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10. August 2023

Kanalwechsel beim Marketing birgt Chancen und Risiken

IFH-ANALYSE ZU VERÄNDERUNGEN IN DER ANGEBOTSKOMMUNIKATION
Fehlt der Print-Prospekt, suchen sich Verbraucher andere Informationskanäle. Symbolbild: Unsplash / Taras Shypka

Seit sich zum 1. Juli 2023 mit REWE der erste Lebensmitteleinzelhändler von gedruckter Prospektwerbung verabschiedet hat, stellt sich zunehmend die Frage, ob gedruckte Angebotskommunikation noch zeitgemäß ist.

Dabei hat der gedruckte Prospekt vor allem im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) noch immer den größten Einfluss auf Bongröße und Frequenz sowie auf die Loyalität von Kundinnen und Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt der neue ChannelUP-Index, den IFH MEDIA ANALYTICS in Zusammenarbeit mit MEDIA Central in der vierteljährlichen Studie „ChannelUP - Consumer Insights zur 360° - Angebotskommunikation“ ermittelt. In der aktuellen Erhebung untersuchen die Marktforschungsexperten, welche Folgen ein Nichterhalt von gedruckten LEH-Prospekten hatte. Fazit: 46 Prozent der Konsumenten suchen nicht aktiv in anderen Kanälen nach Angeboten des betreffenden Lebensmittelhändlers.

 

Prospekte weiter hochrelevant

In vielen Handelsbranchen ist Prospektwerbung nach wie vor hochrelevant. 51 Prozent der Konsumenten bevorzugen Angebotskommunikation über gedruckte Prospekte bei Lebensmitteldiscountern und bei Supermärkten. Auch bei Verbrauchermärkten sind Print-Prospekte (41 Prozent) noch führend. Dass diese bevorzugte Art der Angebotskommunikation im LEH wegfällt, hat jeder Zweite schon einmal erlebt. Die Folge: Der nicht mehr zustellende Lebensmittelhändler wurde von über einem Drittel seltener besucht (38 Prozent). „Für viele Konsumenten ist die gedruckte Angebotspost gerade in Zeiten der Inflation hochrelevant, um den Einkauf zu planen. Sich aktiv eine Alternative suchen? Jeder Zweite tut das, aber was ist mit den restlichen 50 Prozent? Händler müssen aktiv Alternativen anbieten, sonst laufen sie Gefahr, diese Kundinnen und Kunden nicht zu erreichen“, sagt Palle Presting, Teamleiter Marketing & Research bei MEDIA Central.

Suche nach anderen Quellen

54 Prozent der Konsumenten, die schon einmal einen gedruckten Prospekt eines Lebensmittelhändlers im Briefkasten vermisst haben, haben sich aktiv andere Quellen für die Angebotssuche des gleichen Anbieters gesucht. Die beliebtesten Alternativen: die Website des Lebensmittelhändlers (36 Prozent), Prospekt-Websites oder Prospekt-Apps (35 Prozent) und die App des Händlers (35 Prozent). Insbesondere Händler-Apps sind aktuell auf dem Vormarsch und haben in ihrer Personalisierung der Angebotsausspielung Auswirkungen auf andere Kanäle. 45 Prozent geben an, dass sie nach dem Installieren einer Händler-App weniger auf andere Kanäle des gleichen Händlers zugreifen. Und die Auswirkungen auf die Besuche bei dem jeweiligen Händler? Ein Viertel (25 Prozent) berichtet, nach dem Installieren einer App eines Lebensmittelhändlers anschließend dessen Geschäft öfter besucht zu haben.

Stärkung digitaler Kanäle

„Bei REWE können wir gerade anschaulich den ‚Was passiert, wenn...‘-Fall beobachten. Der Wegfall des Prospekts führt zu einer Stärkung von digitalen Kanälen, allen voran der Website und der REWE-App. Hier liegt großes Zukunftspotenzial insbesondere in Sachen Kundenbindung durch personalisierte Angebote. Aber einige Kunden – oftmals Gelegenheitskäufer – haben sich noch für keinen Alternativkanal entschieden. Diese Kunden nicht zu verlieren, ist eine große Herausforderung. Wenn es aber gelingt: ein zukunftsweisender Weg in die zielgruppenorientierte Werbeansprache“, prognostiziert Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH MEDIA ANALYTICS.

 

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