Cookie-Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies, um die Bedienfreundlichkeit zu erhöhen.

Informationen zum Datenschutz

27. Oktober 2022

Absturz des Konsumklimas ist vorerst gebremst

GFK-EXPERTE ROLF BÜRKL: LAGE BLEIBT TROTZDEM ANGESPANNT
Die Verbraucherstimmung scheint sich zuletzt zumindest ein wenig gebessert zu haben. Symbolbild: Depositphotos / Igor Vetushko

Nach der turbulenten Entwicklung in den vergangenen Monaten konnte sich die Verbraucherstimmung im Oktober laut aktueller GfK-Konsumklimastudie zumindest vorerst stabilisieren.

Während die Konjunkturerwartungen minimale Einbußen erlitten, legten sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zu. GfK prognostiziert für das Konsumklima für November -4,9 Punkte und damit 0,9 Punkte mehr als im Oktober (revidiert -42,8).

Nach einer längeren Phase mit zum Teil starken Rückgängen hat sich die Stimmung im Oktober wieder etwas beruhigt. Folglich beendet das Konsumklima – zumindest vorerst – seinen Absturz. „Es ist momentan sicherlich zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Die Situation bleibt für die Konsumstimmung sehr angespannt“, erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.  „Die Inflation ist zuletzt in Deutschland auf zehn Prozent gestiegen, die Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung werden nicht geringer. Deshalb bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Stabilisierung von Dauer ist oder angesichts des kommenden Winters eine weitere Verschärfung der Lage befürchtet werden muss.“

Zweifel verhindern Erholung

In welchem Umfang die beschlossenen Maßnahmen zur Deckelung der Energiepreise die Inflation dämpfen werden, kann aktuell noch nicht beurteilt werden. Solange die Inflation hoch bleibt und Zweifel an einer uneingeschränkten Energieversorgung bestehen, wird sich das Konsumklima nicht spürbar und nachhaltig erholen können.

Nach dem Absturz im Vormonat auf ein historisches Rekordtief erholt sich die Einkommenserwartung im Oktober leicht. Mit einem Plus von 7,2 Punkten wird allerdings nur ein Bruchteil der Vormonatsverluste kompensiert. Aktuell weist der Indikator -60,5 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus derzeit fast 84 Punkte.

 

Inflation bleibt wohl vorerst hoch

Trotz des Anstieges kann, so GfK, sicherlich keine Entwarnung gegeben werden. Explodierende Energie- und Lebensmittelpreise vermindern die Kaufkraft der Einkommen der privaten Haushalte und sorgen für den anhaltenden Einkommenspessimismus. Und nach den bislang vorliegenden Prognosen soll die Inflation auch im kommenden Jahr hoch bleiben.

Nachdem die Konsumneigung acht Mal in Folge Einbußen hinnehmen musste, gewinnt sie aktuell wieder leicht hinzu. Mit einem Plus von zwei Punkten erreicht der Indikator -17,5 Punkte. Er liegt damit noch immer deutlich niedriger als während der Corona-Lockdowns in den vergangenen beiden Jahren. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus knapp 37 Punkte. Angesichts der stark gestiegenen Energiepreise müssen die Haushalte davon ausgehen, künftig wesentlich mehr finanzielle Mittel für das Heizen aufwenden zu müssen. Dieses Geld fehlt damit für andere Anschaffungen und entsprechend wird die Konsumneigung auch in den kommenden Monaten niedrig bleiben.

Verbraucher befürchten Rezession

Im Gegensatz zur Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung konnte die Konjunkturerwartung im Oktober nicht zulegen. Der Indikator verlor minimale 0,3 Zähler und sank damit auf -22,2 Punkte. Im Vergleich zu Oktober 2021 beträgt das Minus knapp 69 Punkte. Die Verbraucher gehen davon aus, dass Deutschland in eine Rezession rutschen wird. Experten bestätigen diese Einschätzung und prognostizieren, dass das Bruttoinlandsprodukt 2023 um etwa ein halbes Prozent zurückgehen wird. 

 

Unsere Werbepartner

Impressum Datenschutz Cookie-Einstellungen Über uns

HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.