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12. Februar 2025

Der Mix macht's: Shoppen und Gastro plus Kultur bleiben City-Magnete

IFH-STUDIE: VERMEIDUNG VON LEERSTÄNDEN IST WICHTIGSTER ATTRAKTIVITÄTSFAKTOR
Attraktive Innenstädte sind geprägt durch einen Mix aus Shoppen, Gastro und Freizeit – hier Erfurt als einer der Best-Performer.
Foto: AdobeStock / ArTo

Rund 69.000 Interviews mit Passantinnen und Passanten in 107 deutschen Innenstädten: Das IFH KÖLN veröffentlicht zum sechsten Mal Europas größte Passantenbefragung zu Attraktivität, Angebot und Besuchsmotiven von Stadtzentren. Fazit: Die Passantenfrequenzen sind nahezu auf Vor-Corona-Niveau. Die Innenstadt ist ein Ort für alle, ob jung oder alt, und die Altersstruktur ein Abbild der deutschen Gesamtbevölkerung.

Die Gesamtdurchschnittsnote zur Innenstadtattraktivität bleibt seit den Befragungen 2020 und 2022 mit der Schulnote Zwei Minus (2,5) unverändert. In den einzelnen Ortsgrößengruppierungen schneiden in Großstädten mit über 200.000 Einwohnern Leipzig, Erfurt und Chemnitz am besten ab, in mittelgroßen Städten mit 50.000 bis 200.000 Bewohnern sind Arnsberg-Neheim, Bocholt und Lüneburg Best-Performer, und in Städten bis 50.000 Einwohnern erzielen Freiberg in Sachsen, Brühl und Landsberg am Lech die besten Ergebnisse. „Attraktive Innenstädte sind Innenstädte, die alle Altersgruppen mit passenden Angeboten ansprechen. In Zeiten des demografischen Wandels müssen generationenspezifische Bedarfe mitgedacht werden. Es reicht dabei nicht, nur attraktive Einkaufsmöglichkeiten zu bieten – vor allem jüngere Menschen wollen auch ansprechende Gastronomie und setzen auf Erlebnis und Vitalität“, so Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter am IFH KÖLN.

Querschnitt der Gesellschaft

In deutschen Innenstädten trifft man den Querschnitt der Gesellschaft an: Die Mehrheit (30 Prozent) sind Millennials (26 bis 50 Jahre), gefolgt von den 51- bis 65-Jährigen der Gen X (26 Prozent). Knapp ein Viertel der Innenstadtbesucher gehören zur Generation der Babyboomer (23 Prozent -  über 65 Jahre), 21 Prozent zur Gen Z (bis 25 Jahre). Das Durchschnittsalter der Menschen in den Cities liegt bei 46,1 Jahren – und damit wieder niedriger als in Vorjahresbefragungen – der Altersdurchschnitt 2022 lag bei 46,5 und in 2020 bei 47,5 Jahren.

Einkaufen immer noch Hauptmotiv

Wie lässt sich nun für alle Zielgruppen – ob lokale Bevölkerung oder Besucher von außerhalb – das richtige Angebot schaffen? Einkaufen bleibt zwar generationenübergreifend das Besuchsmotiv Nummer Eins (61 Prozent), allerdings kommt mehr als jeder Dritte mit dem Ziel des Gastronomiebesuchs (40 Prozent) in die City. In der Gen Z rücken die beiden Besuchsmotive besonders nah aneinander – 56 Prozent kommen zum Shoppen, 44 Prozent wegen der Gastronomie. Bei den Besuchsanlässen lassen sich generationenübergreifend auch Wechselwirkungen, insbesondere mit Auswirkungen auf die beiden Top-Besuchsmotive Shoppen und Gastronomie, konstatieren. So gibt beispielsweise rund jeder Zweite, der wegen des Freizeit- oder Kulturangebots die Stadt besucht, auch Geld beim Einkaufen (47 Prozent) oder Essen/Trinken (53 Prozent) aus. Das zunehmend wichtige Gastronomieangebot schneidet in den meisten Städten gut ab (Durchschnittsnote 2,2). Ausbaubedarf gibt es dagegen bei Freizeitmöglichkeiten - 40 Prozent der Städte schneiden schlechter als 3,0 ab - und dem Kulturangebot (20 Prozent schlechter als 3,0). Das Einzelhandelsangebot landet im Mittelfeld (2,3) – den größten Einfluss auf dessen Attraktivität hat nach wie vor der Fashion-Bereich mit Bekleidung und Schuhen.

Neue Allianzen gefragt

„Für eine Vitalisierung der Innenstädte ist bei den richtigen Erfolgsfaktoren anzusetzen – und dabei zwischen Basis- und Attraktivitätsfaktoren zu unterscheiden. Bei allen berechtigten Zielen rund um Natur, Soziales und konsumfreie Bereiche bleibt die Frage, wie das Ganze finanziert wird. Es braucht aktuell neue Allianzen, um lokale Vitalisierung kapitalgestützt zu meistern. Vor diesem Hintergrund muss das gesamte Ökosystem Innenstadt gegenüber neuen Investoren noch aufgeschlossener werden. Schnellen Erfolg hat, wer als erstes bei den größten Pain Points der Innenstadtbesucher anpackt – bei Leerstand und Ladensterben“, so Boris Hedde, Geschäftsführer IFH KÖLN.

FuZo-Aufwertung und Green Life

Die einschlägigen Insolvenz-Schlagzeilen der vergangenen Jahre von relevanten Innenstadt-Händlern haben vielerorts ihre Spuren in Form leer stehender Ladenlokale hinterlassen. So wundert es nicht, dass die befragten Passanten sich einig sind, dass die wichtigste Maßnahme für attraktivere Innenstädte die Vermeidung von Leerständen ist. Außerdem wird das Thema Infrastruktur als verbesserungswürdig eingestuft, ebenso wie die Aufwertung der Fußgängerzonen und eine grünere Gestaltung der City. So ist die Aufenthaltsqualität nach wie vor entscheidend für die Attraktivität einer Innenstadt. Mehr Pkw-Parkmöglichkeiten vs. verkehrsärmere Städte? Die Antwort muss laut IFH jede Stadt individuell geben – ohne dass die Aufenthaltsqualität beeinträchtigt wird.

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