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26. August 2022

Otto Group zieht Klimabilanz für den Onlinehandel

FAZIT: VERSAND IST BESSER ALS SEIN RUF
Laut Otto Group hat der Onlinehandel eine gute Klimabilanz. Foto: Otto Group

Es gibt viele Vorurteile gegenüber dem E-Commerce. Er sei umweltschädlich, der CO₂-Ausstoß hoch und der Energiebedarf enorm. Doch mehrere Studien haben gezeigt, dass die Klimabilanz des Onlinehandels besser ist als die von stationären Geschäften.

Schon 2015 gab die Otto Group eine Studie beim Deutschen Clean Tech Institute (DCTI) zur Umweltbelastung durch den E-Commerce in Auftrag. Das Ergebnis war für viele überraschend. Die Klimabilanz war günstiger als erwartet und der CO₂-Ausstoß im Vergleich zum stationären Handel in den meisten Modellversuchen sogar geringer. Dieses Fazit wurde durch eine Analyse von Experten der Universität St. Gallen bestätigt. Weitere Studien etwa durch das Umweltbundesamt (Dezember 2020) oder der E-Commerce-Plattform Gambio (November 2021) kamen zu ähnlichen Resultaten: „Online“ hat in der Ökobilanz gegenüber „offline“ Vorteile. Allerdings unterscheiden sich bei den Handelsarten die Stellen, an denen Belastungen für die Umwelt besonders auftreten. Das gibt Hinweise, wo diese weiter reduziert oder ganz vermieden werden können.

 

Letzte Meile ist knifflig

Emissionen – jenseits der Produktion der Waren – treten vor allem beim Transport auf. Bis der Fernseher, die Schuhe oder das T-Shirt aus dem Lager bei den Kunden zuhause sind, durchlaufen sie mehrere Stationen. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes ist beim Onlinehandel der CO₂-Ausstoß auf dem Weg vom Zentrallager bis zum Paketzentrum höher als bei der vergleichbaren Route der Ware vom Lager ins Geschäft. Allerdings können sich auf dem letzten Abschnitt zum Wohnort der Kunden, der so genannten letzten Meile, erhebliche Unterschiede ergeben. Fahren Kunden mit dem Auto zum Einkaufen in die Stadt, steigen die Emissionen je nach Strecke noch einmal an, während sie beim E-Commerce vergleichsweise niedrig sind. Das liegt daran, dass Paketzusteller viele Lieferungen in ihren Transportern verstauen können, was sehr viel effizienter ist als die individuelle Fahrt mit dem Pkw. Gehen die Kunden allerdings zu Fuß zum Geschäft oder nehmen das Fahrrad, kommen keine weiteren transportbedingten Emissionen hinzu – ein Vorteil für den stationären Handel. Insgesamt kommen alle Studien aber zum gleichen Ergebnis: Durch die effiziente Auslieferung auf der letzten Meile bleibt der CO₂-Ausstoß des E-Commerce niedriger als beim stationären Handel. Selbst wenn man die Retouren hinzuzählt.

Intelligente Tourenplanung

Um die transportbedingten Emissionen weiter zu minimieren und bis 2030 vollkommen zu vermeiden, arbeitet die Otto Group an verschiedenen Maßnahmen. Darunter die Umstellung der Auslieferung auf E-Mobilität. Paketboten werden vor allem in städtischen Bereichen mit umweltschonenderen Lastenrädern und E-Transportern unterwegs sein. Durch den Ausbau des Paketshop-Netzes von Hermes und die Einrichtung von Paketstationen, an denen Kunden rund um die Uhr ihre Lieferungen abholen können, verhindert das Unternehmen Mehrfachfahrten durch die Paketzusteller. Und Lösungen wie die Nachbarschaftszustellung oder die Wunschzustellung zu vereinbarten Zeiten verringern ebenfalls die Anzahl der Fahrten. Auch die intelligente Tourenplanung trägt zur Reduktion des Schadstoffausstoßes während der Auslieferung der Ware an die Verbraucher bei. Eine Software hilft den Zustellern, die schnellsten Routen während der Auslieferung zu finden, und warnt sie rechtzeitig vor Staus und zäh fließendem Verkehr. Der Einsatz des Tools hat schon jetzt dazu geführt, dass täglich zwölf bis 16 Tonnen transportbedingte CO₂-Emissionen eingespart werden.

Keine Klimatisierung nötig

Lagerhallen und Geschäfte brauchen Strom und müssen klimatisiert werden. Außerdem benötigt die IT-Infrastruktur Energie. Auch hier fallen also sowohl im E-Commerce als auch im stationären Handel Emissionen an. Allerdings ist die Energiebilanz der Offlinehändler laut Otto um einiges schlechter als beim Onlinehandel. Denn sie müssen ihre Verkaufsflächen beleuchten, beheizen oder im Sommer kühlen, was beim E-Commerce komplett entfällt.

 

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