Stadt & Handel

Um leer stehende Kaufhäuser in den Innenstädten drehte sich ein Fachforum des Netzwerkes opti-mall - hier Besichtigung in Recklinghausen. Foto: opti-mall

Foto: Bettina Meirose (HI HEUTE)

Unter dem Motto „Was tun mit leeren Kaufhäusern in den Innenstädten?“ trafen sich fast 50 Vertreter aus Städten und Immobilienwirtschaft beim vom Kooperationsnetzwerk opti-mall  veranstalteten Fachforum in Recklinghausen. Dieter Bullinger (debecon GmbH) führte durchs Programm.

Birgitt Wachs (GMA - Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH) gab einen Überblick über die aktuelle Kaufhaus-Szene in Deutschland und die Frage nach möglichen innenstadtrelevanten Nachnutzungen. Jan Henning (GSK Stockmann) erläuterte die bauplanungsrechtlichen Herausforderungen und Möglichkeiten von Kaufhaus-Umnutzungen.

Mannigfaltige Herausforderungen

Der opti-mall-Partner AIP Unternehmensgruppe hat schon 2018 am Neubau des Stadt Quartiers Schlossstraße in Mülheim/Ruhr, ehemals Kaufhof, mitgewirkt und beschäftigt sich aktuell mit der Revitalisierung des Kaufhausstandorts in Iserlohn. Lea Scholze stellte diese beiden Projekte und die dabei gefundenen Lösungen dar, besonders aber die erst im vergangenen Jahr abgeschlossene Umgestaltung des ehemaligen Karstadt-Kaufhauses zum heutigen MarktQuartier Recklinghausen. Alle drei Beispiele stehen exemplarisch dafür, was man konkret mit leer stehenden Kaufhäusern machen kann und welche neuen Nutzungen in solchen Objekten angesiedelt werden können. Investor Gerd Rainer Scholze (GRS Beteiligungen) berichtete über seine Motivation, in solche Kaufhaus-Umstrukturierungen zu investieren – und welche Erfahrungen er dabei machte, von schiefen Bauverzögerungen durch Corona und den Ukrainekrieg bis zum nicht immer einfachen Einsammeln von Investorengeldern.

Besichtigung vor Ort

Dies alles wurde vertieft in einer Paneldiskussion mit Hendrik Eßers von der Stadt Recklinghausen und den Referenten, bevor es dann direkt vor Ort zur Besichtigung des MarktQuartiers Recklinghausen ging - ein Musterbeispiel für eine Kaufhaus-Umgestaltung mit innenstadtrelevanter Nutzungsmischung, die zur weiteren Belebung der Innenstadt beiträgt. Zu erleben waren die KiTa in den Obergeschossen, die Seniorenwohnungen, das Hotel und das Café, das sich neben einem Discounter im Erdgeschoss befindet – Kaufhaus-Nachnutzung konkret und zum Anfassen.

Eigenes Netzwerk

Mit dem Erfahrungshintergrund des opti-mall-Kooperations-Netzwerkes – Leader sind Dieter Bullinger, Stephan Kugel, Jens Siegfried und Volker Sonnenschein - begleitet und unterstützt das Team Städte und Immobilieneigentümer bei der Revitalisierung leer stehender Kaufhäuser oder solcher, die möglicherweise in den kommenden Jahren geschlossen werden könnten.