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06. April 2020

Jahresendrallye auf Europas Handels-Investmentmarkt

DEUTSCHER MARKT FESTIGT SPITZENPOSITION
Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany. Foto: JLL
Der europäische Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien hat im Zuge seiner im vergangenen Sommer gestarteten Aufholjagd zum Jahresabschluss 2019 einen erneuten Dynamikschub erlebt. Eine Analyse von JLL Germany. Das Gesamttransaktionsvolumen stieg auf insgesamt 36,8 Milliarden Euro – allein 12,6 Milliarden Euro steuerte das letzte Quartal bei. Das Gesamtvolumen lag zwar 18 Prozent unter dem Wert des außergewöhnlich starken Vorjahres, allerdings hatte der Abstand zur Jahresmitte mit 37 Prozent noch mehr als doppelt so viel betragen. Ein Grund: Der Markt war mit knapp fünf Milliarden Euro im ersten Quartal sehr verhalten ins Jahr gestartet, gewann dann aber deutlich an Dynamik. Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Der europaweite Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien war 2019 geprägt von erneuter Ausweitung der Investments auf verschiedene Bereiche sowie der Suche nach defensiven, aber Ertrag bringenden Produkten.“

Sehr moderater Rückgang

Vor diesem Hintergrund präsentierte sich der deutsche Markt sehr solide. Mit einem Volumen von 8,6 Milliarden Euro und einem Anteil von 23 Prozent behauptet er seine Spitzenposition in Europa. Der Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Volumen von 2018 fiel sehr moderat aus. Erster Verfolger ist Großbritannien – allerdings mit deutlichem Abstand und einem Volumen von 6,6 Milliarden Euro, was 18 Prozent Marktanteil entspricht. Auch hier fiel der Rückgang mit sechs Prozent vergleichsweise milde aus. Zu den größten Märkten gehörte außerdem das drittplatzierte Frankreich mit 16 Prozent (5,8 Milliarden Euro). Deutliche Einbußen musste derweil Spanien hinnehmen, das nach neun Prozent Marktanteil im Jahr 2018 diesmal nur noch auf vier Prozent (1,65 Milliarden Euro) kam. Der Anteil der Top-Five-Märkte blieb derweil mit genau zwei Dritteln konstant.

 

Interesse an Fachmarktprodukten

Die Anzahl der Transaktionen – außerhalb der Highstreet – ging geringfügig von 747 auf 694 zurück. Allerdings halbierte sich die Zahl der Abschlüsse mit mehr als 300 Millionen Euro Volumen im Jahresvergleich von 14 auf sieben. Deutlich gestiegen ist das Interesse an Fachmärkten und Fachmarktzentren, deren Anteil von 17 auf 22 Prozent wuchs. „Insbesondere Objekte mit online-resilientem Nahversorgungsanker sind sehr gefragt. Sie bieten Investoren die Möglichkeit, ihr langfristiges Engagement in Retail-Produkten auf eine nachhaltige Basis zu stellen“, erklärt Sandra Ludwig. Parallel legten auch Supermärkte von zehn auf 13 Prozent zu. Nimmt man beide Segmente, wie in Deutschland üblich, als Fachmarktprodukte zusammen, so sind diese mit insgesamt 35 Prozent neuer Spitzenreiter. Rückgänge beim Volumenanteil verzeichnete derweil das Shopping-Center-Segment, das nach 38 Prozent im Vorjahr nun auf 31 Prozent kam. „Die jüngsten Korrekturen bei der Preisgestaltung von Einkaufszentren in ganz Europa haben die Aufmerksamkeit von Private Equity geprägten Investoren auf sich gezogen. Mit steigenden Renditen werden Shopping Center wieder zunehmend auf die Einkaufslisten von opportunistisch agierenden Investoren gelangen“, sagt Ludwig. Nahezu konstant blieb derweil der Anteil von Highstreet-Produkten mit 27 Prozent auf dem zweiten Rang hinter Shopping Centern.

Größte Transaktionen in Frankreich

Zu den größten Abschlüssen des abgelaufenen Jahres zählten unter anderem die Transaktion eines High-Street-Portfolios im französischen Lyon mit 38 Objekten. Der Staatsfonds Abu Dhabi Investment Authority verkaufte das Paket für rund 660 Millionen Euro an Amundi und Credit Agricole. Auch der zweite Topdeal entfiel auf Frankreich: Die Versicherungsgruppe Groupama hat in Paris ein Geschäftshaus auf den Champs-Elysées für 613 Millionen Euro an den norwegische Staatsfonds Norges Bank Investment Management verkauft.

 

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