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17. Oktober 2022

Nach Rekordjahren verzeichnet OTTO nun Rückgänge

WACHSTUM IM AUSLAND, ABER DER DEUTSCHE MARKT BRICHT LEICHT EIN
Auch Otto spürt die Verunsicherung der Verbraucher. Foto: Otto Group

Vor dem Hintergrund des schwierigen makroökonomischen Umfelds, insbesondere der durch den Krieg in der Ukraine weiter verschärften Inflation und des Rückgangs der Nachfrage, zieht die Otto Group eine gemischte Zwischenbilanz. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 verzeichnet die Unternehmensgruppe einen Umsatzrückgang von weltweit 5,6 Prozent.

Dabei zeigt der internationale Handels- und Dienstleistungskonzern, der seinen Gesamtumsatz im vergangenen Geschäftsjahr stark auf 16,1 Milliarden Euro steigern konnte, eine unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Geschäftsfeldern. Ist die Otto Group in den ausländischen Märkten weiterhin klar auf Wachstumskurs, zeigt sich im konjunkturell stärker betroffenen Deutschland ein gegenteiliges Bild. So wächst die Otto Group im Ausland auf vergleichbarer Basis um 8,2 Prozent, ohne Bereinigung von Wechselkurseffekten sogar um 13,8 Prozent. In Deutschland dagegen sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2022/23 um 13,5 Prozent auf vergleichbarer Basis zurückgegangen, ausgewiesen um 11,1 Prozent. Dabei spielt, so die OTTO Group, auch der Rückgang beim handelsnahen Segment Services als unmittelbare Folge abnehmender Bestellungen eine relevante Rolle. Da die gestiegenen Beschaffungs- und Energiekosten nicht 1:1 an die Kunden weitergegeben werden können, hat sich auch das operative Ergebnis nach den ersten beiden Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 verschlechtert. Im Übrigen liegen die Umsätze der Unternehmensgruppe weiterhin klar über den Vergleichswerten aus dem Vor-Corona-Zeitraum.

Perfekter Sturm, aber solide Basis

Alexander Birken, CEO Otto Group: „Wir befinden uns im viel zitierten perfekten Sturm. Wie die gesamte Handelslandschaft stehen auch wir vor der großen Herausforderung, die Balance zwischen Kaufzurückhaltung, steigenden Kosten und notwendigen Investitionen zu meistern. Wir haben jedoch den großen Vorteil, dass hinter uns zwei äußerst erfolgreiche Geschäftsjahre liegen, wir also auf einer sehr soliden Basis agieren. Wir sind sturmerprobt und haben die Segel schon vor Jahren - mit der Digitalisierung unserer Geschäftsmodelle und Vertriebskanäle sowie eines umfassenden Kulturwandelprozesses - richtig gesetzt. Das hat uns während der Corona-Lockdowns geholfen, und das hilft uns jetzt.“

Im Vergleich mit anderen Marktteilnehmern sorge außerdem die Diversifizierung der Otto Group nach Geschäftsmodellen und Regionen für eine höhere Stabilität im Wettbewerb, so das Unternehmen. Dies umso mehr, als dass sich die Nachfrage in den unterschiedlichen Zielgruppen und Märkten sehr unterschiedlich entwickle. So agierten Kunden in Deutschland und weiten Teilen Europas weitaus preissensibler als aktuell in den USA oder auch in Großbritannien. Entsprechend sei beispielsweise die Nachfrage im Bereich Möbel hierzulande, anders als im erfolgreichen Handelsgeschäft in Nordamerika, zurückgegangen.

 

Winterware ist stark gefragt

Übergreifend erfreulich sei, dass es den verschiedenen, im Handel tätigen Konzernunternehmen der Otto Group trotz des schlechten Konsumklimas gelinge, die jeweiligen Kundenstämme weiter zu aktivieren. Zudem sei in der Umsatzentwicklung im September in einigen Geschäftsmodellen eine leichte Tendenz nach oben zu beobachten gewesen - selbst gegenüber dem bereits starken Vorjahr - ohne daraus bereits eine Trendumkehr ableiten zu können. Sehr positiv entwickeln sich nach Unternehmensangaben weiterhin die Umsätze mit warmer Kleidung und allen Artikeln, die die Bürger gut über einen möglicherweise kalten Winter bringen – von der Decke über Heizstrahler und Radiatoren bis hin zu Kaminöfen. Aber: Auch die Herbst-Winter-Saison und damit ebenfalls das Weihnachtsgeschäft sieien weiterhin von einer erheblichen Verunsicherung der Verbraucher, insbesondere in Deutschland, geprägt.

Hoffnung auf Erholung der Nachfrage

Alexander Birken: „Zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose für die Entwicklung im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres abzugeben, ist schlicht nicht seriös möglich. Fakt ist, dass die vorgenannten makroökonomischen Rahmenbedingungen unser operatives Ergebnis abschmelzen lassen. Wir haben allerdings die Hoffnung, dass wir in den kommenden Monaten eine Erholung der Nachfrage sehen werden, zumal wir trotz der großen Herausforderungen bei der Beschaffung, Stichwort Störung der Lieferketten, sehr gut auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet sind. Unsere Handelsunternehmen sind gut bevorratet, und wir sind in allen Warengruppen durchgehend lieferfähig.“

 

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