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27. Januar 2022

Zuversicht belebt im Retail das Mietgeschäft

BNP PARIBAS: DYNAMIK LIEGT ÜBER DEM VORJAHR
Berlin hat das erste Mal seit 2016 wieder die 50.000-Quadratmeter-Marke in den zentralen Lagen geknackt. Symbolbild: Unsplash / Rick Jack

Die in den vergangenen zwölf Monaten registrierten Vermietungszahlen in deutschen Innenstadtlagen unterstreichen laut der BNP Paribas Real Estate Holding GmbH , dass die Stimmungslage auf dem Retailmarkt im zweiten Corona-Jahr eine andere war als noch 2020.

Mit einem Flächenumsatz von knapp 465.000 Quadratmetern liegt das Gesamtresultat zwar weiterhin fast ein Viertel unter dem Ergebnis aus dem Jahr 2019, das Volumen aus dem Vorjahr konnte allerdings um rund zwölf Prozent gesteigert werden. Auch wenn weitere Lockdownphasen gerade im Gastronomiesektor nicht gänzlich auszuschließen sind, hat die gestiegene Zuversicht von Retailern, das Risiko mittel- oder langfristiger Mietentscheidungen jetzt wieder etwas besser abschätzen zu können, das Marktgeschehen spürbar belebt.

Fokussierung auf Top-Märkte

Ein wichtiger Trend, der sich hierbei im vergangenen Jahr abgezeichnet hat, ist nach Beobachtung von BNP Paribas die zunehmende Fokussierung auf die Top-Märkte, die im weiterhin schwierigen Marktumfeld durch ihre sehr guten Rahmenbedingungen bei der Standortentscheidung punkten können. So sind die A-Städte mit rund einem Drittel am Flächenumsatz beteiligt, was auch im langjährigen Vergleich dem mit Abstand höchsten Wert entspricht (2013 bis 2020 rund 24 Prozent). Insgesamt summiert sich das Vermietungsvolumen der größten Shopping-Metropolen auf fast 150.000 Quadratmeter, womit das Vorjahresergebnis um 29 Prozent und das Volumen aus 2019 um elf Prozent getoppt werden konnte. Erfreulich hierbei ist, dass an dieser sehr guten Bilanz alle Standorte partizipieren und ausnahmslos ihre Flächenumsätze aus 2020 und teilweise sogar ihre Durchschnittswerte der vergangenen fünf Jahre übertreffen konnten.

 

Flächenangebot gestiegen

Das beste Beispiel dafür, dass durch die Corona-Krise das Flächenangebot vor allem auch im Großflächensegment gestiegen ist, bietet Berlin: Mit 52.000 Quadratmetern konnte in der Hauptstadt das erste Mal seit 2016 wieder die 50.000-Quadratmeter-Marke in den zentralen Lagen geknackt werden. Während hierfür 2016 allerdings rund 110 Vermietungen und Eröffnungen erforderlich waren, flossen 2021 lediglich 65 Abschlüsse in die Auswertung mit ein. Dementsprechend hoch fiel mit gut 800 Quadratmetern folgerichtig die durchschnittliche Flächengröße pro Vermietung aus. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Düsseldorf (23.000 Quadratmeter) und Hamburg (20.000 Quadratmeter). Zulegen konnten aber auch Köln (18.000 Quadratmeter), Frankfurt (16.000 Quadratmeter) und München (12.000 Quadratmeter), die mit Ergebnissen von jeweils zwischen 10.000 und 20.000 Quadratmetern beteiligt sind. Weitere 8000 Quadratmeter steuert Stuttgart bei und hat damit, wie die anderen Standorte, im Vergleich mehr Fläche neuvermietet oder eröffnet als im Vorjahr.

Hoher Anteil bei Gastronomie

Die Dominanz der A-Städte soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die B-Städte mit einem Anteil von rund 23 Prozent überdurchschnittlich am Flächenumsatz (105.000 Quadratmeter) beteiligt sind. Auffallend in dieser Städtekategorie ist insbesondere der hohe Anteil der Gastronomie-Branche von gut 33 Prozent, während sich an den A-Standorten die Gastronomen (22 Prozent) mit dem Fashion-Segment (24 Prozent) fast die Waage halten. Zugute kommt den B-Städten hierbei zum einen, dass sich unter ihnen zahlreiche Studentenstädte befinden, deren junge Bevölkerungsstruktur den auf Socializing ausgerichteten Konzepten in die Karten spielt. Zum anderen weiten Systemgastronomen wie Five Guys und Peter Pane, die ihr Filialnetz in den Top-Städten bereits verdichtet haben, ihre Expansionspläne auf B-Städte aus.

Positiver Fingerzeig

Zusammenfassend sei festzuhalten, dass der Umstrukturierungsprozess der stationären Einzelhandelslandschaft in vollem Gange ist und auf der Nutzerseite eine große Bandbreite von bekannten und mit den Auswirkungen der Pandemie kämpfenden Marken bis hin zu expansionsfreudigen Newcomern anzutreffen ist, so BNP Paribas. Vor diesem Hintergrund sei das Vermietungsergebnis im Jahr 2021 sicherlich als positiver Fingerzeig zu werten, insgesamt werde sich der Retailmarkt jedoch auch in Zukunft Jahr für Jahr neu beweisen müssen.

 

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