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04. Juni 2020

Gewinner und Verlierer in der Corona-Krise

NEUE UMSATZPROGNOSEN VON BBE FÜR DEN STATIONÄREN EINZELHANDEL
Der stationäre Modehandel ist von Corona besonders betroffen. Symbolbild: Unsplash / Arturo Rey

Die BBE Gruppe, bestehend aus BBE Handelsberatung, IPH Handelsimmobilien und elaboratum New Commerce Consulting GmbH, widmet sich vor dem Hintergrund der Covid-19-Krise in einem aktuellen Whitepaper den Umsatzaussichten verschiedener Einzelhandelsbranchen und –lagen des stationären Einzelhandels.

Von elf Handelsbranchen prognostizieren die Experten des Verbunds nur für drei Segmente, Fahrradhandel (bis + 9 Prozent), Garten- und Baumärkten (bis + 5 Prozent) sowie Lebensmittel- und Drogeriehandel (bis + 5 Prozent), eine positive Entwicklung für 2020 und 2021. Besonders starke Einbrüche sind laut der Einschätzung von BBE bis Ende 2021 im stationären Schuh- (bis -17 Prozent) und modeorientierten Textilhandel (bis -22 Prozent) zu erwarten.

Nachhaltige Einbrüche

„Die aktuellen Frequenzzahlen zeigen quer über alle Lagen während und nach Ende des Lockdowns enorme und nachhaltige Einbrüche. In dieser extrem schwierigen Situation wollen wir Mietern wie Vermietern, Betreibern wie Finanzierern fundierte Daten und Prognosen als Entscheidungshilfe an die Hand geben“, erklärt Lars Jähnichen, Geschäftsführer von IPH Handelsimmobilien.

Die Prognosen basieren auf einer breit angelegten Befragung großer wie kleiner Handelsunternehmen sowie aller Fachbereiche des BBE-Verbunds.

Neben der Analyse verschiedener Handelsbranchen beschäftigt sich die BBE-Gruppe in ihrem aktuellen Whitepaper auch mit Unterschieden zwischen verschiedenen Handelslagen, von der Innenstadt über Shopping-Center bis hin zu Stadtteil- und Fachmarktzentren, sowohl in großen als auch in mittleren und kleinen Städten.

 

Innenstädte der Metropolen leiden

 „Grundsätzlich immunisiert eine starke Nahversorgungsfunktion am meisten, weil sie für nachhaltige Frequenz auch für die anderen Anrainer vor Ort sorgt“, erläutert Joachim Stumpf, Geschäftsführer von BBE und IPH. Für Shopping-Center quantifizieren die Experten die Umsatzeinbußen 2020 für Objekte mit gut integriertem Nahversorger auf bis zu 18 Prozent, bei Centern ohne solche Ankermieter sind sogar bis zu 25 Prozent möglich.

In den Innenstädten tauchen vor allem Unterschiede hinsichtlich der Einwohnerzahl auf. „Je größer eine Stadt, desto eher erfüllt die Innenstadt keine reine Nahversorgungsfunktion sondern strahlt weiträumig mit einem Angebot an übergeordneten Waren ins Umland aus“, sagt Leif Krägenau, Leiter Research von BBE. In den Metropolen stehen daher Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent zu erwarten, in großen Mittelstädten (bis zu -25 Prozent), während kleinere Städte (bis zu -10 bis 20 Prozent) etwas weniger betroffen sind.

Nahversorgung ist Trumpf

Die dritte betrachtete Lagekategorie umfasst Fachmarkt- sowie Stadtteilzentren, denen die robustesten Prognosen bescheinigt werden. Während Fachmarktzentren 2020 maximal acht Prozent weniger Umsatz erwirtschaften sollten, könnten Stadtteilzentren, also weitestgehend auf Grundversorgung ausgerichtete Standorte mit geringem Anteil von Nonfood-Angeboten, sogar um zwei Prozent mehr Umsatz erzielen als ohne Covid-19. 

„Die Konsumstimmung der Bürger ist 2020 deutlich angeschlagen, und die gefühlt unsichere Lage hinsichtlich Konjunkturerwartung und Arbeitsplatzsicherheit aufgrund der steigenden Arbeitslosen- und Kurzarbeiterzahlen schlägt auf die Anschaffungsneigung der Bürger durch. Erst 2021 ist mit einer leichten Erholung zu rechnen. Mit Blick auf das Kundenverhalten sind zwei Faktoren wichtig. Zum einen befassen sich auch bisherige Verweigerer mit den Möglichkeiten des Online-Einkaufs. Zum anderen wird bewusster eingekauft, und die Bedeutung des stationären Einzelhandels als Kommunikationspunkt mit Servicequalität wird noch stärker wertgeschätzt“, analysiert die BBE Gruppe in ihrem Whitepaper die Lage.

Schmerzhafte Mietverhandlungen

Und weiter: „Die Auswirkungen von Corona gehen nicht spurlos an Handelsimmobilien und Kommunen vorbei. Das zeigen aktuelle Meldungen zu Insolvenzen und Schutzschirmverfahren verschiedener Einzelhändler. Insgesamt werden neben sehr viel Arbeit auch herausfordernde bis schmerzhafte Mietverhandlungen auf Immobilieneigentümer mit hohem Anteil an Non-Food-Mietern zukommen.“

 

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