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02. Juni 2020

Corona-Frieden in Mietangelegenheiten scheint abzusehen

GCSP UND BULWIENGESA: SHOPPING-CENTER SCHAFFEN VERTRAUENSBASIS
In den Shopping-Centern kommen sich Händler und Vermieter konstruktiv näher. Symbolbild: Unsplash / Lerone Pieters

Viele Händler äußern aufgrund von Umsatzverlusten den Wunsch nach einer Mietreduzierung. Nun schaffen Shopping-Center eine Vertrauensbasis zwischen Einzelhändlern und Vermietern.

„Wir haben mit dem Code of Conduct einen für Mieter und Vermieter fairen Verhaltenscodex in der Corona-Krise geschaffen, mit dessen Hilfe nun augenscheinlich ein Corona-Frieden entsteht. Nahezu zwei Drittel aller befragten Vermieter bekennen sich bislang zu ihm, und gut 20 Prozent sind dabei, diesen kurzfristig umzusetzen“, stellt Harald Ortner, Vorstand des German Council of Shopping Places (GCSP), erfreut fest und erklärt: „Eine generell ablehnende Haltung gegenüber einer Kostenbeteiligung ist nicht festzustellen. Eigentümer und Centermanager von Shopping-Centern zeigen eine große Bereitschaft, der jeweiligen Situation der Mieter Rechnung zu tragen und in persönlichen Gesprächen individuelle Lösungen zu finden. Das sollte den bislang uneinigen Parteien aber auch deutlich machen, dass eine juristisch schriftlich geführte Auseinandersetzung keine Lösung ist.“

 

Sehr intensiver Austausch

Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts bulwiengesa AG, an der 55 Eigentümer und Centermanagementgesellschaften mit insgesamt bundesweit rund 40.000 Einzelhandelsmietverträgen in Shopping-Centern teilgenommen haben. „Eigentümer beziehungsweise Centermanager befinden sich bereits in einem sehr intensiven Austausch mit ihren Mietern, denn gut 93 Prozent der Befragten haben bereits Gespräche mit ihren Mietern hinsichtlich der Kostenteilung der krisenbedingten Schäden geführt, die übrigen werden diese Gespräche in Kürze führen“, erläutert Ralf Koschny, Sprecher des Vorstandes der bulwiengesa AG, die Ergebnisse und führt weiter aus: „Wichtig ist dabei offensichtlich allen Beteiligten, dass es für die Zukunft zielführende Strategien und Maßnahmen zur Umsatzsteigerung gibt und dass der bisherige Umgang miteinander die für beide Seiten notwendige Vertrauensbasis ermöglicht.“  Insgesamt rechnet die bulwiengesa AG mit rund 140.000 Mietverträgen bundesweit in allen Centern.

Krise gemeinsam durchstehen

Das Ergebnis der Befragung kann auch die Mieterseite bestätigen. „Der Code of Conduct wurde von Vermietern und Mietern gemeinsam auch mit unserem Engagement erarbeitet“, stellt Oliver Bernhardi, Director Real Estate Management des Hamburger Schuhfilialisten GÖRTZ, klar. „Keiner trägt die Schuld an der COVID-19-Pandemie, nur zusammen können wir diese für alle schwere Krise durchstehen. Der Code of Conduct des GCSP hat genau zur richtigen Zeit den Dialog für den existenziellen Corona-Frieden ermöglicht und auch gezeigt, dass eine pauschale 50/50-Regelung keinen Sinn macht, da Vermieter und Mieter passgenaue Lösungen für jeden Standort schon seit einigen Wochen konstruktiv diskutieren.“

Luft für Weichenstellung

Das jetzt von Bundeswirtschaftsminister Altmaier geplante 25-Milliarden-Euro-Programm als „Überbrückungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen“ enthält nach dem GCSP vorliegenden Informationen die Idee, Mieten und Pachten für Gebäude, Grundstücke und Räumlichkeiten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens stehen, sowie Zinsaufwendungen für Kredite und Darlehen mit bis zu 50.000 Euro monatlich zu fördern, und zwar nach jetzigem Stand mindestens bis zum Jahresende. „Die Bundesregierung beendet damit auch die nicht zielführende Diskussion über die Anwendbarkeit des § 313 BGB (Wegfall der Geschäftsgrundlage), da Mieter und Vermieter bedacht sind, und gibt im Fall der Umsetzung des Programmes damit beiden Parteien die Luft, sich um die jetzt erforderlichen Weichenstellungen für die Zukunft als Baustein zur Rettung lebendiger Innenstädte zu kümmern“, sagt Harald Ortner.

Aktuelles Stimmungsbild

Derweil hat der GCSP nach dem langen Stillstand die Wiederlaufphase gestartet. Welche Auswirkungen wird die Lage für die unterschiedlichen Geschäftsmodelle haben? Wie wird sich das Jahr 2020 bis zum Jahresende entwickeln, und was wird Stand heute in 2021 erwartet? Zu diesen Themen bringt der GCSP eine Konjunkturumfrage auf den Weg, die an alle Mitglieder gerichtet ist und über das Marktforschungsunternehmen Innofact anonym abgewickelt wird. Daraus sollen sich auch politische Forderungen ableiten.

 

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