MARC BLUM VON DER ECE ÜBER IDEALE WEGESTRUKTUREN IN HANDELSIMMOBILIEN, STORYTELLING IN DER ARCHITEKTUR UND DIE BESONDERHEITEN OFFENER MALLS.
Marc Blum ist als Director des Bereiches Creative Design verantwortlich für das Design und die Produktdefinition für alle ECE. Foto: ECE
Marc Blum ist Director Creative Design bei der ECE. "Handelsimmobilien Heute" erklärte der Architekt, wie sich Frequenzen kontrolliert durch Gebäude lenken lassen und was das für eine moderne Architektur von Shopping-Centern bedeutet. Es geht um Customer Journey und gekonntes Storytelling als Teil einer modernen Baukultur.
Die Frequenzen entscheiden bei jeder Handelsimmobilie darüber, ob sie wirtschaftlich erfolgreich ist. Wie lassen sich die Kundenströme in einem Objekt ideal lenken?Marc Blum: Wichtig ist erstmal ein Produkt zu schaffen, welches vom Kunden als relevant, einladend und spannend empfunden wird – ein Ort, an dem sich der Kunde wohlfühlt und er sich emotional angesprochen fühlt. Das positive Empfinden sollte schon ganz früh bei der Customer Journey anfangen – das geht vom Internetauftritt über die Center-App, den Mietern, der Gastronomie bis zu einer klaren und übersichtlichen Organisation der Laufwege innerhalb des Projekts. Wir schauen uns die Lage der Rolltreppen, die genaue Lage der Parkgaragen, Eingänge, die Einbindung in die natürlichen Laufwege der Stadt schon sehr genau an, um die Frequenzen zu optimieren.
Das ist auch ein gutes Argument in der Vermietung.Marc Blum: Ja, es ist uns sehr wichtig, dass nicht nur einige ausgewählte Geschäfte hohe Frequenzen vorfinden, sondern alle Mieter eine Top-Lage im Center bekommen. Die Räume, die wir schaffen, sollen spannend und interessant sein – und eine sehr gute Orientierung im Center gewährleisten. Wir versuchen komplizierte Seitenarme oder unübersichtliche Mallarme zu vermeiden, um hohe Frequenzen im gesamten Center zu gewährleisten.
Die Zeiten der Monostruktur bei Shopping-Centern sind vorbei. Stellt das die Architekten auch vor die Herausforderung, sich immer neue Ideen für die Wegeführung zu überlegen?Marc Blum: Wir schauen uns die Städte immer genau an und überlegen uns, was für Menschen unsere geplanten Objekte anziehen werden und dort ihre Freizeit verbringen möchten. Wir möchten als relevante Alternative zu anderen Freizeitaktivitäten gesehen werden. Unsere Orte sind Treffpunkte und wichtige Plätze für viele Menschen, um zu kommunizieren und sich auszutauschen. Wir vernetzen daher unsere Wege mit denen der Stadt. Wir versuchen natürliche, erlernte Laufwege aufzunehmen, um die maximale Frequenz im Center zu erreichen. Die Anforderungen an die Architektur – innen wie auch außen – sind heute sehr hoch. Die Architektur muss sich gut ins Stadtbild integrieren und die Produktidee reflektieren. Die Innenarchitektur soll Wohlfühlcharakter haben und inspirieren.
Wie lassen sich diese verschiedenen Aspekte miteinander in Einklang bringen?Marc Blum: Es kommt hier sehr stark auf die Größe und die Komplexität des Objektes an. Im Milaneo in Stuttgart zum Beispiel haben wir es durch das Einbringen verschiedener Themen gemacht. Stuttgart ist eine sehr urbane, moderne Stadt mit viel Natur. Das spiegelt sich auch in den architektonischen Themen der Mall wieder: Natur, Urban und Modern. Das ist die große emotionsgeladene Story, die wir mit dem Milaneo erzählen wollen. So gibt es eine Customer Journey durch das Gebäude. Wir erreichen eine klare Orientierung durch Storytelling, gute Mallführung und eine klare Beschilderung.
Die drei Themenbereich gliedern sich in verschiedene Gebäudeteile: Was war nötig, um sie für den Kunden sicht- und nachvollziehbar zu einem Objekt zu vereinen?Marc Blum: Hier haben wir freie Strukturen geschaffen, in denen die Logik eines funktionierenden Handelskonzeptes immer noch integriert ist. Das haben wir durch den kontinuierlichen Fluss im Untergeschoss und im ersten Obergeschoss erreicht, wobei es nur Unterbrechungen im Erdgeschoss gibt. So haben wir die Idee der Quartiersentwicklung umgesetzt und trotzdem hohe Frequenzen für alle Geschäfte.Offene Malls bergen eine besondere Herausforderung, wenn es darum geht Frequenzen zu steuern. Wie geht man in der Architektur damit um?Marc Blum: Die Frequenzen zu lenken, ist hier wirklich schwer, aber nicht unmöglich. Ich denke auch, dass offene Strukturen und geschlossene Malls je nach Ort und Aufgabe Bedeutung haben können. Es sehr gute Beispiele wie das Main-Taunus-Zentrum oder das Liverpool ONE, wo die Steuerung der Frequenzen sehr gut gelöst wurde. Oft funktionieren offene Center sehr gut, weil die Menschen ohne jede Barriere in das Gebäude hineinlaufen, als würden sie weiter durch die Stadt gehen. Sie werden durch keine Türen, Barrieren oder Höhenunterschiede davon abgehalten. Die großen Menschenmassen werden dort einfach reingezogen und genießen praktisch noch mehr Stadt.
Ein gutes Beispiel aus Deutschland wäre der Marstall in Ludwigsburg?Marc Blum: Ja. Wenn Sie sich den Marstall ansehen, dann taucht dort die Einkaufsstraße in die Mallstruktur ein. Wir haben mit der großen Freitreppe und einer sehr hohen Eingangslobby einen Verbindungsraum zwischen der Innenstadt und unserem Objekt geschaffen. Außen gibt es Gastronomie und Sitzmöglichkeiten. Das Center ist sehr extrovertiert, um zu zeigen, dass wir ein Teil der Stadt sind.
Für rund 70 Prozent der Verbraucher (in englischsprachigen Ländern) ist es wichtig, die „richtigen“ Marken zu kaufen, aber nur 13 Prozent lassen sich als „Fans“ einstufen. Das ergab die Studie „The Science Of Loyalty“ von Intuit, Anbieter unter anderem des E-Mail-Dienstes Mailchimp. 49 Prozent nennen Empfehlungen als Grund für Wiederholungskäufe,...
Der deutsche Bundesgerichtshof (BGH) hat sich im Rechtsstreit des Bundeskartellamts mit Amazon an die Seite der Wettbewerbshütenden gestellt. Damit wird der Weg für die Bonner Behörde frei, den Online-Riesen künftig härter in die Mangel zu nehmen und im nächsten Schritt möglicherweise auch bestimmte Geschäftspraktiken zu verbieten.Das Bundeskartellamt hatte Amazon 2022...
Hybrides Arbeiten ermöglicht es Unternehmen, den Energieverbrauch um ein Fünftel zu senken, da große Büroflächen im Stadtzentrum durch kleinere, energieeffizientere Räume, einschließlich flexibler Arbeitsbereiche, ersetzt werden. IWG, der weltweit größte Anbieter von Lösungen für hybrides Arbeiten mit Marken wie Spaces und Regus, befragte mehr als 500 Führungskräfte und Facility Manager...
Im denkmalgeschützten Rathausgebäude von Graz eröffnete DOUGLAS jetzt seinen ersten Luxus-Flagship-Store. Kundinnen und Kunden erwartet ab sofort ein umfangreiches und luxuriöses Produktportfolio sowie individuelle Services auf zwei Etagen mit insgesamt 276 Quadratmetern. Die Innenausstattung folgt einem stringenten, ästhetischen Schema, das abwechslungsreiche Produktinszenierungen und Servicepoints zu einem einladenden und funktionalen Retail-Konzept...
Der britische Handelskonzern JD Sports Fashion Plc will seine Präsenz in den USA durch die Übernahme des Sportartikelanbieters Hibbett Inc. kräftig ausbauen. Am gestrigen Dienstag verkündete der Konzern, dass er eine bindende Vereinbarung zum Erwerb sämtlicher ausstehender Aktien von Hibbett geschlossen habe. JD Sports bietet den bestehenden Anteilseignern demnach 87,50...
Wer online ein T-Shirt bestellt und es dann wieder zurückschickt, muss oft damit rechnen, dass es vernichtet wird – darunter leidet die Umwelt. Damit soll nun Schluss sein. Das EU-Parlament hat für eine Regelung gestimmt,
wonach unverkaufte Kleidung nicht mehr vernichtet werden darf. Auch
unverkaufte Elektroartikel sollen nicht mehr zerstört...
Der irische Textildiscounter Primark ist in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 auf Wachstumskurs geblieben. Die Handelskette erzielte ein Umsatzplus und konnte ihren Gewinn deutlich verbessern. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den der Mutterkonzern Associated British Foods Plc (ABF) unlängst veröffentlichte.In den 24 Wochen vor dem 2. März belief...
Die IPREA GmbH aus Berlin führte erfolgreich eine Off-Market-Immobilientransaktion in Berlin durch. Das 1912 erbaute denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus in Berlin Spandau wurde von einem Family Office an einen privaten Eigentümer verkauft. Die Liegenschaft befindet sich in exponierter Lage gegenüber den Spandau Arcaden. Diese besondere Lage und die Zentralität bietet...
Die Handelskette Intersport Voswinkel hat nach einem Komplettumbau in Kassel wieder ihre Türen geöffnet. Der umgebaute Laden, der mit der Umflaggung des Geschäfts von Sport Voswinkel in Intersport Voswinkel einhergeht, wurde kürzlich eröffnet.Nach dem Komplettumbau der über 900 Quadratmeter großen Fläche für um die 400.000 Euro erstrahlt die Filiale im...
22 Prozent der mittelständischen Unternehmen fördern aktiv ihre Widerstandskraft gegen Krisen – indem sie Kunden und Personal langfristig halten, IT-Systeme sicher machen oder Rücklagen bilden und sich gegen Ausfälle versichern. 33 Prozent bleiben untätig oder wägen noch geeignete Maßnahmen ab (45 Prozent). Das schreibt die R+V Versicherung aufgrund einer Umfrage...
Die Schum EuroShop GmbH & Co. KG mietete rund 340 qm Fläche in der Leipziger Straße in Halle (Saale) über das Leipziger Retail-Team von BNP Paribas Real Estate. Das Unternehmen hat die Flächen bereits bezogen. Vormieter war Camp David/Soccx. Als national wie international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in...
Der Ku`Damm in Berlin bestätigt wieder einmal, dass Luxus-Marken auch Luxus-Marken anziehen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten sind die Kollektionen von LORO PIANA auf einer Verkaufsfläche von 280 qm in einem denkmalgeschützten eleganten weißen Jugendstil-Eck-Gebäude, angelehnt an den Klassizismus aus der Gründerzeit, erlebbar.Die Vermietung wurde begleitet von Jones Lang LaSalle.
HANDELSIMMOBILIEN HEUTE (HIH) ist ein Nachrichten- und Serviceportal für die gesamte Handelsimmobilienbranche in Zusammenarbeit mit renommierten Verbänden und Instituten.