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In einem dichten Wettbewerbsumfeld belasten Inflation und Konsumzurückhaltung den Handel. Gleichzeitig sind die Kosten für Bau, Modernisierung und nicht zuletzt die Mieten hoch: Indexerhöhungen treiben die Kaltmieten, Energiepreise die Nebenkosten in die Höhe.
Dennoch: „Der Großteil der Händler erweitert wieder die Filialnetze, dabei sind die stabilen und krisenfesten Fachmarktzentren, aber auch die Eins-A-Lagen besonders gefragt. Auch Mixed-Use-Konzepte sind für die Händler interessant und bringen eher positive als negative Synergieeffekte“, erklärt Studienautorin Lena Knopf, Projektleiterin Immobilien + Expansion beim EHI.
Weit über die Hälfte der befragten Händler (57 Prozent) geht von steigenden Umsätzen in diesem Jahr aus, obwohl die Bewertung der Lagen für Handelsstandorte – gemäß den schwierigen Rahmenbedingungen – eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum vorigen Jahr zeigt. Den meisten Optimismus bringen die befragten Expansionsverantwortlichen für die Fachmarktzentren auf – 68 Prozent erwarten hier eine positive Entwicklung. Die Eins-A-Lagen in Oberzentren werden noch von 26 Prozent positiv bewertet. Für alle anderen Lagen vergeben nur noch jeweils deutlich unter 20 Prozent gute Noten. Für die konkrete Expansion der Handelsunternehmen sind dementsprechend Fachmarktzentren (77 Prozent) und Eins-A-Lagen (68 Prozent) die gefragtesten Orte.
Die Mieten haben sich insgesamt, ähnlich wie im Vorjahr, bei fast der Hälfte der Vertriebslinien (47 Prozent) zu deren Ungunsten entwickelt, was insbesondere durch Indexerhöhungen infolge der Inflation bedingt ist. Dieser Trend besteht aber nicht in allen Branchen: Während die Mieten in den Branchen Bau- und Gartenmärkte, Möbel, Lebensmittel sowie Hobby und Freizeit oft gestiegen sind, berichten insbesondere Vertriebslinien der Branchen Bekleidung, Schuhe und Accessoires sowie Elektronik und Telekommunikation mehrheitlich von einer günstigen Entwicklung der Mieten. Die Vermieter kommen diesen Händlern oft entgegen, um Standorte zu sichern. Ähnlich wie im Vorjahr haben sich die Nebenkosten aufgrund der hohen Energiepreise für die meisten (86 Prozent) sehr ungünstig entwickelt, die Laufzeiten hingegen haben sich bei 45 Prozent verbessert.
Mixed-Use-Konzepte sollen mit Synergien überzeugen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die positiven und negativen Bewertungen im Schnitt zurückgegangen, die neutralen Bewertungen haben zugenommen. 55 Prozent attestieren der Gastronomie positive Auswirkungen auf Handelsfilialen. Auf Platz Zwei folgen Wohnungen, die von jeweils 44 Prozent positiv oder neutral bewertet werden. Auf den folgenden Plätzen rangieren Arztpraxen, Freizeiteinrichtungen, Senioreneinrichtungen, Kindergärten und Hotels. Mixed-Use scheint also beim Handel meistens keine besondere Euphorie, jedoch nur in Ausnahmefällen Besorgnis auszulösen.
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