DÜSSELDORFER ARCHITEKTURBÜRO-CHEF KARL SCHWITZKE ÜBER DAS DESIGN VON SHOPS, MULTISENSORIK UND DAS BAUEN DER ZUKUNFT
Karl Schwitzke, einer der beiden Chefs des gleichnamigen Designerbüros in Düsseldorf Foto: Thorsten Müller
Karl Schwitzke, Jahrgang 1955, zählt zu den erfolgreichen deutschen Store- und Center-Designern, ist gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Klaus seit mehr als einem Vierteljahrhundert Besitzer des gleichnamigen Architektenbüros und weltweit aktiv. Für die HI-HEUTE-Redaktion nahm er zu einigen aktuellen Stichworten Stellung.
Shopfassaden sind heute ...: wesentlich interessanter geworden. Früher gab der Vermieter, also das Shoppingcenter, die Shopfassaden sehr streng vor. Langsam setzt sich doch die Erkenntnis durch, dass ein Shoppingcenter durch die Vielfalt der unterschiedlichen Mieterfassaden bereichert wird. Die Pasing Arcaden sind ein gutes Beispiel dafür. Multisensorik in Centern wird ...: sicherlich noch einen größeren Stellenwert bekommen. Das visuelle Erscheinungsbild eines Centers kann durch eine bewusste atmosphärische Gestaltung mittels Licht, Ton und Düften unterstützt werden. Auch die haptische Qualität spielt zunehmend eine wichtige Rolle, um ein Center erlebnisreicher zu machen. Zur Digitalisierung eines Einkaufszentrums gehört nicht nur ...: ne App und W-LAN. Die Gastronomie in deutschen Centern ist...: – gelinde gesagt – ausbaufähig. In diesem Bereich sind wir weit hinter dem internationalen Standard zurück. Wir haben viel zu wenig davon – quantitativ und qualitativ – und müssen noch viel, viel besser werden. Gastronomie ist ein sehr wichtiger Umsatztreiber für ein Center, den man räumlich auch sicherlich deutlich besser organisieren kann als mit einem Food-Court. Die USA hat diesbezüglich gegenüber Deutschland ...: klar die Nase vorn. Das gilt für den gesamten Foodbereich. Nicht nur Restaurants, sondern auch die Supermärkte haben eine irre Entwicklung genommen und die Gastronomie hat viele erfolgreiche Ketten in jedem Preissegment hervorgebracht. 3D-Planung wird ...: sich weiter durchsetzen, denn sie bringt enorme Vorteile mit sich. Wir haben unser Büro in Krakau schon komplett auf Revit umgestellt. Mit dem BIM (Building Information Modeling) Verfahren, in dem alle beteiligten Planer am selben Plan arbeiten, sind wir ca. 30% effizienter geworden, sparen enorm viel Zeit in der Abstimmung und vermeiden Fehler. Das Bauen in der Zukunft ...: wird sicher auch über die 3-Planung deutlich optimiert und effizienter werden. Wir werden durch den Technologie-Fortschritt noch einmal ganz andere Möglichkeiten erhalten, mit der Architektur umzugehen. Ein modernes Designbüro muss heutzutage ...: ganzheitlich denken und arbeiten. Bei großen Gestaltungsaufträgen geht es immer mehr darum, ein Gesamterlebnis zu gestalten. Das umfasst das Gebäude, die Innenarchitektur, die Grafik und schließt selbst die Website mit ein. Das Design eines Ladens hat die Aufgabe ...: das Produkt optimal zu präsentieren und die Kunden mit einer tollen Markenstory zu begeistern. Form folgt noch immer der Funktion, aber ...: sie hat auch eine emotionale Aufgabe. Gerade dadurch wird gestalterische Umsetzung vielseitig und spannend.
Mein Architekten-Vorbild ist noch immer ...: Ettore Sottsass, mit dem ich in meiner Zeit als Markendesigner bei Esprit fünf Jahre zusammengearbeitet habe. Mit seiner ganzheitlichen Arbeitsweise war er damals ein äußerst wichtiger Partner beim Aufbau der heutigen Lifestyle-Marke. Die besten Anregungen für unser Design holen wir uns ...: auf Reisen und durch Gespräche mit unseren Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen. Das gelungensten Designbeispiele in internationalen Centern ist für mich ...: Apple, weil das Unternehmen seine Produktphilosophie perfekt in seine Ladengestaltung übertragen hat. Die größte Herausforderung für unseren Berufsstand wird ...: im Zusammenhang mit unserer gesellschaftlichen und demografische Entwicklung das Ersetzen der stark in die Jahre gekommenen und unattraktiv gewordenen großen Baukörper sein. Viele davon sind ja nach dem Krieg entstanden und stellen heute in den Innenstädten echte Schandflecke dar. Auch zahlreiche Shopping Center gehören inzwischen dazu. Stationärer Handel muss ...: sich wieder komplett auf den Kunden ausrichten, ihm ein echtes Erlebnis und eine angenehme, interessante Zeit mit anderen Menschen bieten als Gegengewicht zum Internet. Das Design von Warenhäusern ...: muss sich in Deutschland gewaltig verbessern, damit es wieder attraktiv für Kunden wird. Mit dem Standard-Angebot und der Optik der vergangenen Jahrzehnte wird das sicher nicht gelingen. Wir haben hierzulande einfach einen zu großen Investitionsstau, der für die Negativentwicklung einer der wichtigsten Gründe ist. Im Ausland gibt es ja viele gute Beispiele, dass Warenhäuser durchaus ihre Berechtigung haben und mitunter sehr erfolgreich sein können. In den USA zum Beispiel erleben wir ja derzeit ein richtiges Revival der Warenhäuser. Ein optimal gestaltetes Shopping Center wäre für mich eines ...: , das mir als Besucher eine gute Zeit vermittelt. Als europäischer Wettbewerber muss die deutsche Handelsimmobilienbranche ...: emotionaler arbeiten. Sie denkt überwiegend pragmatisch, aber noch immer zu wenig über den Kunden nach. Das muss insgesamt kreativer und erlebnisorientierter werden. Meine größter Wunsch für dieses Jahr wäre ...: beruflich gesehen, dass wir unser neues Büro in UK an den Start bringen. Meine Lieblingsstädte ...: sind in Deutschland Hamburg mit seiner einmaligen Atmosphäre, in Europa London und außerhalb unseres Kontinents New York. Meine größte unternehmerische Leistung war bislang ...: sicher meinen gutbezahlten Job bei Esprit aufzugeben und meine Firma zu gründen. Das macht man nur, wenn man jung ist, da sieht man weniger die Risiken, sondern ausschließlich die Chancen. Talent...: müssen junge Menschen erst mal bei sich erkennen. Das fällt in unserem Schulsystem, das sehr auf das Beheben von Schwächen fokussiert ist, leider sehr schwer. Deshalb finde ich es bemerkenswert, wenn Kinder ihre besonderen Begabungen nicht nur selbst herausfinden, sondern dann auch konsequent weiterverfolgen.
Der „Supermarkt des Jahres“ zählt zu den renommiertesten Wettbewerben der Lebensmittelbranche und wird vom Lebensmittel Praxis-Verlag in Kooperation mit dem Food-Magazin „essen & trinken“ ausgerichtet. Der Branchen-Award geht in diesem Jahr gleich an drei Super- und Verbrauchermärkte aus dem genossenschaftlichen EDEKA-Verbund: Siegreich waren das E Center Cramer aus Langenhagen (Niedersachsen),...
Der Umsatz im britischen Einzelhandel hat sich im März überraschend nicht verändert. Im Monatsvergleich stagnierten die Erlöse, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Bereits im Vormonat haben sich die Umsätze kaum verändert. Im
Februar waren die...
Die Immobilie, in dem sich das zur KaDeWe Group gehörende Münchner Luxuskaufhaus Oberpollinger befindet, könnte schon bald neue Eigentümer haben. Nachdem die thailändische Central Group bereits die Immobilie des KaDeWe Berlin vollständig von der insolventen Signa Prime Selection übernommen hat, soll nun auch das Haus der Münchener Oberpollinger veräußert werden....
Der Hamburger Schuhhändler Görtz wird laut Berichten der Textilwirtschaft seine bisherige Zentrale in der Spitalerstraße verlassen und Ende April an einen neuen, kleineren Standort umziehen. Die neue Zentrale soll sich wenige Minuten entfernt in der Brandswiete befinden, wo künftig rund 50 verbliebene Mitarbeitende unterkommen werden. Grund sei die Verkleinerung des...
Die Immobilien-Eigentumsgesellschaft James Cloppenburg Real Estate (JC Real Estate) hat ihr Dienstleistungsangebot in eine neue Gesellschaft namens Midstad übertragen. Diese managt rund 60 Immobilien in Deutschland, Belgien, Holland und Österreich mit knapp 600.000 qm managt. Neben dem Asset- und Property-Management übernimmt die neue Gesellschaft auch die Projektentwicklung von P&C-Standorten: Aktuell...
Esprit scheint bei Verhandlungen mit einer potenziellen Investorin vorangekommen zu sein. Der Bekleidungsanbieter habe eine nicht rechtsverbindliche Absichtserklärung mit der potenziellen Investorin abgeschlossen, teilte Esprit am Mittwochabend nach Börsenschluss mit. Teil der Absichtserklärung sei die Gründung einer Zweckgesellschaft, um das Europageschäft der Gruppe zu verwalten und zu betreiben, an der...
Die FCR Immobilien AG hat nach vorläufigen Zahlen das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen und damit ihre nachhaltig profitable Unternehmensentwicklung weiter fortgesetzt. So erwirtschaftete FCR einen Gesamtumsatz von 56,6 Millionen Euro (Vorjahr 35,9 Millionen Euro). Dies entspricht einem Plus von 58 %. Auf Verkaufserlöse entfielen dabei 18,3 Millionen Euro (Vorjahr 0,9...
Bei den 19. SEE Real Estate Awards in Bukarest wurde Kaufland zum wiederholten Male für seine erfolgreiche Arbeit und den anhaltenden europäischen Expansionskurs ausgezeichnet. Die Awards honorierten herausragende Projekte, Unternehmen und Personen in Süd-Ost-Europa. Als Partner für Neubauten oder Revitalisierung in allen Handelslagen gewann Kaufland zum zweiten Mal in Folge...
Edeka Rhein-Ruhr hat das erste Obergeschoss des Westring-Centers in Wesseling bei Köln an den Modepark Röther vermietet. Nach dem Umbau wird dieser dort voraussichtlich im Februar des kommendes Jahres auf über 4.000 qm eröffnen. Edeka hatte die langjährige, zweigeschossige Marktkauf-Filiale im Jahr 2022 umgebaut. Im Erdgeschoss betreibt die Kaufmannsfamilie Hein...
Jeder zweite Nutzer von Händlerapps kauft, wie die Lebensmittelzeitung berichtet, nicht nur häufiger, sondern auch mehr ein. Dies ist das Ergebnis eine Studie der Unternehmensberatung Simon Kucher. Rund die Hälfte folgt den Vorschlägen der Apps, bei Rabatten sind es sogar 69 Prozent. Am beliebtesten sind die Apps von Amazon (65...
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