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25. November 2019

Aktives Asset-Management für Einkaufszentren

GASTBEITRAG VON MAXIMILIAN LUDWIG, HEAD OF ASSET MANAGEMENT RETAIL & HOTEL, REAL I.S.
Maximilian Ludwig, Head of Asset Management Retail & Hotel, Real I.S.
„Wieso das Haus verlassen und zum Einkaufszentrum fahren, wenn ich die neuen Schuhe auch bequem online bestellen kann?“ Diese Frage stellen sich immer mehr Kunden und geben damit auch schon eine Antwort: Der Einzelhandel muss ein Angebot bereithalten, das einen Mehrwert bietet.

 

Besonders für etwas in die Jahre gekommene Einkaufszentren ist das Buhlen um die Gunst der Besucher eine Herausforderung. Deshalb arbeiten die Betreiber daran, die Aufenthaltsqualität und den Erlebniswert zu erhöhen, um Menschen in die Shopping-Center und letztlich Geschäfte zu locken. Dafür ist es unerlässlich, Shopping-Center auf modernstem Stand zu halten und immer wieder aufzufrischen. Refurbishments – und somit das aktive Asset-Management eines Objekts – liegen im Trend. In 46 Shopping-Centern bundesweit wird demnächst saniert, renoviert und modernisiert, schreibt das Kölner EHI Handelsforschungsinstitut in seinem Shopping-Report. Ein Großteil dieser Center wurde in den Neunzigerjahren oder zur Jahrtausendwende eröffnet und ist daher oftmals nicht mehr zeitgemäß. Ein Beispiel für ein solches Refurbishment ist das „Kröpeliner Tor Center“ (KTC) in der nördlichen Altstadt der Hansestadt Rostock. Mit seiner innerstädtischen Lage bietet es gute Voraussetzungen, Besucher anzuziehen. Neben den Einzelhandelsflächen bietet das KTC auch ein großes Fitnessstudio sowie etwa 1.000 Quadratmeter Bürofläche. 2017 entwickelten die Verantwortlichen ein Neuvermietungskonzept. Ein wichtiger Bestandteil war es, Anschlussverträge mit einigen namhaften Bestandsmietern auszuhandeln. Darüber hinaus siedelten sich neue Shops in den Bereichen Retail und Gastronomie an. Das Ziel dieser Umstrukturierung: Eine hohe Frequenz durch tägliche Laufkundschaft zu erreichen. Bei einem Refurbishment gilt es einiges zu beachten: Bei der Auswahl der Mieter sollte ein Asset-Manager auf einen ausgewogenen Mix aus bekannten Markenartiklern sowie individuellen Shop-Konzepten achten. Denn neben der Aufhübschung des Centers ist auch eine strenge Mieterauswahl essenziell. Im Idealfall ist jedes Geschäft mit Bedacht ausgewählt, sodass Besucher im Einkaufszentrum alles finden, was sie brauchen. Zudem sollten sich Besucher schnell zurechtfinden können. Daher wird bei Neuvermietungen insbesondere auch darauf geachtet, dass der Mieter in Bezug auf sein Angebot in das direkte Umfeld passt und so Cluster entstehen. Im KTC etwa wurde ein Sportartikelhändler durch einen Drogeriemarkt ersetzt, um im Untergeschoss das Thema Nahversorgung zu konzentrieren und zu stärken. Zusätzlich hat im KTC eine optische Aufwertung stattgefunden – darunter auch im wichtigen Foodcourt-Bereich. Einladende Essbereiche spielen eine wesentliche Rolle, um ein Einkaufszentrum erfolgreich zu betreiben. Dort können sich Besucher ausruhen und stärken, ehe sie ihren Einkaufsbummel fortsetzen. Für so manche ist das Gastronomieangebot sogar der Hauptgrund, um ein bestimmtes Shopping-Center aufzusuchen. Viele Einkaufszentren haben bezüglich des Essensangebots schon einiges im Angebot. Das gilt insbesondere dort, wo viele Büros in der Nähe sind. Derzeit ist eine stärkere Nachfrage nach „Social Drinking“ sowie „Casual Dining“ in Restaurants mit gehobener Küche und zwangloser Atmosphäre zu beobachten. Doch auch Schnellrestaurants und Geschäfte mit Süßigkeiten zum Mitnehmen finden nach wie vor ihre Kundschaft.

 

Eine hohe Aufenthaltsqualität und ein stets zeitgemäßes Ambiente sowie Hochwertigkeit und Sauberkeit sind weitere, eigentlich selbstverständliche Erfolgskriterien, die immer wieder kritisch überprüft werden müssen. Aktives Asset-Management ist somit essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit eines Shopping-Centers. Für ein erfolgreiches Investment genügt es nicht, ein Einkaufszentrum zu kaufen und dann nur zu verwalten oder gar sich selbst zu überlassen. Wer die Kundenfrequenz steigern will, muss bereit sein, neue Wege zu gehen, stets am Ball zu bleiben und auch Geld in die Hand nehmen.
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