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Die Grünen im baden-württembergischen Landtag planen eine Gesetzesänderung, um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Südwesten zu verbessern. Ziel ist, künftig auch in Mini-Supermärkten, die ohne Personal betrieben werden, eine offizielle Erlaubnis für den Verkauf an Sonntagen zu schaffen. Damit könnten die kleinen Läden künftig rund um die Uhr – auch an Sonn- und Feiertagen – geöffnet sein.
„Wir wollen eine sichere Rechtsgrundlage für digital organisierte Klein-Supermärkte schaffen, um die Nahversorgung zu stärken“, erklärt Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Stuttgart, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit befinde sich das Geschäftsmodell in einer rechtlichen Grauzone, da es kein festgelegtes Gesetz gebe, das die sonntägliche Öffnung solcher Läden explizit erlaubt. Mit der geplanten Gesetzesänderung soll diese Unsicherheit beseitigt werden. Da die Mini-Supermärkte kein Verkaufspersonal vor Ort vorsehen, sei eine gesetzliche Regelung notwendig, um die Öffnung an sieben Tagen die Woche zu ermöglichen.
Die Initiative der Grünen zielt vor allem auf den ländlichen Raum ab. „Uns ist wichtig, dass die Menschen Dinge für den täglichen Bedarf bei sich vor Ort kaufen können, ohne weite Wege in den nächsten Supermarkt auf sich nehmen zu müssen“, so Schwarz. Besonders bei frischer Milch, Mehl oder Zucker sei die Versorgung auf dem Land oft eine Herausforderung. Die Rechtssicherheit soll dazu führen, dass mehr solcher automatisierter Läden entstehen und die Nahversorgung vor Ort verbessert wird.
Auch für die Betreiber der Mini-Supermärkte ist die offizielle Erlaubnis von großer Bedeutung. Stephan Rüschen, Handelsexperte an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn, betont: „Wenn die sonntägliche Öffnung erlaubt wird, können die Betreiber den zweieinhalb- bis dreifachen Umsatz im Vergleich zu einem normalen Wochentag erzielen.“
In Hessen wurde bereits im vergangenen Jahr eine entsprechende Gesetzesänderung verabschiedet. Dort dürfen Mini-Supermärkte mit maximal 120 Quadratmetern Verkaufsfläche sonntags ausschließlich Waren des täglichen Bedarfs anbieten. Diese Läden sind meist automatisiert, mit nur wenigen Stunden Personal vor Ort, das beim Kassieren und Kundenservice unterstützt. Die meisten Einkäufe erfolgen selbstständig durch die Nutzer, die ihre Waren scannen und bezahlen. Ein Beispiel für solche innovativen Ladenkonzepte ist das Unternehmen Tante-M, das derzeit rund 60 Mini-Supermärkte in Baden-Württemberg betreibt, größtenteils in Kooperation mit selbstständigen Franchise-Partnern. Im Norden des Landes gibt es ähnliche Modelle, etwa die Teo-Minimärkte des hessischen Handelsunternehmens Tegut.
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