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08. August 2024

Innenstadthändler sind Outlets nicht grün

SORGEN UM VERÖDUNG UND UMSATZVERLUST
Die Erweiterung des erfolgreich performenden FOC Montabaur bereitet den umliegenden Städten Unbehagen.
Foto: NEINVER

Outlets erfreuen sich bei Schnäppchenjägern großer Beliebtheit, stehen jedoch zunehmend in der Kritik der Innenstadthändler. Diese fühlen sich durch die Preispolitik der Center unter Druck gesetzt. Der Oberbürgermeister von Neuwied (Rheinland-Pfalz), Jan Einig, hat kürzlich in der FAZ seine Besorgnis über die Auswirkungen von FOC auf lokale Geschäfte zum Ausdruck gebracht. Das gilt insbesondere im Hinblick auf das nahegelegene Outlet in Montabaur, das nur 20 Autominuten vom Stadtzentrum Neuwieds entfernt ist.

Einig erklärte: „Eine Familie kann einen Euro nur einmal ausgeben“, womit er das Dilemma vieler Einzelhändler auf den Punkt bringt. Wenn Kunden ihre Einkäufe in den Outlets tätigen, bleibt für den Einzelhandel in den Innenstädten oft weniger übrig. Diese Entwicklung wird besonders relevant angesichts der geplanten Erweiterung des Fashion Outlet Centers (FOC) Montabaur, dessen Verkaufsfläche von 10.000 auf 20.000 Quadratmeter verdoppelt werden soll. Die Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) Nord des Landes Rheinland-Pfalz hat diesem Vorhaben bereits zugestimmt, trotz des Widerstands umliegender Städte wie Neuwied, Koblenz, Mayen, Andernach und Limburg, die in einer gemeinsamen Resolution an die Landesregierung appelliert hatten, das Projekt zu stoppen.

Wettbewerbsdruck auf lokale Händler

Die Sorge um die Verödung der Innenstädte wächst. Der Einzelhandelsverband Rheinland-Pfalz warnt vor den zusätzlichen Belastungen, die durch sinkende Passantenfrequenzen und den Wettbewerbsdruck auf lokale Händler entstehen. Diese Befürchtungen werden durch die jüngste Entscheidung zur Erweiterung des FOC Zweibrücken untermauert, das von der SGD Süd die Erlaubnis erhielt, seine Verkaufsfläche auf fast 30.000 Quadratmeter zu erweitern. Trotz des Widerstands benachbarter Städte im Saarland blieben deren Einsprüche bisher erfolglos.

Neuwied veranlasst Gutachten

Neuwied plant, juristisch gegen die Entscheidung der SGD vorzugehen, und hat bereits ein Gutachten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die dortigen Innenstadthändler in den vergangenen Jahren Verluste zwischen 35 und 45 Millionen Euro erlitten haben. Die Debatte um die Balance zwischen der Attraktivität von Outlets und der Stärkung lokaler Geschäfte bleibt also ein zentrales Thema für die Kommunen und ihre wirtschaftliche Zukunft.

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