NACH DEN GESCHEITERTEN PLÄNEN FÜR EIN EINKAUFSZENTRUM SOLL DAS BÜRO- UND GESCHÄFTSHAUS LLOYDHOF IN BREMEN VON EINEM NEUEN INVESTOR WEITERENTWICKELT WERDEN.
Der Lloydhof in Bremen soll verkauft werden. Vor vier Jahren hatte ihn die Stadt für rund 25 Millionen Euro gekauft. Foto: Senatspressestelle Bremen
Das Büro- und Geschäftshaus Lloydhof im Ansgariquartier in Bremen soll verkauft werden: Das hat nach dem Senat der freien Hansestadt nun auch die Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen so entschieden. Die Immobilie soll im Höchstpreisverfahren veräußert werden.
"Mit diesen Beschlüssen haben wir jetzt Voraussetzungen geschaffen, im kommenden Jahr einen Investor für dieses ambitionierte Innenstadtprojekt auswählen zu können", so Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner. In den vergangenen Monaten hatte sich der Perspektivkreis Ansgari ausführlich mit Optionen beschäftigt, den Lloydhof neu zu entwickeln.
Pläne für Shopping Center vom Tisch
Das Ergebnis: Der Lloydhof soll eigenständig ohne das Parkhaus Am Brill umgebaut werden. Damit sind auch endgültig die Pläne für ein Shopping Center auf diesem Areal vom Tisch. Die Stadt Bremen hatte den Lloydhof vor vier Jahren von dem österreichischen Unternehmen S Immo für rund 25 Millionen Euro gekauft. Das in den 1980er-Jahren errichtete Büro- und Geschäftshaus wurde bereits 1997 zu einer Einkaufspassage umgebaut.
Das Ziel ein Einkaufszentrum zu errichten, scheiterte aber: 2014 gewann der Projektentwickler Sonae Sierra die Ausschreibung. Für rund 150 Millionen Euro sollte ein neues Shopping Center mit 25.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche, 6.000 Quadratmeter Wohnraum und 11.000 Quadratmeter Büros entstehen. Im Juli 2015 trat Sonae Sierra dann von dem Projekt zurück.
"Geschäftshaus des 21. Jahrhunderts" soll entstehen
Nun soll "ein gemischt genutztes Gebäude entstehen, das zur Belebung des Quartiers entscheidend beiträgt", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Idee ist, mit einem "Geschäftshaus des 21. Jahrhunderts" einen markanten Anziehungspunkt am Ansgarikirchhof zu schaffen.
So sollen zum Ansgarikirchhof und zum Hanseatenhof verbindlich Einzelhandel und Gastronomie angeordnet werden. In den Obergeschossen ist ein Nutzungsmix aus Wohnen und weiteren Nutzungen wie Büro, Hotel oder Freizeit vorstellbar. Für diese Geschosse werde es keine Vorgaben durch die Stadt geben, um Investoren Gestaltungsspielräume zu geben. Günthner sagt: "Wir haben jetzt eine präzise Grundlage, die den Möglichkeiten des Ortes Rechnung trägt und zugleich eine solide Basis für ein erfolgreiches Ausschreibungsverfahren ist."
Lloydhof: Zwischennutzung bis Ende 2017
Bis Ende 2017 wird die Fläche im Lloydhof aber noch das CityLab nutzen, das dort zur Zwischennutzung eingezogen ist. Start-Ups und Existenzgründer belegen seit Anfang 2016 die anderen leerstehenden Flächen. Wie der "Weser Kurier" berichtet, decken die Mieteinnahmen aber nicht die laufenden Kosten für die Immobilie, die unter anderem auch aus dem Darlehen entstehen, das für den Kauf aufgenommen wurde. Während der rot-grüne Senat wohl auch deshalb einen schnellen Verkauf anstrebt, kritisiert die Opposition das Vorhaben. Die CDU etwa meint, dass Bremen dadurch Einfluss auf die Stadtentwicklung abgibt. Stattdessen sollte weiter an einer Lösung festgehalten werden, die nicht nur den Lloydhof im Blick hat.
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