Cookie-Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies, um die Bedienfreundlichkeit zu erhöhen.

Informationen zum Datenschutz

26. Oktober 2020

Furcht vor Lockdown lässt Konjunktur schwächeln

GFK BEOBACHTET BEI VERBRAUCHERN SCHWINDENDEN OPTIMISMUS
Verbraucher halten sich derzeit mit dem Shoppen eher zurück. Symbolbild: Pixabay / Karolina Grabowska

Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwindet laut aktueller GfK-Konsumklimastudie im Oktober spürbar.

Rund drei Viertel der Verbraucher gehen zurzeit davon aus, dass COVID-19 eine große beziehungsweise sehr große Bedrohung darstellt, und etwa die Hälfte macht sich große oder sehr große Sorgen, wenn es um die persönliche Zukunft geht. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen. Folglich prognostiziert GfK für November 2020 einen Wert von 3,1 Punkten und damit 1,4 Punkte weniger als im Oktober (revidiert -1,7 Punkte).

„Die rasant steigenden Infektionszahlen führen zu Verschärfungen Pandemie-bedingter Einschränkungen. Zudem steigt die Furcht vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten“, erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Die zum Teil kräftige Erholung der Stimmung vom Frühsommer dieses Jahres ist damit zum Stillstand gekommen und lässt das Konsumklima wieder abrutschen. Dazu hat auch eine im Oktober steigende Sparneigung mit beigetragen.“

 

Verbraucher machen sich Sorgen

Das spiegeln auch Ergebnisse aus einer aktuellen GfK-eBUS®-Umfrage wider. Demnach gehen rund drei Viertel der Verbraucher in Deutschland (74 Prozent) davon aus, dass COVID-19 eine große beziehungsweise sehr große Bedrohung darstellt. 17 Prozent sehen dies etwas gelassener, und sechs Prozent fühlen sich überhaupt nicht bedroht. Geht es um die persönliche Zukunft – die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise im Hinterkopf behaltend – so macht sich die Hälfte (51 Prozent) große beziehungsweise sehr große Sorgen. Etwa 34 Prozent geben an, sich eher weniger Gedanken zu machen, und elf Prozent sorgen sich gar nicht. Interessant an diesen Ergebnissen ist, dass sie seit Beginn der wöchentlichen Messung im April 2020 noch nie so hoch beziehungsweise negativ wie aktuell ausgefallen sind. 

Ob sich das Konsumklima in den kommenden Monaten wieder stabilisieren kann, wird vor allem vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens abhängen.

Konjunkturaussichten gehen zurück

Die Konjunkturerwartung der Bundesbürger ist im Oktober der größte Verlierer unter den Stimmungsindikatoren. Nach fünf Anstiegen in Folge verliert die Konjunkturstimmung nun siebzehn Punkte und sinkt damit auf 7,1 Punkte. Die positive Nachricht ist, dass im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres immer noch ein Plus von knapp 21 Zählern zu Buche steht.

Die Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass sich durch das deutlich aktivere Infektionsgeschehen in Deutschland die bislang erhoffte rasche Erholung der deutschen Wirtschaft verlangsamt. In der jüngst veröffentlichten „Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2020“ gehen auch die Wirtschaftsexperten davon aus, dass sich die Erholung aufgrund der Pandemie verlangsamen wird und erst im letzten Quartal des kommenden Jahres das Vorkrisenniveau erreicht werden kann. Sie haben deshalb ihre Prognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten korrigiert.

Exporte könnten schrumpfen

Hinzu kommt, dass einige der wichtigsten Handelspartner, wie Frankreich, Spanien oder Großbritannien, mit noch höheren Infektionsraten zu kämpfen haben. Deshalb werden laut GfK auch wichtige Impulse für die Exportentwicklung in den kommenden Monaten ausbleiben.

Schwindender Konjunkturoptimismus lässt auch die Einkommensaussichten der Verbraucher im Oktober nicht unbeeindruckt. Der Indikator Einkommenserwartung verliert 6,3 Zähler und sinkt auf 9,8 Punkte. Zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres fehlen damit gut 29 Punkte.

Konjunkturpaket soll helfen

Durch die steigenden Infektionszahlen sind weitere Lockerungen in der Wirtschaft, wie in der Veranstaltungs- und Tourismusbranche, wieder in weite Ferne gerückt. Beschäftigte aus diesen Bereichen werden sehr viel langsamer aus der Kurzarbeit kommen als bislang erhofft. Zudem droht einer Reihe von Unternehmen gerade aus diesen und anderen Dienstleistungsbranchen in den kommenden Wochen und Monaten die Insolvenz. Dies würde zu steigender Arbeitslosigkeit führen und die Einkommensentwicklung der privaten Haushalte belasten. Mit einem umfangreichen Konjunkturpaket für Unternehmen und Haushalte versucht die Regierung, dieser Entwicklung entgegen zu wirken.

Leichte Verluste bei Anschaffungen

Im Sog sinkender Einkommensaussichten muss auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 1,4 Punkten sind die Verluste allerdings wesentlich geringer. Aktuell weist der Indikator mit 37,0 Zählern nach wie vor ein sehr zufriedenstellendes Niveau auf. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen derzeit knapp 15 Punkte.

Sollte die Angst vor Jobverlust aufgrund der Pandemie künftig weiter zunehmen, werden die Verbraucher mit ihren Anschaffungen vorsichtiger werden, was das Konsumklima belastet.

 

Unsere Werbepartner

Impressum Datenschutz Cookie-Einstellungen Über uns

HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.