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30. August 2024

Hoffnungsschub für Konsumverhalten: Inflation sinkt auf 1,9 Prozent!

VERBRAUCHER NEIGEN ABER WEITER ZUR SPARSAMKEIT
Verbraucher haben aufgrund sinkender Inflationsraten wieder mehr Geld zur Verfügung.
Symbolbild: Depositphotos / Igor Vetushko

Die große Preiswelle der vergangenen Jahre ist vorüber. Im August hat sich die Inflation in Deutschland deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen um 1,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Vor allem Energie war nach den Auswertungen der Statistischen Landesämter billiger als vor einem Jahr, während die Preise für Dienstleistungen überdurchschnittlich gestiegen sind. Insgesamt geht der Preisdruck auf die Verbraucher zurück. Noch im Juli hatten die Statistiker einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,3 Prozent verzeichnet, nach 2,2 Prozent im Juni und 2,4 Prozent im Mai. Im August waren die Preise insgesamt 0,1 Prozent niedriger als im Juli. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel ging um 0,1 Punkte auf 2,8 Prozent zurück. Ökonomen hatten bereits mit einem Trend zu stabilen Preisen im Sommer gerechnet.

Kaufneigung bleibt verhalten

Die Inflation lastet bislang auf der Kauflaune der Verbraucher. Trotz gestiegener Löhne halten viele Menschen ihr Geld weiter zusammen. Im zweiten Quartal gab der private Konsum nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 0,2 Prozent zum Vorquartal nach. Zudem trübte sich im August die Stimmung der Verbraucher ein, wie die Konsumklimastudie der Nürnberger Institute GfK und NIM zeigt. Die Erwartungen zu Einkommen und Konjunktur sind demnach gefallen, genauso wie die Anschaffungsneigung – die Sparneigung ist dagegen gestiegen. Auf längere Sicht ist die Kaufkraft der Verbraucher während der Inflationswelle gesunken. Zwar wuchs das mittlere Haushaltseinkommen nach Angaben des Statistischen Bundesamts von 2022 auf 2023 um 5,1 Prozent – die Teuerungsrate lag aber bei 5,9 Prozent. Die Inflation hatte sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 rasant beschleunigt, weil vor allem Energie viel teurer wurde.

Privatkonsum bleibt wichtigste Hoffnung

Doch Deutschlands Arbeitnehmer haben die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten zunehmend wettgemacht. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die Reallohnsteigerung für das zweite Quartal beziffert das Statistische Bundesamt auf 3,1 Prozent. Angesichts der kräftigen Gehaltszuwächse bleibt der private Konsum die wichtigste Hoffnung für die deutsche Wirtschaft, die im zweiten Quartal um 0,1 Prozent schrumpfte. Für die zweite Jahreshälfte erwarten Ökonomen nur wenig Besserung. Die Deutsche Bundesbank erwartet für das laufende Jahr nur ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent.

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