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16. Oktober 2024

„Investieren in strategisch wichtige Standorte, um schnell auf Nachfrage reagieren zu können“

EXKLUSIV-INTERVIEW MIT SÖNKE KEWITZ, DEUTSCHLAND-CHEF VON P3 LOGISTIC PARKS
Sönke Kewitz, Deutschland-Chef von P3 Logistic Parks
Foto: P3

P3 hat sich in den letzten Jahren auch in Deutschland als Eigentümer und Entwickler großer Logistikimmobilien erfolgreich entwickelt. Diese besitzen europaweit inzwischen über 8,9 Millionen Quadratmeter vermietbarer Fläche. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist das Unternehmen am Markt und inzwischen in elf Ländern aktiv. Inhaltlich geht es schwerpunktmäßig darum, Kunden aus unterschiedlichsten Branchen von der Standortwahl über die Genehmigung, Beschaffung und Konstruktion der Logistikimmobilien hinaus bis zum Property Management zu unterstützen. HI HEUTE-Chefredakteur Thorsten Müller sprach unlängst mit Deutschland-Chef Sönke Kewitz über den jüngsten EXPO-Auftritt des Unternehmens, neue Entwicklungen und Herausforderungen.

HI HEUTE: Sie waren auf der EXPO REAL erneut mit einem großem Stand vertreten. Welche Bedeutung hatte die Messe in diesem Jahr für Sie?

Sönke Kewitz: Wir sehen die EXPO REAL als eine ausgezeichnete Plattform, um die aktuelle Stimmung und den Ausblick der verschiedenen Marktteilnehmer, einschließlich unserer Mitbewerber, zu erfassen. Das hat sie auch diesmal wieder ermöglicht. Auch konnten wir hier ein für uns sehr wichtiges Thema intensiv diskutieren – die Preiseinigkeit bei An- und Verkäufen. Wir beobachten, dass viele Portfolios auf den Markt gebracht, aber später wieder zurückgezogen wurden. Dies deutet auf eine Diskrepanz zwischen den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern hin. Unser Ziel ist es, die aktuellen Anforderungen und Erwartungen in diesem Bereich besser zu verstehen und mögliche Lösungsansätze zu erörtern.

Darüber hinaus möchten wir die generellen Preisvorstellungen im Markt sondieren. In einem sich verändernden wirtschaftlichen Umfeld ist es entscheidend, ein klares Bild davon zu haben, wie verschiedene Akteure die Wertentwicklung von Immobilien einschätzen.

HI HEUTE: Auf der Messe ging es stark um Zukunfts- und Transformationsthemen der Immobilienbranche. Welche zentralen Herausforderungen und Chancen sehen Sie für P3 in den kommenden Jahren?

Sönke Kewitz: Eine zentrale Aufgabe wird es sein, unsere Immobilien „ready for the future“ zu machen und sie an die sich wandelnden Anforderungen des Marktes und der Gesellschaft anzupassen. Ein Schlüsselaspekt dabei ist, unsere Objekte energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dies ist nicht nur aus Umweltschutzgründen wichtig, sondern auch um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Smart Readiness unserer Immobilien. Wir arbeiten daran, unsere Gebäude mit modernster Technologie auszustatten, die es ermöglicht, Verbräuche tagesaktuell abzulesen und zu optimieren. Dies kann nicht nur die Energieeffizienz verbessern, sondern auch ein proaktives Facility Management ermöglichen und die Attraktivität unserer Immobilien für Mieter erhöhen.

Diese Transformationen bieten uns die Chance, uns als zukunftsorientiertes Unternehmen zu positionieren, das nachhaltige und intelligente Immobilienlösungen anbietet. Wir sehen es als Gelegenheit, unsere Marktposition zu stärken und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Immobilienbranche zu leisten.

HI HEUTE: Aktuelle Studien prognostizieren einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Logistikimmobilien ab 2025, während viele Unternehmen ihre Expansionspläne derzeit zurückstellen. Wie bereitet sich P3 auf diese möglicherweise verzögerte, aber potenziell starke Nachfrage vor?

Sönke Kewitz: Zunächst setzen wir einen starken Fokus auf den Ausbau unserer Landbank. Wir investieren aktiv in den Erwerb von Grundstücken, insbesondere an strategisch wichtigen Standorten. Dies ermöglicht es uns, flexibel und schnell auf die erwartete Nachfragesteigerung reagieren zu können, sobald der Markt anzieht.

Bei der Auswahl dieser Grundstücke konzentrieren wir uns vorrangig auf A- und B-Standorte, also stadtnahe Lagen. Diese Standorte versprechen nicht nur eine hohe Nachfrage, sondern bieten auch optimale Voraussetzungen für effiziente Logistiklösungen der Zukunft, insbesondere im Hinblick auf die wachsende Bedeutung der Last-Mile-Logistik.

Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Strategie ist die Flexibilität in der Gebäudegröße. Wir planen, Objekte ab einer Größe von 20.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche (GLA) zu entwickeln. Diese Größenordnung ermöglicht es uns, sowohl die Bedürfnisse großer Logistikanbieter als auch die Anforderungen mittelständischer Unternehmen zu erfüllen.

So können wir sicherstellen, dass P3 optimal positioniert ist, um von der erwarteten Nachfragesteigerung zu profitieren.

HI HEUTE: ESG-Kriterien und Energieeffizienz gewinnen in der Branche zunehmend an Bedeutung. Wie passt P3 seine Entwicklungsstrategie an diese neuen Anforderungen an?

Sönke Kewitz: Ein zentraler Fokus liegt auf der Steigerung erneuerbarer Energien, mit dem ambitionierten Ziel, die Kapazität für erneuerbare Energien vor Ort bis 2027 auf 100 MWp zu erhöhen. Gleichzeitig arbeiten wir an der Verbesserung der Energieeffizienz unserer Anlagen durch die Integration nachhaltiger Technologien.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind grüne Gebäudezertifizierungen, wobei wir das Ziel anstreben, mindestens 75 Prozent unseres Portfolios mit BREEAM „Exzellent“ oder höher zu zertifizieren. Zur Unterstützung dieser Bemühungen hat P3 ein zentrales ESG-Datensystem eingeführt, um Kohlenstoff-, Energie- und Gebäudedaten effektiv zu erfassen und zu analysieren. Darüber hinaus werden alle neuen Lagerhallen von P3 „solar-ready“ gebaut, um die spätere Installation von Photovoltaikanlagen zu erleichtern. Außerdem haben wir strenge technische Standards für Solarprojekte, Elektrofahrzeuge und Wasserstoff eingeführt, um Qualität und Konsistenz in allen Projekten gewährleisten zu können.

HI HEUTE: Angesichts der kürzlich eingeführten erweiterten Grenzkontrollen an deutschen Grenzen: Welche Auswirkungen erwarten Sie für P3 und welche Strategien entwickeln Sie, um mögliche Verzögerungen oder Unterbrechungen in der Lieferkette zu minimieren?

Sönke Kewitz: Bezüglich der erweiterten Grenzkontrollen erwarten wir derzeit keine signifikanten Auswirkungen auf unser Geschäft. Als Entwickler und Vermieter von Logistikimmobilien sind wir nicht direkt in den Warenverkehr oder die Lieferketten unserer Kunden involviert. Unsere Rolle besteht darin, hochwertige und effiziente Logistikflächen zur Verfügung zu stellen, die es unseren Mietern ermöglichen, ihre Geschäfte optimal zu betreiben. Die Grenzkontrollen betreffen in erster Linie den Personen- und Warenverkehr. Aber aufgrund der zentralen Lage Deutschlands in Europa werden die Auswirkungen voraussichtlich begrenzt sein. Zwar kann es zu Verzögerungen im Personen- und Warenverkehr kommen, doch bleibt Deutschland in den meisten Fällen ein unverzichtbarer Knotenpunkt für den europäischen Verkehr.

Dennoch beobachten wir die Situation natürlich aufmerksam und stehen in engem Kontakt mit unseren Mietern. Sollten sich wider Erwarten doch Auswirkungen auf die Nachfrage nach Logistikimmobilien oder auf spezifische Anforderungen unserer Kunden ergeben, sind wir bereit, flexibel darauf zu reagieren.

Weitere Informationen zu P3: www.p3parks.com

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