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01. Juni 2023

Die bestmögliche Wertschöpfung erzielen

HI HEUTE-INTERVIEW MIT JOHAN CASPAR BERGENTHAL, CEO VON KLÉPIERRE DEUTSCHLAND, NIEDERLANDE UND DER TÜRKEI
Klépierre-Chef Johan Caspar Bergenthal. Foto: Klépierre

Klépierre ist ein erfolgreicher internationaler Manager von Shopping Centern, der seit vielen Jahren auch in Deutschland seine Expertise unter Beweis gestellt hat. Immer geht es dabei um bestmögliche Wertschöpfung für den Eigentümer, aber auch für Mieter und Kunden. HI HEUTE sprach dazu mit CEO Johan Caspar Bergenthal.

 

HI HEUTE: Wenn Sie von optimaler Wertschöpfung sprechen, worauf achten Sie da besonders?

Johan Caspar Bergenthal: Nach wie vor ist ein guter Mieter- und Branchen-Mix die Grundlage für eine erfolgreiche Positionierung. Dieser führt zu einer relevanten Wahrnehmung bei den Konsumenten. Mit dem ausgewogenen Mix legt man auch den Grundstein für den Destinationseffekt. Diesen Baustein unserer Strategie nennen wir „Retail First“. Heutzutage geht es jedoch noch weit über das Shopping-Angebot hinaus. Hier punkten wir nun seit Jahren mit unserem SHOP.MEET.CONNECT Konzept, welches physische und digitale Erlebbarkeit herausstellt und unsere Destinationen in Orte der Begegnung umwandelt, in welchen der Konsument in der Interkation mit unseren Mietpartnern im Mittelpunkt steht.

HI HEUTE: Wie schaffen Sie es, obwohl die Assetklasse Shopping Center generell nicht mehr so hohe Gewinne abwirft wie einst, Investoren für neue Projekte oder große Revitalisierungen zu begeistern?

Johan Caspar Bergenthal: Über die letzten Jahre haben wir auf nationaler Ebene deutlich bewiesen, wie man auch schwierige Situationen an eigentlich gut gewählten Standorten meistern kann und mit dem richtigen Konzept sogar erfolgreicher im Markt positionieren kann, als es der ursprüngliche Entwickler im Stande war zu erreichen. Das aufgebaute Know-How ist für derartige Transformationen ist ein besonderes Gut, welches wir über die letzten Jahre aufgebaut haben. Wir beweisen immer wieder, wie umsetzungsstark und ausdauernd wir vorgehen, bei einem hohen Maß finanzieller Disziplin. Mit dem ganzheitlichen Ansatz, den wir verfolgen, kommt man noch immer auf ansprechende Renditen.

Wie digital sollten oder müssen Shopping Center in Zukunft sein und wo liegen für Sie die Grenzen?

Johan Caspar Bergenthal: Die digitalen Grenzen legen nicht wir fest, sondern der technische Fortschritt und was auch immer in der Interaktion zwischen Mietpartnern und Besuchern förderlich ist. Loyalty Programm, Instagram, Facebook oder TikTok. Wir versuchen die Präsenz unserer Standorte stets auch digital weiter auszubauen und den Kunden überall abzuholen, unabhängig an welchem Ort er sich auch gerade befinden mag. Aktives Content- Management und digitales Storytelling animieren zum nächsten Besuch. In Kombination mit der Omnichannel Strategie unserer Mietpartner entsteht so ein Hub, in welchem digitale und physische Grenzen verwischen. In unserer Strategie nennen wir diesen Baustein „Let´s play“.

HI HEUTE: ESG wird immer wichtiger. Was tun Sie und Ihre Mieter, um den vielfältigen Aufgaben und Auflagen im Bereich Nachhaltigkeit gerecht zu werden?

Johan Caspar Bergenthal: Kein anderes Unternehmen hat sich diesen Kriterien so unnachgiebig verschrieben wie Klépierre. Dieses Jahr sind wir zum dritten Mal in Folge zur weltweiten Nummer 1 unserer Branche von GRESB gekürt worden. Ein weiterer Erfolg neben dem erneuten Erreichen der CDP A-List und dem MSCI „AAA“ Rating. Kein anderes Unternehmen agiert nachhaltiger. Und dies schließt auch durch uns gemanagte Shopping Center mit ein. Im Vergleich zum Durchschnitt unserer Industrie, welcher 79von100 Punkten erreicht, erzielen wir 98 von100 Punkten. Im Besonderen wird hier unsere Effizienz des Gebäudemanagement hervorgehoben. 45% Prozent Energieeinsparung und 85% Reduktion des CO2 Fußabdruckes unserer Shopping Center sprechen hier eine Sprache für sich. In den Bereichen S und G erreichen wir 100 Punkte. Diese Säule unserer Strategie trägt den Namen „Act For Good“.

HI HEUTE: Kommen für Sie aufgrund der schwierigen Situation im stationären Einzelhandel zukünftig neben Shopping-, Gastronomie- und Serviceangeboten auch andere Nutzungsarten, wie Wohnen, Büros, Hotel, Gesundheit/Pflege/ Fitness etc., infrage, und wenn ja, welche besonders?

Johan Caspar Bergenthal: Wir sind ohnehin, unabhängig von aktuellen Krisen, in einer längst eingesetzten Transformation. Handel bleibt jedoch das Kernelement unserer Immobilien. Dieser muss in Zukunft jedoch mit weiteren Nutzungen angereichert werden. Es ist für uns nicht neu, Büro-, Fitness- und Praxisflächen in unseren Objekten zu etablieren. Formate wie Hotels und Microappartments untersuchen wir an einigen Standorten ebenfalls.

HI HEUTE: Was würden Sie rückblickend als größte Erfolge bezeichnen, für die Ihr Unternehmen in Deutschland verantwortlich zeichnet?

Johan Caspar Bergenthal: Ich halte nach wie vor das Re-Development der Centrum Galerie Dresden für das Leuchtturmprojekt unserer Gruppe in Deutschland. Ein Center dieser Größenordnung nur drei Jahre nach Eröffnung so signifikant und nachhaltig zu drehen, gab es bis heute kein zweites Mal in Deutschland. Dass dies ein nachhaltiger Erfolg ist, ließ sich in den folgenden Jahren an den weiteren Vermietungserfolgen wie der Ansiedlung von Flagship-Stores von Marken wie ZARA oder JD Sports erkennen. Die Positionierung als junge, urbane Einkaufsattraktion ist deutlich ablesbar und wird seit Jahren erfolgreich und konsequent verfolgt.

HI HEUTE: Worauf kommt es Ihnen beim Management besonders an, und wodurch unterscheiden Sie sich möglicherweise von Ihren Wettbewerbern?

Johan Caspar Bergenthal: Unser anspruchsvolles Asset Management ruht auf vier Grundpfeilern, die wir stringent umsetzen. Retail First: Wir wollen die Mieter, die für unser Center und den Endkonsumenten relevant sind. Clubstore: Der Besuch in unseren Centern soll einem ein komfortables Gefühl vermitteln. Let´s play: weitreichendes, individualisiertes Erlebnis-Marketing für jeden Standort. Act for Good: Alles was wir tun, muss dem Nachhaltigkeitsprinzip unterliegen. Nicht umsonst werden wir als die aktuelle, weltweite Nummer Eins bei GRESB für CSR geführt.

 

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