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13. November 2018

"Kurze Mietzeiten sind nicht das Problem"

EXKLUSIVER GASTBEITRAG FÜR HI HEUTE VON LARS JÄHNICHEN, GESCHÄFTSFÜHRER DER IPH HANDELSIMMOBILIEN GMBH
Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH Handelsimmobilien GmbH
Die Klagen über immer kürzere Mietlaufzeiten bei Handelsimmobilien kann ich nicht mehr hören. Früher war alles besser: Ein Ankermieter blieb mindestens zehn Jahre, manchmal waren es auch 15 oder sogar 20 Jahre. Der Asset-Manager freute sich, musste er die Immobilie doch lediglich verwalten und seine Mieter, die sich häufig wie Erbpächter gerierten, alle Jubeljahre zum gemeinsamen Gänseessen einladen.

 

Und heute? Lediglich im Lebensmittelbereich sind die alten „Traum“-Mietlaufzeiten von zehn Jahren und länger noch realistisch. In der Textilbranche sind wir – so heißt es – bei maximal fünf Jahren angekommen, und immer mehr Flächen gehen nur noch für ein bis drei Jahre weg; Pop-up-Stores haben sogar noch kürzere Laufzeiten. Schuld daran sind der E-Commerce und in der Folge der gestiegene Standortwettbewerb sowie kürzere Markenzyklen. Alles also schlimm? Zunächst einmal muss man unterscheiden zwischen den einzelnen Mietverträgen auf der einen und den periodischen Laufzeiten auf der anderen Seite. Im Durchschnitt liegt der Bedarf für einen bestimmten Standort nämlich nach wie vor bei zehn Jahren und mehr, rechnet man Verlängerungen und etwaige (Vergrößerungs-)Optionen hinzu. Ein erfolgreicher Mieter wird also keineswegs nach drei Jahren wieder ausziehen – wozu sollte er das auch tun, wenn er sich von Asset-, Facility- und Property-Management zu seiner vollen Zufriedenheit betreut fühlt? Was sich freilich gewandelt hat, sind die Ansprüche, und das zieht sich die gesamte Wertschöpfungskette hindurch: vom Verbraucher über den Mieter bis hin zum Vermieter. Der Kunde fordert mehr Fantasie, Flexibilität und Kreativität ein. Er erwartet – im Gegensatz zum ausschließlich auf die Bereitstellung einer bestimmten Ware zielenden digitalen Einkauf – im stationären Bereich mit Recht den beratenden Verkauf und nicht nur den Nachweishändler, der einem das Füllpapier aus dem Turnschuh herausholt und allein dafür courtagiert werden will.

 

Entsprechendes gilt für den Mieter und sein Verhältnis zu seinem Vermieter. Der Einzelhändler fordert und benötigt für die Entscheidung, sich an einen bestimmten Standort zu binden, fortwährende Beratung. Er erwartet Evaluationen und Konzepte zur Verbesserung des Standortes, und zwar aus dem gleichen Grund, aus welchem auch der Verbraucher sich für den Einkauf vor Ort entscheidet: um sich auch langfristig zu vergewissern, dass die Investition richtig war. Wer diese Form der Beratung bietet, muss sich um die Bindung seiner Kunden, seien es Mieter, seien es Verbraucher, keine Sorgen machen.
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