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05. September 2021

Wie der Leerstand zum Hotspot wird

MIT DEM AUFHAUS BEGEGNET AHAUS DEM LEERSTAND NACH DEM AUS EINES MODEHAUSES. IN EINEM GASTBEITRAG STELLT DIETER VAN ACKEN VON TOBIT.SOFTWARE DIE IDEE VOR.
Das aufHaus ist ein innovativer Ansatz, um mit Leerstand umzugehen. Foto: Tobit.Labs
Das AufHaus ist unter anderem Ausstellungsfläche für Händler und Unternehmen. Foto: Tobit.Labs

Das Innenstadt-Sterben bedroht so ziemlich jedes kulturelle Zentrum einer Stadt. Ein neues Konzept aus Ahaus löst nun zwei Probleme auf einmal: Mit einem zum Innenstadt-Magnet umfunktionierten Leerstand.

Klein- und Mittelstädte leiden seit vielen Jahren unter dem gleichen, unaufhaltsam-scheinenden Problem: Leerstand! Wo mal Leben war, sind nun verrammelte Fenster und ausgeschaltete Lichter. Im münsterländischen Ahaus ist das nicht anders. Erst kürzlich hat das traditionelle Modehaus Haverkamp seinen Betrieb nach 83 Jahren eingestellt. Einen Nachfolger ließ sich weder für das Modehaus, noch für die Immobilie selbst finden. Deshalb ist weiterhin unklar, ob irgendwann mal die Abrissbirne durch das dreistöckige Gebäude fliegt oder sich doch noch etwas dafür ergibt. Doch bis das mal klar ist, dient das Kaufhaus einem höheren Zweck: Der Belebung einer ganzen Innenstadt!

Die begehbare Online-Plattform

Statt zum perspektivlosen Leerstand zu verkommen, haben die Eigentümer in Kooperation mit den Tobit.Labs den leeren Räumlichkeiten kurzerhand eine neue Verwendung gegeben: 1.200 Quadratmeter Kaufhaus-Fläche werden zum aufHaus!

Das neue Konzept unterscheidet sich dabei grundlegend von einem traditionellen Kaufhaus. Es geht nicht um kaufmännische Kennzahlen, Umsatz, Absatz und Gewinn. Sondern darum, die Kunden zu einem Einkaufsbummel zu bewegen, und für die Händler neue Ausstellungsflächen zu schaffen, ausserhalb der normalen Öffnungszeiten.

Über 90 Unternehmen – die allermeisten aus Ahaus – nutzen bereits die Möglichkeit, ihre Produkte im aufHaus ausstellen. Einer von ihnen ist Spielwarenhändler Peter Thiemann. Auf die Frage, warum er sich dazu entschieden hat, meint er nur: „Warum denn auch nicht? Ich kann ja nichts verlieren, ich kann ja nur gewinnen! Wenn es gut läuft, muss ich die Regale nie wieder auffüllen und wenn es schlecht läuft, habe ich etwas verkauft.“

Das Verkaufen steht im aufHaus in der Prioritätenliste ganz weit unten. Vielmehr haben sich alle Aussteller dem gemeinsamen Ziel verschrieben, den Besuchern ein Erlebnis bieten zu können und vor allem seine Vorteile gegenüber dem Online-Handel auszuspielen. „Die Besucher können hier ungezwungen bummeln, Dinge anfassen und ausprobieren, Inspirationen sammeln oder einfach nur Spaß haben.“, erklärt aufHaus-Schöpferin Claire Krotofil. „Wenn hier der Kickertisch direkt bespielbar ist oder irgendwo ein Schlüssel steckt, dann ist das kein Versehen sondern vollste Absicht. Entscheidend ist, dass die Leute Spaß haben und gerne in die Stadt kommen.“

Ein starkes Argument für einen Besuch im aufHaus sind die Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 23 Uhr kann man sich über 2.250 ausgestellte Produkte der vor allem lokalen Händler in Ruhe anschauen. „Der städtische Handel hat in der Regel immer dann geöffnet, wenn die allermeisten Erwerbstätigen selbst gerade arbeiten.“, sagt Krotofil. „Wir wollen aber genau dann da sein, wenn die Kunden Zeit haben.“

Das aufHaus-Rezept zum selber kochen  

In den ersten 6 Wochen sind bereits über 6.000 Besucher durch das Konzept-Haus geschlendert. Die Tobit.Labs, die das Experiment gestartet haben und die Stadt Ahaus verbuchen das Konzept schon vorzeitig als vollen Erfolg.

Damit das aufHaus ohne Personal an sieben Tagen die Woche betrieben werden kann ist es voll digitalisiert und eine die digitale Kudnen-ID ist feste Voraussetzung für den Zugang. Auch das Einstellen der Produkte für gewerbliche und private Anbieter, Mitarbeiterplanung, Kaufvorgang und auch die Steuerung von Zugang, Licht und allem, was es sonst noch für den reibungslosen Betrieb braucht, werden digital abgewickelt. Die Basis auf der das gesamte Konzept aufgesetzt wurde ist die kostenfreie Plattform chayns. Sie steht allen zur Verfügung, die in ihrer Stadt ein eigenes aufHaus anbieten wollen um Leerstand innovativ zu nutzen und die Innenstadt zu beleben.

Wer sich selbst ein Bild vom aufHaus und weiteren Konzepten der Digitalstadt Ahaus verschaffen will kann sich zu Smart City Touren auf www.ahaus.digital anmelden.

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