Cookie-Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies, um die Bedienfreundlichkeit zu erhöhen.

Informationen zum Datenschutz

23. September 2022

What’s changed, Highstreet? Citylagen im Wandel

NEUE ERKENNTNISSE VON CT REAL ESTATE PARTNERS GERMANY UND BULWIENGESA
Der Highstreet Report beobachtet die Entwicklung in innerstädtischen Toplagen. Foto: Pixabay / Jörg Möller

Zum dritten Mal in Folge hat CT Real Estate Partners Germany gemeinsam mit der bulwiengesa AG die Highstreets von 141 deutschen Städten untersucht. Dabei werden Besatz- und Mieterstukturen in den jeweiligen Standorten evaluiert, um Trends und Prognosen für die Zukunft der Innenstädte abzuleiten.

„In einer Phase voller Bewegung und Herausforderungen ist es essenziell, über valide Daten zum Status quo zu verfügen, um die Entwicklung in den Highstreets einordnen und Prognosen aufstellen zu können. Wir haben in diesem Jahr gesehen, dass Trends, die sich bereits vor Corona abzeichneten und dadurch zusätzlich beschleunigt wurden, sich nun langsam verstetigen. Dazu gehört zum Beispiel die Konsolidierung der Anbieter des modischen Bedarfs und damit auch einiger Filialisten“, erläutert Iris Schöberl, Managing Director Germany und Head of Institutional Clients bei CT Real Estate Partners Germany. „Die Highstreet muss ihre künftige Rolle neu definieren und annehmen. Handel und Innenstädte stehen größeren Herausforderungen gegenüber als zuvor, tun aber gut daran, die Transformation gerade jetzt voranzutreiben. Hierfür müssen die Stakeholder stärker in den Austausch gehen, zusammen mutig sein. Mit den veränderten Anforderungen an die Highstreet haben sich zwar die Aufgaben gewandelt, aber sie wird auch weiterhin eine Schlüsselfunktion in der Stadt einnehmen.“

Filialisten auf dem Rückzug

Im Fokus des diesjährigen Highstreet Reports, für den über 150 Highstreets, rund 150 innerstädtische Shopping Center, mehr als 7600 Mieter und rund 19.600 Shops analysiert wurden, steht der Vergleich der Jahre 2020 und 2022. Dabei ergaben sich fünf Haupterkenntnisse: Internationale und nationale Filialisten werden zunehmend durch lokale Anbieter beziehungsweise Lokalfilialisten ersetzt. In allen Segmenten – Einzelhandel, Gastronomie und einzelhandelsnahe Dienstleister – war 2022 im Vergleich zu 2020 ein Rückgang des Filialisierungsgrades zu verzeichnen. Im gleichen Zuge nahm der Anteil der lokalen Akteure in den deutschen Highstreets zu. So waren sieben Prozent der Shops im Einzelhandel, 29 Prozent der einzelhandelsnahen Dienstleister und sieben Prozent der Gastronomie-Standorte dem Unternehmenstyp der „Übrigen“ zuzuordnen, zu denen Fachgeschäfte und Anbieter mit lediglich einem Standort in den untersuchten Städten genauso wie ausschließlich regional agierende Filialisten gehören. Die strategische Flächenkonsolidierung, bei der Filialisten auf weniger Standorte setzen, zeigte sich 2022 unter anderem in den Bereichen Nahrungs- und Genussmittel sowie Drogerie und Gesundheit deutlich – hier reduzierten vor allem Anbieter mit einem vormals sehr großen Filialnetz die Anzahl ihrer Dependancen.

 

Mieterrückgang in Shopping Centern

Bei Betrachtung der Verteilung der Shops in den Highstreets zeigt sich, dass 2022 die 1A-Lage einen Zugewinn (+ 4 Prozent) erzielte und gleichzeitig die innerstädtischen Shopping Center aufgrund des Rückgangs einiger Mieter für einen geringeren Anteil (- 4 Prozent) verantwortlich zeichnen. Im Zuge der zunehmenden Durchmischung finden auch immer mehr discountierende Multisortimenter ihren Weg in die Highstreets. So bauten zum Beispiel Euroshop, Woolworth und Action ihre Präsenz in den letzten Jahren deutlich aus und verzeichneten ein Plus der Shops um jeweils 13, 32 und 67 Prozent.

Modischer Bedarf dominiert weiterhin

Wenngleich 2022 im Vergleich zu 2020 ein Rückgang der Zahl der Shops im Modesegment von 7028 auf 6227 zu verzeichnen war, spielen sie mit einem Anteil von 32 Prozent an allen Shops nach wie vor eine entscheidende Rolle in den Innenstädten. Bei Betrachtung der Top-Sieben-Städte Deutschlands zeigen sich ebenfalls einige dieser Entwicklungen: In Bezug auf den Anteil des modischen Bedarfs in den untersuchten Standorten verzeichnete München mit einem Minus von 5,4 Prozent gegenüber 2020 den größten Rückgang. Derzeit liegt der Anteil dort bei 33 Prozent. Unter den Top Sieben konnte nur Stuttgart eine positive Bilanz ziehen (+ ein Prozent gegenüber 2020) und liegt nun bei 32 Prozent in den Highstreets. Auch im Bereich der Gastronomie entwickelte sich Stuttgart (- 2,5 Prozent gegenüber 2020) entgegen des Trends der Top Sieben und liegt nun bei einem Anteil von 16 Prozent. Mit einem Gastronomie-Anteil von rund 25 Prozent (+ 2,9 Prozent gegenüber 2020) rangiert Hamburg auf Platz eins im Vergleich zu den anderen Top-Standorten. Über alle untersuchten Highstreets in den 141 Städten im diesjährigen Report hinweg lag der Anteil der Gastronomie bei 14 Prozent und damit ein Prozent über dem Wert von 2020.

Hinsichtlich des Filialisierunggrades, dem Anteil internationaler und nationaler Filialisten, haben nahezu alle Top-Sieben-Standorte im Vergleich zu 2020 einen Rückgang zu verzeichnen – nur Stuttgart konnte das Niveau halten. Mit einem Minus von acht Prozent war der Rückgang in Berlin am stärksten. Hier liegt der Filialisierungsgrad aktuell bei 60 Prozent.

Mehr Umdenken und Handeln

„In der Weiterentwicklung der Highstreets gibt es diverse Faktoren, die es zu bedenken gilt und die einander bedingen. Dies gilt sowohl für die Top Sieben als auch für Klein- und Mittelstädte. Zum Beispiel: Mehr Flexibilität in der Nutzungsänderung bedarf mehr Flexibilität in den Prozessen. Mehr Erlebnis- und Aufenthaltsqualität bedarf stärkerer Einbindung des öffentlichen Raumes. Mehr ökologische und ökonomische Resilienz bedarf mehr Umdenken und Handeln. Nur wenn wir alle Facetten betrachten und unsere Verantwortung annehmen, können wir hier auch etwas verändern“, so Schöberl abschließend.

 

Unsere Werbepartner

Impressum Datenschutz Cookie-Einstellungen Über uns

HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.