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17. November 2022

So läuft der Einzelhandel im Land Brandenburg

AKTUELLE ERHEBUNG DER BBE HANDELSBERATUNG
Den Einzelhandel im Land Brandenburg hat eine aktuelle Studie beleuchtet. Foto: Pixabay / Sabine Bends

Bereits zum dritten Mal wurde unter der Federführung der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg eine flächendeckende Einzelhandelserfassung im Land Brandenburg als Gemeinschaftsprojekt der Landesregierung Brandenburg, der drei Brandenburger Industrie- und Handelskammern sowie des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg durchgeführt.

Die Ergebnisse von 2022 zeigen ein Spiegelbild des sich deutschlandweit veränderten Konsumentenverhaltens und dessen Konsequenzen für die Einzelhandelsentwicklung. In einer Gesamtbetrachtung hat sich der Einzelhandel zunächst positiv entwickelt. In Brandenburg ist die einzelhandelsrelevante Nachfrage inzwischen auf über 16 Milliarden Euro im Jahr 2021 angestiegen. Allerdings ist die Entwicklung je nach Branche sehr unterschiedlich.

Kleinteilige Fachgeschäfte verschwinden

Die Anzahl der Einzelhandelsbetriebe ging gegenüber der Vorerhebung in den Jahren 2015/2016 um rund 15 Prozent auf knapp 13.500 (13.493) Betriebe zurück. Die Verkaufsfläche sank jedoch nur um rund 2,8 Prozent. Überdurchschnittlich zeichnet sich der Rückgang der Einzelhandelsbetriebe bei kleinteiligen Fachgeschäften mit innenstadtrelevanten Sortimenten ab. Studienleiter Dr. Ulrich Kollatz: „Dieser überdurchschnittliche Rückgang kleinteiliger Fachgeschäfte gefährdet vor allem die Angebotsvielfalt in den Mittelstädten und untersetzt die steigenden Anforderungen an deren zukunftsfähige Innenstadtentwicklung.“

Die Verkaufsflächenausstattung je Einwohner im Land Brandenburg liegt mit 1,66 Quadratmetern noch über dem Durchschnitt in Deutschland (rund 1,50 Quadratmeter). Fast zwei Drittel der Gesamtverkaufsfläche entfallen dort auf großflächige Betriebe mit einer Verkaufsfläche ab 800 Quadratmetern. Die Zahl der leer stehenden Ladenlokale hat sich gegenüber der Vorgängeruntersuchung nur geringfügig erhöht.

 

Nahversorgung auf konstantem Niveau

In der Nahversorgung konnte die Verkaufsflächenausstattung auf einem relativ konstanten Niveau gehalten werden. Die Gesamtverkaufsfläche erhöhte sich in der Nahversorgung sogar um 10.800 Quadratmeter. Bei der Verkaufsflächenausstattung zeigen sich außerhalb der zentralen Orte in den ländlichen Räumen teilweise sehr geringe Werte. Der Einzelhandel konzentriert sich räumlich zunehmend in den zentralen Orten und ist in der Fläche nur noch begrenzt präsent. Auch das Lebensmittelhandwerk ist stark rückläufig, was die Versorgungssituation in ländlichen Regionen verschärft.

„Die Gründe für diese Veränderungen stehen in einer komplexen Wechselwirkung zueinander. Das weitere Wachstum des E-Commerce etwa, der je nach Branche mittlerweile bis zur Hälfte des Gesamtumsatzes vereinnahmt, trifft auf einen generellen Wandel im Konsumverhalten der Menschen, gerade auch im Zuge der Pandemie. Ausgaben verschieben sich, zum Beispiel zugunsten von Sportartikeln und Fahrrädern, während der stationäre Modehändler eher Marktanteile verliert. Die mittelfristigen Folgen von Inflation und Ukrainekrieg auf das Kaufverhalten sind noch nicht seriös einzuschätzen“, kommentiert Kollatz, Leiter Niederlassung Leipzig der BBE Handelsberatung.

 

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