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05. September 2017

DOC in Duisburg: Endspurt bis zum Bürgerentscheid

ENDE SEPTEMBER STIMMT DUISBURG ÜBER DAS GEPLANTE DESIGNER-OUTLET-CENTER (DOC) AB. SCHEITERT DAS PROJEKT, FEHLEN AKTUELL ALTERNATIVEN FÜR DAS GRUNDSTÜCK AM HAUPTBAHNHOF.
Sebastian Sommer, Geschäftsführer NEINVER Deutschland, ist vom Erfolg eines DOC in Duisburg überzeugt. Foto: NEINVER
In drei Wochen entscheidet sich, ob die Planungen für ein Designer-Outlet-Center (DOC) in Duisburg weitergehen. Der Ausgang des Bürgerentscheids am 24. September zum umstrittenen Projekt ist ungewiss. Grundstückseigentümer und Möbel-Unternehmer Kurt Krieger und Outlet-Center-Betreiber NEINVER stellten deswegen am Montag ihre Ideen für das Areal öffentlich vor. „Dieses Grundstück ist affengeil, wie der Berliner sagen würde“, so Krieger: „Es gibt kein Grundstück in Deutschland, das eine ähnlich gute Lage hat.“ Zwei Autobahnanschlüsse und ein Hauptbahnhof in Sichtweite – das seien ideale Bedingungen.

Bis zu 175 Shops im Designer-Outlet-Center Duisburg

Das insgesamt 30 Hektar große Grundstück des alten Güterbahnhofs in Duisburg wollen die Projektentwickler in mehreren Bauabschnitten erschließen. Auf dem nördlichen Teil des Areals ist in einer ersten Phase geplant, 60 bis 90 Geschäfte auf rund 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 18.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche anzusiedeln. Nach und nach soll das DOC Duisburg dann auf insgesamt 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 35.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche wachsen und bis zu 175 Shops beherbergen. Vorgesehen sind mehrere Gebäude auf dem alten Güterbahnhof-Gelände, die sich architektonisch an der Industrievergangenheit des Ruhrgebiets orientieren sollen. Wie Krieger und NEINVER in einem Imagefilm zeigen, sind auch großzügige Grün- und Wasserflächen geplant. Blickfang und Alleinstellungsmerkmal soll eine Lounge sein, die an einer Containerbrücke hängt. Noch stecken die Pläne aber in den Kinderschuhen.

Anschluss an die Innenstadt in Duisburg

Das Bürgerbegehren kam daher für die Projektentwickler, so Kurt Krieger, zu keinem guten Zeitpunkt. Exemplarisch lässt sich das an der Wegebeziehung zur Innenstadt festmachen. Rund 600 Meter sind es vom alten Güterbahnhof bis zur Königstraße, der Einkaufsmeile von Duisburg. Eine kurze Strecke, aber Welten entfernt. Denn dazwischen liegen Autobahnauffahrten, Straßenkreuzungen und ein lebloser Platz, der kaum unattraktiver sein könnte. Sebastian Sommer, Geschäftsführer von NEINVER Deutschland, spricht von „Trittsteinen“ als Lösung und betont, dass „die Anbindung attraktiv gestaltet werden muss“. Und Kurt Krieger sagt, dass es weitere Ansiedlungsvorhaben geben müsse, um die Verbindungslücke mit Leben zu füllen. Konkreter wird keiner von beiden. Die Gegner des Projekts fürchten, dass das DOC Duisburg negative Folgen für die Innenstadt haben wird. Sie sprechen von Umsatzrückgang und Leerstand, sollte das Outlet kommen. So kritisierte etwa Frank Oberpichler von der Bürgerinitiative gegen das Projekt, dass die Pläne derzeit wenig konkret seien und nicht geklärt sei, wie eine Verbindung zur Duisburger Innenstadt aussehen könnte.

Keine Alternativen für den alten Güterbahnhof

Sebastian Sommer, Geschäftsführer von NEINVER Deutschland, betonte hingegen: „Zwischen 70 und 80 Prozent der Besucher unserer Outlet-Center kommen aus einer Entfernung von über 20 Autominuten. Durch das Outlet-Center wird Duisburg also gerade für Nicht-Duisburger noch attraktiver und zieht so zusätzliche Kaufkraft in die Stadt. Das schließt die Innenstadt explizit mit ein, die von unserem Projekt ebenfalls profitieren würde“, so Sommer. Sein Unternehmen betreibt aktuell 15 Outlet-Center in verschiedenen Ländern. Sollte der Bürgerentscheid negativ ausgehen, „dann stehen wir als Projektentwickler vor den Trümmern unserer Idee“, sagt Kurt Krieger. Das DOC wäre bereits das dritte Vorhaben auf dem Areal, das dann gescheitert wäre. Schon aus den Plänen für das Einkaufszentrum Multi Casa und ein Möbelhaus von Krieger wurde in der Vergangenheit nichts. Eine Alternative zum DOC gibt es bislang nicht. Kurt Krieger spricht von einer „Denkpause“, die eingelegt werden müsse. Das Grundstück an die Stadt verkaufen, kann sich der Unternehmer nicht vorstellen. Stimmen die Duisburger aber für das Projekt, dann könnte in zwei bis drei Jahren mit dem Bau begonnen werden.

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