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03. November 2025

Europaweit steigt die Nachfrage nach Shopping Centern

BNP PARIBAS: EINZELHANDELSIMMOBILIEN WIEDER IM TREND
Die Berliner Gropius Passagen zählten zu den größten Deals seit dem dritten Quartal 2024.
Foto: URW / Nils Krüger

Der europäische Markt für Einzelhandelsimmobilien erlebt derzeit einen deutlichen Aufschwung. Laut einer aktuellen Analyse von BNP Paribas verzeichnete das Retail-Segment im Jahresvergleich ein Plus von 26 Prozent und erreichte ein Transaktionsvolumen von rund 38,2 Milliarden Euro. Damit legte der Einzelhandel stärker zu als alle anderen Immobilienarten.

Der Marktanteil von Einzelhandelsimmobilien liegt inzwischen bei 23 Prozent des gesamten europäischen Investmentvolumens. Damit hat sich der Sektor deutlich vom Tiefstand von 16 Prozent aus dem Jahr 2021, als die Corona-Nachwirkungen noch spürbar waren, erholt. Angeführt wird der Markt weiterhin von Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Mit Transaktionsvolumina von 10,5 Milliarden Euro, 5,6 Milliarden Euro und 3,1 Milliarden Euro dominieren sie das europäische Geschehen. Ihr gemeinsamer Anteil am gesamten Retail-Investmentvolumen liegt bei 73 Prozent – ein leichter Rückgang gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 80 Prozent. Italien holt mit rund drei Milliarden Euro und einem Zuwachs von 24 Prozent auf, während Spanien mit 2,5 Milliarden Euro (plus 37 Prozent) und Polen mit 1,4 Milliarden Euro (plus 124 Prozent) besonders stark zulegen konnten.

Gefragteste Assetklassen

Innerhalb des Einzelhandelssegments zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Während Investments in Highstreet-Objekte um 18 Prozent zurückgingen – vor allem bedingt durch große Vorjahrestransaktionen in Städten wie Mailand und Berlin – ist die Stimmung bei Shopping Centern ausgesprochen positiv. Seit dem dritten Quartal 2024 wurde ein Volumen von rund acht Milliarden Euro erreicht, was einem Anstieg von 53 Prozent entspricht. Zu den größten Deals zählten das Oriocenter in Bergamo, ein italienisches Dreier-Portfolio im Wert von 410 Millionen Euro sowie das Brent Cross in London und die Berliner Gropius Passagen. Auch Fachmarktzentren bleiben stabil. Mit einem Transaktionsvolumen von 10,5 Milliarden Euro legte dieses Segment um 13 Prozent zu. Ihre Krisenresistenz und die breite Preisstruktur machen sie für Investoren weiterhin attraktiv. In Deutschland entfielen 5,6 Milliarden Euro auf diesen Bereich.

Positive Signale im Retail-Sektor

Auch die Renditen entwickeln sich zunehmend zugunsten des Einzelhandels. In Deutschland sanken die Spitzenrenditen für Fachmarktzentren um zehn Basispunkte, in Großbritannien um 25. Shopping Center in Premiumlagen Großbritanniens verzeichneten sogar Rückgänge um 50 Basispunkte. Dagegen gaben die Renditen im Highstreet-Bereich in Metropolen wie Paris, Mailand, London und Madrid leicht nach. In Paris konzentriert sich das Marktgeschehen weiterhin stark auf Luxusstandorte – mehr als die Hälfte der dortigen Deals entfällt auf zentrale A-Lagen.

Weiterer Aufschwung erwartet

Für die kommenden Monate erwarten die Experten einen weiteren Aufschwung. Eine stabilere Zinslandschaft, verbesserte Konjunkturaussichten und ein Wiedererstarken des Tourismus – insbesondere innerhalb Europas – sorgen für steigende Passantenfrequenzen und höhere Einzelhandelsumsätze. Laut Eurostat stiegen diese im August um 1,1 Prozent. Während die Zahl der asiatischen Touristen rückläufig ist, bleibt Europa für andere Herkunftsmärkte attraktiv. Das Konsumentenvertrauen hat sich zuletzt gefestigt, insbesondere bei den Einkommenserwartungen. Unterstützt wird diese Entwicklung durch weitgehend stabile geopolitische Rahmenbedingungen – trotz weiterhin bestehender Risiken.

Aufwärtstrend im Luxussegment

Auch im Luxussegment zeigt sich der Aufwärtstrend deutlich. Die Spitzenmieten in europäischen Premiumlagen legten durchschnittlich um neun Prozent zu. Die Bond Street in London führt mit über 36.700 Euro pro Quadratmeter und Jahr (plus 16 Prozent). In Mailand stiegen die Spitzenmieten um 13 Prozent, in Rom um 17 Prozent. Auch Städte wie Wien, Warschau und Lissabon verzeichneten deutliche Steigerungen. In Deutschland bewegen sich die Spitzenmieten zwischen 2880 Euro in Hamburg und rund 3720 Euro in München – ein solides Ergebnis im europäischen Vergleich.

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