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19. August 2024

Meilenstein: Berliner Restaurant akzeptiert Zahlung per Bitcoin

INNOVATIVES SYSTEM BRINGT FRISCHEN WIND IN DIE GASTRO-SZENE
Sebastian Frank akzeptiert in seinem Restaurant die Zahlung per Bitcoin.
Foto: Restaurant Horváth

Das Restaurant Horváth in Berlin markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Gastronomieszene. Ab sofort akzeptiert es als erstes Zwei-Sterne-Restaurant in Deutschland Bitcoin als Zahlungsmittel.

Mit dieser wegweisenden Entscheidung demonstriert das Restaurant Horváth, wie man den Gästen ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Erlebnis bieten kann. Der Sternekoch Sebastian Frank ist seit 2010 als Küchenchef im Horváth in Berlin-Kreuzberg tätig und hat sich über die Jahre hinweg einen Namen mit seiner emanzipierten Gemüseküche gemacht. Seit 2014 leitet er gemeinsam mit seiner Frau Jeannine Frank das inhabergeführte Unternehmen als selbstständiger Co-Geschäftsführer.

In Aktien investiert

Zu Bitcoin fand Küchenchef Sebastian Frank Mitte 2020. „Das war eine klassische Situation. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Restaurant schließen, und ich begann, in Aktien zu investieren. Ohne viel darüber nachzudenken, fügte ich auch eine Bitcoin-Position zu meinem Depot hinzu." Um was es dabei ging, wusste er zu diesem Zeitpunkt kaum. Erst als der Preis abrauschte, er kurz davor war, wieder zu verkaufen, beschloss er, sich mit Bitcoin zu beschäftigen, bevor er sie abstieß - und fiel ins so genannte „rabbit hole”, aus dem man nicht als derselbe herausfindet.

Wissen angeeignet

Bitcoin ist für Sebastian Frank vor allem eins: „Freiheit und Eigenverantwortung”. Seine Auseinandersetzung damit, wie unser Geldsystem funktioniert und wo Geld herkommt, brachte die Erkenntnis, nicht weiter ausschließlich auf traditionelle Finanzinstitute vertrauen zu wollen. „Ich habe Podcasts gehört, einen nach dem anderen, Bücher gelesen, und dann hat´s mich einfach gepackt. Ich fand Antworten auf Fragen, die ich vorher nie verstanden habe. Etwa, wie es früher möglich war, dass man sich bei meist nur einem Einkommen ein Haus leisten konnte. Heutzutage ist das ja fast gar nicht mehr möglich. Auch ich lebe mit meiner Familie in einem Haus, uns geht es gut. Aber für unseren Lebensstandard müssen beide Vollzeit arbeiten, teilweise über unsere Grenzen gehen.“ Die Beschäftigung mit Bitcoin half ihm, das Geldsystem besser zu verstehen. Kurze Zeit später entschloss sich der renommierte Küchenchef, seine Wertpapiere zu verkaufen, und steckte alles in Bitcoin.

Erste Zahlungen abgewickelt

Schließlich kam ihm der Gedanke, Bitcoins nicht nur zu kaufen, sondern auch zu verdienen. Das schien am einfachsten und in gewisser Weise am authentischsten zu sein. Durch einen Podcast erfuhr er von dem Zahlungsdienstleister Lipa, der auf der BTC 2023 in Innsbruck Zahlungen für die Gastronomie abwickelte. Nun hat das Horváth Lipa in das Restaurant integriert, sodass der Gast dort mit Bitcoin onchain oder per Lightning bezahlen kann. Sebastian Frank berichtet stolz, dass die ersten Zahlungen bereits abgewickelt wurden. Ganz nach dem Motto „Sei deine eigene Bank” erhofft er sich hierdurch ein nachhaltigeres Geldsystem für seine Mitarbeiter, das Bitcoin als Speichermedium für erbrachte Arbeits-und Lebenszeit in Form einer inflationsgeschützten und dezentralisierten Währung darstellt.

Nachahmer erwünscht

Neben seinem Bestreben, mit BTC eine kaufkraftstarke, neue Zielgruppe zu erreichen, möchte er seinen Teil dazu beitragen, Bitcoin als anerkannte Währung zu etablieren. Denn jeder neu gewonnene Gast im Fine-Dining ist auch ein potenzieller Gast für andere Restaurants. Zukünftig überlegt Sebastian Frank, auch Sparpläne oder Boni für seine Mitarbeitenden anzubieten, die in Bitcoin ausgezahlt werden. Ebenso hofft er, dass Kollegen und Kolleginnen aus der Gastronomie ihm folgen werden und er seine Expertise zur Implementierung und Verwahrung von Bitcoin als Zahlungsmittel mit ihnen teilen kann, um Bitcoin in den Mainstream zu katapultieren.

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