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09. Februar 2023

Deutsche kaufen zurzeit etwas weniger nachhaltig

GFK-BERICHT STELLT GEWISSE ZURÜCKHALTUNG FEST
Nachhaltige Produkte werden zurzeit etwas weniger nachgefragt. Foto: Pixabay / Lademann-Anke

Wirken sich die anhaltenden Sorgen um Inflation und hohe Energiekosten nun auch auf die Kaufbereitschaft für nachhaltige Produkte aus? Der aktuelle GfK-Nachhaltigkeitsbericht zeigt, dass Konsumenten in Deutschland in nächster Zeit weniger Einkäufe unter Nachhaltigkeitsaspekten planen.

Globale Krisen und gesellschaftspolitische Herausforderungen sorgen weiterhin für Konsumzurückhaltung in der deutschen Bevölkerung. Diese zeigt sich auch in der Bereitschaft, nachhaltig einzukaufen. Entsprechend gibt der GfK-Nachhaltigkeitsindex für Januar 2023 nach und liegt nun bei 93,3 Punkten. Das sind 6,7 Punkte weniger als im Durchschnitt des Jahres 2022. Besonders im Bereich Fast Moving Consumer Goods (FMCG) verzeichnet der GfK-Nachhaltigkeitsindex einen Rückgang um 7,1 Punkte auf 92,9 Punkte. Der Index für nachhaltige größere Anschaffungen verliert etwas moderater und liegt bei 93,8 Punkten  - ein Rückgang um 6,2 Punkte gegenüber 2022.

Sparen bei größeren Käufen

Angesichts steigender Preise nimmt bei den Konsumenten die Bereitschaft ab, für nachhaltige größere Anschaffungen wie Möbel oder Elektrogeräte tiefer in die Tasche zu greifen. Im Januar 2023 waren nur noch 71 Prozent derjenigen, die größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten planen, bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Im Oktober 2022 waren es noch 75 Prozent. Dennoch machen sich die Menschen nach wie vor Gedanken über nachhaltige Kaufentscheidungen. 26 Prozent der Deutschen gaben im Januar 2023 an, in den vergangenen zwölf Monaten größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten getätigt zu haben, und 27 Prozent der Befragten planen, dies im kommenden Jahr zu tun. Jüngere Konsumenten zwischen 18 und 39 Jahren sind in dieser Gruppe überdurchschnittlich stark vertreten.

 

Energieeffiziente Haushaltsgeräte

Steigende Energiepreise führen dazu, dass Nachhaltigkeit vor allem bei Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen, Geschirrspülern sowie Kühl- und Gefriergeräten eine wichtige Rolle spielt. „Die Bereitschaft, in nachhaltige Produkte zu investieren, ist nicht nur ein Lippenbekenntnis“, sagt Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei GfK. „In unseren GfK-Handelspaneldaten sehen wir, dass der Mengenanteil von Hausgeräten mit Energieeffizienzklasse A im Gesamtjahr 2022 von 6 auf 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Die Bandbreite der Produkte reicht dabei von Einstiegsmodellen bis hin zu Premiumgeräten – nachhaltiger Konsum ist also für viele Einkommensgruppen möglich.“

Bio-Lebensmittel rückläufig

Deutlich höher ist weiterhin der Anteil der Konsumenten, die nachhaltige FMCG-Produkte kaufen. Im Januar waren das laut GfK-Nachhaltigkeitsindex 64 Prozent der Befragten. Allerdings macht sich auch hier der Rückgang der privaten Konsumausgaben bemerkbar: Haben im Oktober 2022 noch 23 Prozent der Konsumenten häufig bei nachhaltigen Produkten zugegriffen, waren‘s im Januar 2023 nur noch 20 Prozent. Auch aktuelle GfK-Consumer-Panel-Daten zeigen, dass der Absatz von Bio-Lebensmitteln (EAN-Ware) im zweiten Halbjahr 2022 rückläufig war. Dennoch sind laut GfK-Nachhaltigkeitsindex zwei Drittel derjenigen Konsumenten, die nachhaltig einkaufen, weiterhin bereit, für nachhaltige Artikel des täglichen Bedarfs mehr Geld auszugeben.

Nachhaltigkeit bleibt wichtig

„Auch wenn Bioprodukte aktuell etwas weniger nachgefragt werden, bleibt Nachhaltigkeit für die deutschen Konsumenten ein wichtiges Thema“, so Petra Süptitz. „Mehr als 70 Prozent halten den Klimawandel für ein ernstzunehmendes Problem, und 65 Prozent der Deutschen erwarten umweltfreundliches Handeln von Unternehmen, indem diese beispielsweise nachhaltige Materialien und Inhaltsstoffe verwenden. Die Menschen wollen ihren Beitrag leisten, konzentrieren sich aber momentan eher auf Dinge, die auch ihren eigenen Geldbeutel entlasten: Sie sparen Wasser und Strom und kaufen sehr bewusst ein, um Müll zu vermeiden.“

 

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