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19. Dezember 2023

Kampf um Marktanteile bei Non-Food-Discountern

ATRADIUS GEHT VON KONSOLIDIERUNGSWELLE AUS
Non-Food-Discounter stehen zurzeit vor einigen Herausforderungen.
Foto: Tedi

Geiz ist geil – dieses Leitmotiv der Verbraucher scheint angesichts der Inflationsrate, hoher Energiepreise und sinkender Konsumneigung aktueller denn je. Doch nicht alle profitieren von diesem Motto.

Während bei den Lebensmittel-Discountern eitel Sonnenschein herrscht, steigt der Konkurrenzdruck bei Non-Food-Discountern – also den Anbietern von günstigen Textilien, Schuhen, Drogerieprodukten oder Haushaltswaren. „Bei den Non-Food Discountern rechnen wir mittelfristig mit einer Konsolidierungswelle“, sagt Frank Liebold, Country Manager Deutschland beim internationalen Kreditversicherer Atradius.

Zahlreiche Herausforderungen

Tedi, Kodi, Thomas Philipps, Woolworth, Pfennigpfeifer und Co. stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Insbesondere die durch die Inflation, Mindestlohnerhöhung und gestiegenen Personalkosten bedingten Steigerungen belasten die Unternehmen. Daneben führen die Energiekosten und die Anhebungen von Mieten zu erheblichem Mehraufwand. Denn: Die Unternehmen zahlen an den Verbraucherpreisindex gekoppelte Indexmieten, und diese haben sich in den vergangenen Jahren ordentlich bis gut entwickelt. „Da die Unternehmen aber die Kostensteigerungen nicht eins zu eins an ihre Kunden weitergeben können, geht dies zu Lasten der Profitabilität“, erklärt Frank Liebold. Schon jetzt sind die Margen der Non-Food-Discounter von sechs bis zehn auf nur noch zwei bis vier Prozent gesunken. Zudem leiden sie unter der sinkenden Besucherfrequenz in den Innenstädten, wo die meisten ihrer Geschäfte sind. „Die Discounter, die keine Lebensmittel verkaufen, geraten zunehmend unter Druck. Und nur die großen Marktteilnehmer mit einer entsprechenden Einkaufsmacht werden am Markt bestehen können“, betont Frank Liebold.

Internationale Wettbewerber erhöhen Druck

Zusätzlicher Druck für die heimischen Platzhirsche entsteht laut Atradius durch internationale Wettbewerber, die mit Macht auf den deutschen Markt drängen – allen voran das niederländische Unternehmen Action und der polnische Anbieter Pepco. So legte Action nach Angaben des Marktforschungsinstituts GfK in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 um 39 Prozent zu, während Tedi, bislang Marktführer, nur um 19 Prozent wachsen konnte. Ambitionierte Ziele verfolgt auch Pepco. Die polnische Kette für Kleidung und Haushaltswaren will 2000 Filialen in Deutschland eröffnen. Europaweit hat Pepco bereits rund 3000 Filialen. Die Folge: Der Kampf um den Kunden verschärft sich. „Der Kuchen wird nicht größer, sondern muss sich auf mehr Anbieter verteilen – und das verschärft den Kampf um Marktanteile“, sagt der Atradius-Deutschland-Chef und fügt hinzu: „Wir schätzen, dass am Ende vielleicht nur noch eine Handvoll Anbieter übrigbleibt.“

Schwerer Stand gegen Giganten

Die besten Chancen dürften nach seinen Worten diejenigen Non-Food-Discounter haben, die über eine hohe Einkaufsmacht verfügen sowie standardisierte Prozesse in den Bereichen Sortiment, Filialen und Logistik haben. Frank Liebold: „Das Wohl und Wehe der Unternehmen ist ein Balanceakt und hängt davon ab, wie es dem Management gelingt, die Kostenstrukturen zu steuern.“ Der Online-Handel spielt demnach bei den Non-Food-Discountern eine untergeordnete Rolle. Bis auf Thomas Philipps hat keiner der großen Anbieter eine digitale Handelsplattform. Nicht zuletzt deshalb, weil sie mit den Lieferzeiten von Giganten wie Amazon, die einen Tag nach der Bestellung bereits liefern können, nicht mithalten können. Aus Sicht von Atradius ist es für Non-Food-Discounter angesichts der Wettbewerbslage unumgänglich, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

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