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18. März 2021

Deutsche Center im Umbruchmodus

EHI UND GCSP BEFRAGTEN MANAGER*INNEN ZUR CORONA-LAGE
Harald Ortner, Vorstand des German Council of Shopping Places. Foto: HBB

Das vergangene Coronajahr hat den Optimismus von Centermanager*innen in Bezug auf ihre Umsatzerwartungen getrübt, und Besserung ist nur entfernt in Sicht. Die Einschätzungen für Fachmarkt-Center sind dabei etwas positiver als für Shopping-Center, denn größere Mietanteile von LEH und Drogerie, gute Erreichbarkeit und kostenlose Parkplätze sind in der Pandemie ohne Frage wichtige Vorteile, so das Whitepaper Centermanagement im Fokus von EHI und GCSP.

Zwei Drittel der Centermanager*innen gehen davon aus, dass sie im laufenden Jahr noch nicht wieder das Mietniveau von vor der Krise erreichen, wohl aber später. Für jedes vierte Center befürchtet das Management sogar, das Vor-Krisen-Mietniveau voraussichtlich nie wieder zu erreichen. Nur für jedes zehnte Center sieht das Management positiver in die Zukunft und glaubt, schon dieses Jahr an die vorherigen Mieteinnahmen anknüpfen zu können. Drei von vier Centern haben aufgrund der Coronakrise einen oder mehrere Handels- oder Gastronomiemieter verloren. Davon konnten 30 Prozent schon ganz oder teilweise neue Mieter finden. Bei 70 Prozent hingegen sind die Räumlichkeiten bisher leer geblieben. Ebenfalls drei von vier (75 Prozent) haben die Mietverträge angepasst.

Umstrukturierung zur Mischnutzung

Der schon in 2019 deutliche Trend, die Attraktivität eines Standortes durch ein Mischnutzungskonzept zu erhöhen, hat sich sichtbar verstärkt. Rund 80 Prozent verfügen jetzt schon über eine Mischnutzung mit anderen Branchen und sehen einer weiteren Entwicklung positiv entgegen. Als am besten geeignet werden Mieter aus der Gesundheits- und Freizeitbranche und Büros bewertet, wenngleich soziale Infrastruktur, zum Beispiel Kita oder Seniorentagespflege, Hotel und Wohnen auch überwiegend positiv gesehen werden.

„In den nächsten Jahren können zielgerichtete Umstrukturierungen vielen Centern helfen, den Handel in weniger frequentierten Ober- oder Untergeschossen durch stimmigere Mischnutzungen zu ersetzen. Eine solche konzeptionelle Neuaufstellung mit nachhaltigen Mieten kann das Center in eine erfolgreiche Zukunft führen“, erkennt Harald Ortner, Vorstand des German Council of Shopping Places, und stellt weiter fest: „Damit das gelingt, müssen Städte, Behörden, Eigentümer und Centermanagement optimal zusammenarbeiten. Die besondere Chance hierbei ist, dass die Neuvermietung von Corona-Leerständen in einem gut gemanagten Center deutlich schneller und konzeptionell stimmiger zu realisieren ist als in einer Einkaufsstraße mit komplexen Eigentums- und Entscheidungsstrukturen. So können erfolgreiche Shopping-Center eine starke Impulswirkung für die ganze Innenstadt erzeugen.“

 

Angepasste Verträge

Bei drei Vierteln der Center ist es zur Verlängerung bestehender Verträge gekommen, zum Beispiel um die Monate, um die zwischenzeitlich die Mietzahlungen unterbrochen oder gestundet wurden. In zahlreichen Centern ist es auch bei bestehenden (70 Prozent) oder neuen Verträgen (17 Prozent) zu Mietreduktionen gekommen. Beispielsweise ist man auf bestimmte Schlüssel- oder Ankermieter zugegangen, um Filialen für die Zukunft zu sichern.

Ein neues größeres Thema sind spezielle Lockdown-Klauseln, die in einige bestehende und neue Verträge aufgenommen wurden. Darin kann geregelt werden, wie mit Miet- und Nebenkosten im Falle von behördlich angeordneten Geschäftsschließungen vorzugehen ist. Reine oder anteilige Umsatzmieten sind noch eher selten, aber immerhin bei acht beziehungsweise 15 Prozent der Center für bestehende Verträge angewendet worden.

69 Prozent haben technische Nachrüstungen vorgenommen, um den besonderen Corona-Bedingungen noch besser zu entsprechen. Dazu gehören eine verbesserte Indoor-Navigation (28 Prozent), automatisierte Zugangsmessung (22 Prozent) oder ein verbessertes Lüftungssystem (16 Prozent).

Von den 493 Shopping-Centern in Deutschland haben 142 teilgenommen, was einer Quote von 29 Prozent entspricht. 78 Prozent davon waren Betreiber von klassischen Shopping-Centern und Shopping-Quartieren, 17 Prozent Fachmarkt-Center.

 

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