HI HEUTE: Wie groß ist derzeit Ihr Team und aus welchen Arbeitsbereichen rekrutiert es sich?
 
Robert Sprajcar: Unser Kernteam innerhalb der DIEAG besteht aus rund 20 Personen, die allesamt aus unterschiedlichsten Fachrichtungen stammen, darunter Bauingenieurwesen, Architektur, Kommunikation, Politik, Kunst und Kultur sowie sozialwissenschaftliche Forschung. Die fachliche Diversität benötigen wir auch, um die Umsetzung unserer Vision garantieren zu können. Ferner haben wir natürlich versierte Partner in Planung, Bau, Projektentwicklung, sowie kompetente Ansprechpartner in den Ämtern und in der Zivilgesellschaft, ohne deren konstruktiven Beitrag ein solches Projekt nicht funktionieren würde.

HI HEUTE: Was ist aus Ihrer Sicht an diesem Projekt das Außergewöhnliche?
 
Robert Sprajcar: Die Ganzheitlichkeit des Projektentwicklungsansatzes und unsere Vision sind das Außergewöhnliche. Die Vision basiert auf der Verbindung verschiedenster Elemente aus Städtebau, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur inklusive eines Community-Building zur partizipativen Weiterentwicklung des Quartiers, was natürlich bereits jetzt in der frühen Umsetzungsphase in die Projektentwicklung hineinwirkt. Schlussendlich ermöglicht uns zudem der schiere Maßstab des Projekts als komplette Quartiersentwicklung die synergetische Verflechtung einzelner technischer Systeme zu gesamtheitlichen Kreisläufen z.B. in der nachhaltigen Energieversorgung, dem Kreislaufmanagement sowie der Quartierslogistik. 

HI HEUTE: Als Fachmedium für Handelsimmobilien interessiert uns natürlich besonders die Umsetzung der angedachten Retail- und Gastronomieflächen. Können Sie dazu schon etwas Näheres sagen?
 
Robert Sprajcar: Wir planen insgesamt 20.000 qm für Event-, Retail- und Gastronomienutzungen. Konkrete Nutzungsansätze sind vorhanden und entsprechende Mieter bereits in der Ausbauplanung. Ferner existieren in unseren "innovation LABs" auch dezidierte Arbeitskreise, u.a. mit populären und einzigartigen Berliner Gastronomen sowie Entwicklern aus dem Bereich der urbanen Landwirtschaft mit einem Fokus auf Vertical Farming, die gemeinsam an völlig neuen, einzigartigen, Gastronomie- und Versorgungskonzepten arbeiten. Einzelhandel ist auf maximal 3.000 qm Fläche vorgesehen (Nachhaltigkeitsorientierte Nahversorger und weitere dienende Bereiche).

HI HEUTE: Heutzutage spielt bei solchen Bauvorhaben der Aspekt Nachhaltigkeit/ESG eine immense Rolle. Wie werden Sie diesem gerecht?
 
Robert Sprajcar: Unser Anspruch ist es, eines der nachhaltigsten Quartiere der Welt zu schaffen. Die ESG-Prinzipien haben wir unserem Projektentwicklungsansatz von Anfang an zugrunde gelegt, gehen jedoch weit über die gängigen Standards hinaus. Die üblichen Nachhaltigkeits-Zertifizierungen sind dadurch lediglich ein Mitnahmeeffekt. Wir kombinieren nachhaltigkeitsorientierte bauphysikalische und energietechnische Ansätze mit Fragen der Nutzung, sowohl im produktiven als auch im sozialen Sinne und schaffen so unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten vor Ort (Süd-Ausrichtung des Geländes, Wasserlage, quartiersbezogene Skalen- und Synergieeffekten usw.) ein Stadtquartier, was sich vollständig selbst mit Strom, Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energiequellen versorgt und höchste Aufenthaltsqualität im gänzlich öffentlichen Außenbereich bietet. Wir schaffen ein Modellquartier der "smarten Stadt" mit urbaner Nutzungsmischung - allerdings ohne Wohnen - und kurzen Wegen, einer quartiersweit integrierten Kreislaufwirtschaft, Regenwassermanagement und vielem mehr.

HI HEUTE: Sie wollen 2027 fertig werden. Was sind auf dem Weg dorthin Ihre schwierigsten Aufgaben / größten Herausforderungen?
 
Robert Sprajcar: Coronabedingt werden wir eher Ende 2028, Anfang 2029 fertig. Die größte Herausforderung bis hierher waren das städtebauliche Konzept, welches wir gemeinsam mit dem Bezirksamt entwickelt haben, sowie das Denkmalschutzkonzept, erarbeitet mit dem Landesdenkmalamt sowie der Unteren Denkmalbehörde. Insbesondere die Integration der Neubauvorhaben in das denkmalgeschützte Bestandsumfeld war nicht trivial. Das Behrens-Ufer ist ein Großprojekt mit einer entsprechend hohen Komplexität und einer Vielzahl von Abhängigkeiten, die planerisch durchdacht werden wollen, um den Bau auf den Weg zu bringen. Ist die Baulogistik an sich ist schon herausfordernd genug, laufen bereits die ersten Mieterausbauten. Wir sind jedoch durch fachübergreifende Teams zu allen Planungsfragen, die seit Anfang an mit eingebunden sind, gut aufgestellt und kommen planmäßig voran.

 

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