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Nach einer kurzen Veranstaltungseinführung von Joaquin Jimenez-Zabala, Segmentleiter Shopping Center bei der WISAG, und Lavinia Gerken, Abteilungsleiterin Nutzungsklassen beim ZIA, ging es auch schon zur Sache: Martin Faller von der Kanzlei Bendel & Partner Rechtsanwälte mbB referierte über Betreiberverantwortung, ein Thema, über das in den üblichen Juristen-Nachschlagewerken im Grunde nichts zu finden ist, aber das für Center-Eigentümer-, Manager und Dienstleister eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Faller: „Die Betreiberverantwortung ist Ausdruck der Verantwortlichkeit des Betreibers für die ordnungsgemäße Erfüllung seiner Betreiberpflichten. Diese können so delegiert werden, dass die Betreiberverantwortung zumindest in Teilen auf den Delegationsempfänger übergeht, sich also der Delegierende im Fall eines Schadenseintritts freisprechen kann.“ An die wirksame Delegation sind strenge Voraussetzungen geknüpft, anderenfalls die Betreiberverantwortung beim Delegierenden verbleibt. Dies gilt nicht nur bei einer Delegation an Dritte, sondern auch bei der internen Delegation im eigenen Unternehmen. Vor diesem Hintergrund ist die Delegation – auch vertragsrechtlich – systematisch zu organisieren und zu überwachen. Eine Übertragung der Betreiberpflichten auf Dritte, insbesondere auch auf Facility Manager ist vertraglich möglich. Der Facility Manager seinerseits kann die ihm übertragenen Betreiberpflichten an Dritte, z.B. externe Dienstleister übertragen. In diesem Fall ist der Facility Manager nicht nur Delegationsempfänger, sondern auch Delegierender. Die ordnungsgemäße Wahrnehmung der Betreiberpflichten dient nicht nur dem Schutz der Unversehrtheit der Beschäftigten und Dritter, sondern auch dem Schutz sonstiger Rechte und der Umwelt. Der zweite Vortrag folgte nach einer Networking-Pause und drehte sich um die Frage“ Wie war das nochmal mit dem Wurm und dem Fisch? und warum Nachhaltigkeit bei Handelsimmobilien selten grün ist. Manuel Jahn, langjähriger Marktforscher bei der GfK GeoMarketing und seit kurzem bei Habona Invest, stellte anhand zahlreicher Praxisbeispiele dar, wie sehr sich Einkaufscenter in der nächsten Zeit umstellen müssen, um nachhaltigen Erfolg zu haben. Der Centermanager avanciere mehr und mehr zum Standortmanager, weil die Shopping Center aufgrund wegbrechender Einzelhandelsflächen immer häufiger andere Nutzungsmöglichkeiten suchen. Das können Büros, Arztpraxen, Wohnungen, ein Hotel, ein Fitnessstudio, ein Konferenzsaal oder auch Co-Working-Stationen und Logistikflächen sein. Jahn: „Sahen früher Investoren ein Center noch meist als reine Finanzanlage, entwickelt es sich zunehmend zum Lebensraum für Menschen.“ Nachhaltige Shopping Center benötigen aufgrund der stets wechselnden Kundenbedürfnisse ein hohes Maß an Flexibilität und das nicht nur im Management, sondern auch baulich. Dies beträfe Materialien und Baustoffe ebenso wie die Größenplanung bei den Shops . Apropos Kundenbedürfnisse: In Deutschland haben wir inzwischen ein Non-Food-Problem. Die Zeit der großflächigen Elektronikmärkte, Buchhändler und Textilisten ist vorbei. Stattdessen boomen die Lebensmittelmärkte, die immer mehr auf den Erlebniseinkauf setzen und ihn mit Gastronomie und kleinen Events verknüpfen, getreu dem alten Starbucks-Motto „15 Minuten lang eine gute Zeit haben“.
Im Anschluss an seinen Vortrag ging er mit den Teilnehmern in einem Workshop den Fragen „Was stört Sie und ihr privates Umfeld bei einem heutigen Centerbummel und was müsste passieren, damit sie für einen Center-Aufenthalt Eintritt zahlen? Die Fragen wurden anonym beantwortet, die Ergebnisse anschließend kurz zusammengefasst.
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