STATISTISCHES BUNDESAMT BELEUCHTET DEN CORONA-MÄRZ
Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs waren im Krisenmonat März gut nachgefragt. Symbolbild: Pixabay / Alexas Fotos
Aufgrund der Geschäftsschließungen in der Corona-Krise sind die Umsätze in einzelnen Einzelhandelsbranchen im März 2020 stark eingebrochen. Das hat das Statistische Bundesamt herausgefunden und soeben veröffentlicht.
Gleichzeitig sorgte die starke Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs zu erhöhten Umsätzen in anderen Bereichen, etwa in Supermärkten und Apotheken. Insgesamt setzten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im März nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real 2,8 Prozent und nominal 1,5 Prozent weniger um als im März 2019. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage. Kalender- und saisonbereinigt war der Umsatz im März 2020 im Vergleich zum Februar 2020 real um 5,6 Prozent und nominal um 5,7 Prozent niedriger - der stärkste Umsatzrückgang gegenüber einem Vormonat seit dem Januar 2007.
Erhöhte Nachfrage bei Lebensmitteln
Im Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren zeigte sich auch im März 2020 eine deutlich erhöhte Nachfrage: Die Branche setzte real 8,9 Prozent und nominal 11,8 Prozent mehr um als im März 2019. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real 10,3 Prozent und nominal 13,2 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich real 2,8 Prozent weniger um, nominal blieb er unverändert.
Erhebliche Umsatzeinbrüche
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln fielen die Umsätze im März 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 10,1 Prozent und nominal um 9,8 Prozent, nachdem sie im Februar 2020 noch um real 5,6 Prozent und nominal um 5,9 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen waren. Dies ist der stärkste Umsatzrückgang im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Den größten seit 1994 gemessenen Umsatzeinbruch in einer Branche des Einzelhandels verzeichnete der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit real -52,6 Prozent und nominal -51,4 Prozent gegenüber März 2019. Einen ebenfalls starken Umsatzrückgang mit real -30,5 Prozent und nominal -29,6 Prozent zeigte der sonstige Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser.
Internet- und Versandhandel als Gewinner
Das größte Umsatzplus mit real 13,4 und nominal 13,7 Prozent erzielte der Internet- und Versandhandel, wobei hier Veränderungsraten dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich und somit nicht ausschließlich auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen sein dürften. Recht deutlich zeige sich der Einfluss der Krisensituation jedoch im weiterhin hohen Umsatzplus der Apotheken beziehungsweise des Einzelhandels mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten mit real 7,0 und nominal 8,3 Prozent höheren Umsätzen als im Vorjahresmonat, so das Statistische Bundesamt.
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