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01. September 2022

Erfurt verfügt über leistungsstarke Innenstadt

COMFORT-ANALYSE DES EINZELHANDELS IN THÜRINGENS OBERZENTRUM
Erfurt baut seine Attraktivität immer weiter aus. Foto: Pixabay / Tom

Olaf Petersen, Geschäftsführer und Chefresearcher des Einzelhandelsspezialisten COMFORT, analysiert mit seinen Kollegen in den COMFORT-Büros vor Ort die aktuelle Lage rund um den Einzelhandel und Handelsimmobilien der 1A-Lagen im Sommer 2022. Dieses Mal steht Erfurt im Fokus.

In Thüringens Landeshauptstadt und gleichzeitig größten Stadt des Freistaats fiel die Arbeitslosenquote im Juni 2022 weiter auf nunmehr 5,3 Prozent und rangiert damit immerhin 0,9 Prozentpunkte unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Gesamtzahl der Erfurter Hotel-Übernachtungen erreichte in 2021 immerhin wieder gut 630.000. Gegenüber dem letzten Normaljahr 2019 mit rund 920.000 Übernachtungen entspricht das zwar einem Minus von etwa einem Drittel und bedeutet gut 280.000 Übernachtungen weniger. Auf der anderen Seite waren es damit über 150.000 Übernachtungen beziehungsweise über 30 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Günstige Rahmendaten

Im Freistaat Thüringen präsentiert sich die zentral gelegene Landeshauptstadt Erfurt sowohl als das politisch-administrative und wirtschaftliche Zentrum wie auch als die mit mehr als 210.000 Einwohnern größte Stadt des Landes. Das Oberzentrum verfügt über insgesamt günstige Rahmendaten - sowohl hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung und -struktur als auch in punkto Arbeitsmarkt. Hervorzuheben ist an dieser Stelle der arbeitstägliche Pendler-Überschuss von rund 25.000 Erwerbstätigen. Hinsichtlich der Einzelhandels-Kennziffern weist Erfurt eine noch immer unterdurchschnittliche Kaufkraft der Einwohner auf, die sich in den vergangenen Jahren aber sukzessive nach oben bewegt hat. In der positiven Einzelhandelszentralität findet dagegen das umliegende große Einzugsgebiet seinen Ausdruck. Insgesamt leben dort knapp 800.000 Einwohner. Zudem spiegelt sich in dieser Kennzahl auch die hohe Attraktivität der Innenstadt als Städtetourismus-Ziel rund um den Dom sowie der Krämerbrücke wider.

 

Weiterarbeit an Urbanität

Die leistungsstarke Innenstadt stellt den dominierenden Einzelhandelsstandort im lokalen Gefüge dar. Auf mehr als 130.000 Quadratmetern Verkaufsfläche wurde im Corona-Jahr 2020 ein Umsatz von rund 300 Millionen Euro generiert. Die guten Kennzahlen sind auch ein Ergebnis der hohen städtebaulichen Attraktivität und Urbanität, an der kontinuierlich weitergearbeitet wird. In diesem Kontext sind beispielsweise die Realisierung eines Hotel- und Geschäftshauses am Löbertor, unter anderem mit REWE, durch die OFB Projektentwicklung, die Fertigstellung des Anger 7, ebenfalls mit REWE, oder die Revitalisierung des Forums am Anger der DVI-Gruppe zu erwähnen.

Die Stadt ist ein wichtiger Standort für Immobilien-Investments im Osten Deutschlands. Dies wurde durch diverse in 2021 erfolgte An- und Verkäufe eindrücklich untermauert. Hier sind neben anderen der Verkauf der Bahnhofstraße 38 durch die Credit Suisse sowie die Ankäufe der Patrizia am Anger-Entree sowie eines High-Street-Fonds des Fischmarkts 18-19 zu benennen. Aktuell bewegen sich die Kaufpreisfaktoren für herausragende Objekte in Erfurter 1A-Lage mit einem nachhaltigen Mietniveau in einer Bandbreite zwischen dem 19- und dem 21-Fachen der Jahresmiete.

Erfurts Top-Lagen

Anger ist die bedeutendste Handelslage mit höchster Passantenfrequenz in Thüringen. Am Anger 7 in der Angerpassage hat REWE neu eröffnet. Weitere neue Mieter sind Butlers, Kuma, Buchhandlung Peterknecht und Aust. Die Bahnhofstraße stellt die Zuwegung vom ICE-Bahnhof in die Innenstadt dar. Im Eckbereich Bahnhofstraße/Juri-Gagarin-Ring entsteht ein Indigo-Hotel-Neubau von Revitalis. Neue Mieter sind Comebuy und Royal Donuts. Schlösserstraße und Fischmarkt sind bis zur Überquerung der Gera durch durch hohe Filialisierung geprägt. In Richtung Fischmarkt steigt die regionale Bedeutung sowie die Ausrichtung auf den Tourismus mit zahlreichen gastronomischen Einrichtungen. Im vorderen Bereich der Schlösserstraße deuten sich Chancen für neue Konzepte an. Neue Mieter dort sind Hans im Glück, Gusti Leder, Gravis und O’Donnell Moonshine.

Die Mieten für Ladenlokale und Flächen waren auch in der Erfurter Innenstadt verstärkt durch die Corona-Krise unter Druck geraten, haben sich aber mittlerweile auf dem 2021 erreichten Niveau stabilisiert. Sie rangieren damit allerdings sowohl für Kleinflächen von 80 bis 120 Quadratmetern als auch mittelgroße Flächen von 300 bis 500 Quadratmetern signifikant unterhalb des 2019-er Niveaus.

 

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